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21<br />

Auch für Drähte im Seilverband, die einer Biegung unterliegen, wird die obige Gleichung<br />

angesetzt [Isaachsen, 1907, Ernst, 1933, Wyss, 1956, Schiffner, 1986, Wang,<br />

1990]. Die wesentlichen Voraussetzungen dabei sind, dass die Querschnitte der<br />

einzelnen Drähte bei der Biegung eben bleiben und dass das Drahtmaterial einem<br />

linear-elastischen Verhalten nach dem Hooke’schen Gesetz folgt. Ersteres ist schon<br />

früher experimentell beobachtet worden [Czitary, 1962]. Die zweite Annahme wurde<br />

hier durch geeignete Wahl der äusseren Belastungen eingehalten.<br />

Biegesteifigkeit<br />

Bekanntlich ist das Moment in dem jeweiligen Trägerquerschnitt proportional zur dort<br />

herrschenden Krümmung der Querschnittsachse. Der Proportionalitätsfaktor lautet (EJ)<br />

und wird auch Biegesteifigkeit oder kürzer, im Gegensatz zur Dehnsteifigkeit, Steifigkeit<br />

genannt. Für einen homogenen Körper mit bekanntem E-Modul lässt sich die<br />

Steifigkeit ohne weiteres berechnen und damit auch die Verformung infolge der<br />

äusseren Belastung. Anders liegen die Verhältnisse bei einem Drahtseil, da in diesem<br />

Fall die einzelnen Drähte nicht ständig unverschieblich miteinander verbunden sind,<br />

sondern sie können sich, je nach Belastungszustand, auch gegeneinander verschieben.<br />

Für die Bestimmung der Steifigkeit eines Drahtseiles muss man deswegen den inneren<br />

(Verschiebungs-) Zustand des Seiles kennen, der schon im Kap. 2.3 quantitativ<br />

beschrieben worden ist.<br />

Draht- und Zusatzsteifigkeit<br />

Wie aus der Festigkeitslehre bekannt ist, wird zur Ermittlung der Biegelinie das<br />

Momentengleichgewicht an jedem Querschnitt des betrachteten Trägers verwendet,<br />

indem dem äusseren Belastungsmoment M, das innere Moment - ermittelt<br />

aus den an jeder Stelle des betrachteten Querschnittes wirkenden Normalspannungen<br />

- gleichgesetzt wird. Im Fall eines “mehrteiligen” Querschnittes, wie beim<br />

Spiralseil, wird zu diesem Zweck das äussere Moment M auf die einzelnen<br />

Querschnittsteile des Seiles, d.h. die einzelnen Lagendrähte (M d,L<br />

) und den<br />

Kerndraht (M K<br />

), aufgeteilt, Abb. 2.12.

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