pressespiegel ernst-may-gesellschaft e.v.
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schätzt: „In diesem Jahr hatten wir wieder rund 300 Besucher. Ehemalige Bewohner der Siedlung,<br />
Familien mit Kindern, Architekten-May ist für alle interessant.“ (…) Bericht: tjs<br />
Frankfurter Neue Presse, Samstag, 8. September 2007<br />
7 Kilometer durch das Neue Frankfurt<br />
Wanderkarte weist den Weg<br />
Nordwesten. Die Projektgruppe Grün-Gürtel und die Ernst-May-Gesellschaft haben gemeinsam<br />
das Faltblatt „Das Neue Frankfurt im Frankfurter Grün-Gürtel“ erarbeitet. Darin wird eine<br />
sieben Kilometer lange Wanderstrecke beschrieben, die von der Römerstadt über die Siedlungen<br />
Praunheim und Westhausen an der Nidda entlang weiter bis zum Brentanopark führt.<br />
Der Beginn des Weges liegt an der U-Bahn-Haltestelle Römerstadt. Von dort geht es weiter<br />
durch die Siedlungen Römerstadt, Praunheim, Westhausen, dazwischen in großen Abschnitten<br />
an der Nidda entlang bis zum Brentanobad und dem Brentanopark. Dort, am ehemaligen<br />
Schulgarten mit Unterrichtspavillon, endet die zirka zweistündige Wanderung. Anfang-<br />
und Endpunkt sind gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. „Der Weg ist nicht ausgeschildert“,<br />
sagt Klaus Hoppe vom Umweltamt der Stadt, der die Idee für diesen Wanderweg<br />
hatte. Er sei kein Freund von großen Beschilderungen in der Natur. Schließlich können<br />
Wanderer das Gebiet anhand der neuen Faltkarte erschließen.<br />
Das Faltblatt gibt detailliert Informationen über die jeweilige Siedlung, bemerkenswerte Stationen<br />
oder einzelne Streckenabschnitte. Für die Texte zu den einzelnen Stationen hat Ulrike<br />
May gesorgt. Sie ist Mitglied der Ernst-May-Gesellschaft und schildert die historischen Hintergründe.<br />
Hopper erinnerte daran, dass 1991 der heutige Grün-Gürtel von den Stadtverordneten als zu<br />
schützende Fläche beschlossen wurde. Seine Anfänge liegen jedoch bereits in den 1920er<br />
Jahren. Damals realisierte Stadtbaurat Ernst May (1886-1970) und seine Mitarbeiter unter dem<br />
Begriff „Das Neue Frankfurt“ ein umfassendes Wohnungsbauprogramm mit zahlreichen neuen<br />
Siedlungen. Der Landschaftsarchitekt Leberecht Migge (1881-1935) entwickelte dazu ein<br />
Grünkonzept, das sich sowohl auf den gesamten Stadtraum als auch detailliert auf einzelne<br />
Siedlungen und Grünanlagen bezog. Eine Stadterweiterung mittels so genannter Trabanten<br />
stellt das Niddatal-Projekt dar. Die an den sanften Hängen gelegenen neuen Siedlungen Höhenblick,<br />
Römerstadt, Praunheim und Westhausen fassen die weite Auenlandschaft der Nidda<br />
räumlich ein. Im Zuge der Niddaregulierung nahm die Stadtverwaltung unter Gartenbaudirektor<br />
Max Bromme (1878-1974) tiefgreifende landschaftsgestaltende Maßnahmen vor, mit<br />
denen der Ausbau des Grüngürtels begann. Schon damals entstand die Idee, diesen wie ein<br />
grünes Band um die K<strong>ernst</strong>adt zu legen.<br />
Die Freiflächen, tatsächlich bereits als Grüngürtel bezeichnet, gliederten die Stadt, dienten<br />
der Landwirtschaft und den Kleingärtner zur Bearbeitung sowie den anliegenden Bewohnern<br />
zur Erholung mit der Möglichkeit zu sportlicher Betätigung. In den neuen Siedlungen realisierte<br />
man neben öffentlichen Grünflächen und Schulgärten auch Haus- und Vorgärten, Dachterrassen<br />
sowie Kleingartenanlagen in unmittelbarer Nähe. „Licht, Luft, Sonne“ gehörten fest<br />
zum Konzept des „Neuen Bauens“, in dem man dem neuen Menschen gesunde Wohnverhältnisse<br />
und gute Lebensbedingungen schaffen wollte.<br />
Auf der Vorderseite des Faltblattes sind die Wegebeschreibung und die Erläuterungen nachzulesen.<br />
Anhand der Beschreibung der Grünflächenplanung des Neuen Frankfurt (1925-1930)<br />
versteht der Leser die Ursprünge des heutigen GrünGürtel-Projekts. Historische und aktuelle<br />
Fotografien unterstützen die Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart. Zitate des<br />
Landschaftsarchitekten Leberecht Migge in den Stationsüberschriften spiegeln den damaligen<br />
Zeitgeist wider.<br />
Auf der Rückseite befindet sich ein Luftbild mit dem eingezeichneten Wegeverlauf. Impressionen<br />
vom Rundweg runden die Informationen ab.<br />
In wenigen Monaten können die Wanderer dann auch den Garten am Ernst-May-Haus bewundern.<br />
„Wir wollten ihn gerne zur Vorstellung der Karte fertiggestellt haben, aber das<br />
klappte leider nicht“, sagte Gesellschafts-Vorsitzender Eckhard Herrel.<br />
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