Essen - Gesundheit vor Ort online
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Titelthema<br />
Licht und Wärme –<br />
äußere und innere<br />
Quellen des Lebens<br />
Licht und Wärme – wir nehmen diese Phänomene, wo sie in<br />
der Natur auftauchen, als etwas Selbstverständliches hin.<br />
anwendung können geschwächte Abwehrkräfte<br />
aktiviert werden. Langandauernde Wärme lindert<br />
auch Schmerzen und entspannt die Muskeln, die<br />
Dehnfähigkeit des Gewebes wird verbessert und<br />
die Regenerationsfähigkeit des Körpers gesteigert.<br />
Die Sonne scheint im Sommer ohne unser Zutun<br />
und liefert uns beides, und im Winter funktionieren<br />
das elektrische Licht und die Heizung meist<br />
reibungslos als Ersatz – tun sie es einmal nicht,<br />
so wird uns erst bewusst, wie sehr wir auf Licht<br />
und Wärme angewiesen sind. Ihre Abwesenheit<br />
ist nicht lange zu ertragen.<br />
Wie abhängig wir unter medizinischen Gesichtspunkten<br />
gerade vom Licht sind, zeigen z.B. die<br />
SAD-Erkrankungen (SAD = Saisonal abhängige<br />
Depressionen),<br />
bei denen sich<br />
durch die kurzen<br />
Tage und langen<br />
Nächte im Win-<br />
Licht und Wärme sind also unbedingt nötig für unser<br />
physisches und psychisches Wohlbefinden.<br />
Was aber wären diese positiven Kräfte ohne die<br />
dazugehörigen „Schattenseiten“?<br />
Keine Pflanze und kein Tier könnte ohne die<br />
dunkleren Nächte, die kühlere Jahreszeit auf die<br />
Dauer existieren. Der Wechsel zwischen hell und<br />
dunkel, warm und kalt regt das Wachstum an<br />
und schafft Erholung. Auch für uns Menschen<br />
ter ein Mangel an dem Gehirnbotenstoff<br />
Serotonin einstellt, was<br />
zu emotionalen Verstimmungen<br />
führen kann. Durch eine spezielle<br />
Lichttherapie, bei der die Augen-<br />
Netzhaut des Patienten für ca. 30<br />
– 60 Minuten heller Lichteinwirkung<br />
ausgesetzt wird, kann das<br />
Ungleichgewicht zwischen Helligkeit<br />
und Dunkelheit ausgeglichen,<br />
die „innere Uhr“ wieder in den richtigen Takt<br />
gebracht und die Serotoninproduktion angeregt<br />
werden. Das Ergebnis ist ein ausgeglicheneres<br />
Gefühlsleben.<br />
Ebenso wichtig ist die Wärme: durch sie wird der<br />
Stoffwechsel im Körper angeregt. Der Transport<br />
von Sauerstoff, Nährstoffen, Antikörpern und der<br />
Abstrom von Zerfallsprodukten des Stoffwechsels<br />
werden mobilisiert. Durch gezielte Wärme-<br />
4 | <strong>Gesundheit</strong> <strong>vor</strong> <strong>Ort</strong> 4/2006<br />
bringt der Wechsel der Gegensätze körperliche<br />
und seelische Anregung und <strong>Gesundheit</strong>. Diese<br />
Tatsache nutzen wir bewusst in Medizin und<br />
Wellness (z.B. in der Sauna, vgl. Heft 2/04). Gegensätze<br />
gehören also zum Leben dazu.<br />
Damit diese sich gegenseitig ergänzen und positiv<br />
wirksam werden können, gibt es jedoch eine<br />
Voraussetzung, die wir an unserem eigenen Verhalten<br />
ablesen können.<br />
Wer nie unglücklich wäre, könnte kein Mitgefühl<br />
mit anderen Menschen entwickeln, denen es<br />
schlecht geht, weil er sich gar nicht in deren Lage<br />
versetzen könnte. Wer nie Kopfschmerzen gehabt<br />
hat, kann sich kaum <strong>vor</strong>stellen, wie ein Migränegeplagter<br />
sich fühlt. Und wer hat noch nicht<br />
beobachtet, dass ihm schlechte Eigenschaften<br />
bei anderen Menschen dann besonders unangenehm<br />
auffallen, wenn er die gleichen Tendenzen<br />
Fotos: fotolia,pluszwo.de.Grafik: pluszwo.de