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ILEK PEINER LAND<br />
3.6 Wirtschaft und Arbeitsmarkt<br />
Branchenstruktur und Standortfaktoren<br />
Das <strong>Peiner</strong> <strong>Land</strong> liegt in einem bedeutenden Wirtschaftsraum. Renommierte Unternehmen<br />
im Umland, wie etwa Bosch, VW oder Siemens, haben zur Bildung eines Clusters mit spezialisierten<br />
Zulieferern geführt, die sich in unmittelbarer Nähe zu den Abnehmern im <strong>Peiner</strong><br />
<strong>Land</strong> befinden. Insgesamt 12 Gewerbegebiete und -parks im <strong>Land</strong>kreis Peine bieten auf<br />
teilweise historischen Standorten der Eisen- und Stahlindustrie Flächen für die Neuansiedlung<br />
von Unternehmen.<br />
Das <strong>Peiner</strong> <strong>Land</strong> als einstiges Zentrum der norddeutschen Eisen- und Stahlindustrie<br />
spielt auch heute noch eine wichtige Rolle im Bereich des Produzierenden und Verarbeitenden<br />
Gewerbes. Als Teil der Salzgitter AG steht die <strong>Peiner</strong> Träger GmbH für das Tätigkeitsfeld<br />
"Stahl und Technologie". Nach erheblichen Verlusten als Folge des Strukturwandels<br />
in der Montan- und Stahlindustrie im Zeitraum von 1992-1998 konnten in jüngerer Zeit<br />
durch gezielte Werbe- und Förderungsmaßnahmen von Seiten des Kreises und der <strong>Gemeinde</strong>n<br />
erfolgreich neue Branchen angesiedelt werden. Da auch die Unternehmen die<br />
Erweiterung ihrer Produktpalette vorantrieben, gelang es, die Produktionskapazität zu verdoppeln.<br />
Größte Branchen neben der Metallerzeugung und -bearbeitung sind die Kunststofferzeugung,<br />
das Ernährungsgewerbe und der Maschinenbau sowie Daten- und Kommunikationselektronik.<br />
Die Umstrukturierung der Wirtschaft im <strong>Peiner</strong> <strong>Land</strong> ist vor allem<br />
in den Bereichen neuer wachstumsfähiger Branchen und im Dienstleistungssektor noch<br />
nicht beendet. Die Sektoren Wirtschaft und Tourismus werden im <strong>Peiner</strong> <strong>Land</strong> von der wito<br />
gmbh gefördert. Sie dient unter anderem als Anlaufstelle für die Kommunen und bietet verschiedene<br />
Dienstleistungen an.<br />
Ein weiterer Standortvorteil ist die Lage des <strong>Peiner</strong> <strong>Land</strong>es in einer Region mit einer hohen<br />
Forschungsdichte: Neben Universitäten und Fachhochschulen (in Braunschweig, Hannover,<br />
Hildesheim, Wolfenbüttel und Clausthal-Zellerfeld) finden sich eine Reihe von Forschungseinrichtungen<br />
mit internationaler Bedeutung, wie etwa die Ressortforschungseinrichtungen<br />
des Bundesministeriums für Ernährung, <strong>Land</strong>wirtschaft und Verbraucherschutz<br />
(BMELV) und die Physikalisch Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig.<br />
Zu weiteren Standortfaktoren wie Internet- und Telekommunikationsinfrastruktur siehe Kapitel<br />
3.5 "Infrastruktur und Versorgung".<br />
Arbeitsmarkt<br />
Im <strong>Land</strong>kreis Peine waren im März 2007 etwa 27.200 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />
gemeldet. Fast zwei Drittel der Beschäftigten sind im tertiären Sektor tätig (siehe<br />
Abb. 24). Dabei liegt der Anteil der Beschäftigten im Dienstleistungssektor im <strong>Land</strong>kreis<br />
Peine mit 38,7 % knapp unter dem <strong>Land</strong>esdurchschnitt Niedersachsens, während der Anteil<br />
im Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr mit 24,4 % gering darüber liegt.<br />
Als ehemaliges Zentrum der norddeutschen Eisen- und Stahlindustrie weist die Region<br />
Peine mit 36,1 % auch heute noch einen überdurchschnittlich hohen Anteil von Beschäftigten<br />
im Produzierenden Gewerbe auf. Besonders im ehemaligen Bergbaustandort Lengede<br />
liegt der Anteil der Beschäftigten im Produzierenden Gewerbe mit über 56 % weit über<br />
dem <strong>Land</strong>esdurchschnitt von 33 % (NLS 2006).<br />
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