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Fortschrittskonzepte und Fortschrittsmessung in ...

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schreiben <strong>und</strong> erklären zu können.<br />

4 Verfahren e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

ökonomisch f<strong>und</strong>ierte Controll<strong>in</strong>gkonzeption<br />

4.1 Adäquanzkriterien der E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

Somit gilt es, die ökonomische Theorie um e<strong>in</strong>e kognitive Dimension zu erweitern. Es ist<br />

jedoch darauf zu achten, dass dies methodisch reflektiert geschieht, um sich nicht der<br />

Kritik der Oberflächlichkeit <strong>und</strong> Unsensibilität ausgesetzt zu sehen. 43 Wird das Verhältnis<br />

unterschiedlicher Modelle zue<strong>in</strong>ander bei der Theoriebildung <strong>und</strong> -anwendung nicht<br />

sorgfältig bedacht, entsteht leicht die Gefahr e<strong>in</strong>es eklektischen Vorgehens. 44 Deswegen<br />

hält Schneider e<strong>in</strong>e Integration verhaltenswissenschaftlicher Erkenntnisse nur dann für<br />

methodisch zweckmäßig, wenn diese nicht e<strong>in</strong>fach „abgeschrieben“, sondern mittels zu<br />

entwickelnder Übernahmekriterien geprüft, <strong>in</strong> Bezug auf die Geeignetheit der Methode<br />

kritisch h<strong>in</strong>terfragt <strong>und</strong> <strong>in</strong> die Sprache wirtschaftstheoretischer Modelle „übersetzt“ werden.<br />

45<br />

Will man sowohl die Fähigkeiten der Manager als auch deren Motivationsprobleme<br />

adäquat <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Controll<strong>in</strong>g-Konzeption berücksichtigen, s<strong>in</strong>d somit Adäquanzkriterien<br />

der Erweiterung der ökonomischen Basis zu def<strong>in</strong>ieren. Adäquat ist e<strong>in</strong>e solche Erweiterung<br />

dann, wenn die erweiterte Theorie (a) zu e<strong>in</strong>er Zunahme an Erklärungskraft<br />

führt, (b) methodologische Oberflächlichkeiten <strong>und</strong> Unsensibilitäten, die sich häufig <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em eklektischen Vorgehen wieder f<strong>in</strong>den, 46 jedoch vermieden werden.<br />

Ad (a): E<strong>in</strong> höheres Maß an Erklärungskraft hat e<strong>in</strong>e (erweiterte) Theorie immer dann,<br />

wenn sie zu e<strong>in</strong>em Erkenntnisfortschritt beiträgt. Dieser entsteht immer dann, wenn die<br />

(erweiterte) Theorie neue, im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er höheren Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit oder e<strong>in</strong>es höheren<br />

Informationsgehalts bessere Erklärungen für bestimmte Problemstellungen zu geben<br />

vermag. 47 Damit impliziert ist die Idee e<strong>in</strong>er größeren Realitätsnähe von Theorien, also<br />

43 Heide (2001), S. 230 f., sieht den Beitrag von Müller als anschauliches Beispiel an, „wie e<strong>in</strong>seitig<br />

<strong>und</strong> oberflächlich bei der Gegenüberstellung der beiden Forschungsrichtungen vorgegangen werden<br />

kann.“ Vgl. dazu Müller (1995) <strong>und</strong> die Stellungnahmen von Bamberg/Trost (1995); Elschen (1995);<br />

Kossbiel (1995); Spremann (1995).<br />

44 Vgl. Osterloh/Grand (1995), S. 18.<br />

45 Vgl. Schneider (1983); Schneider (1987); ähnlich Heide (2001), S. 60.<br />

46 Vgl. Osterloh/Grand (1995), S. 18.<br />

47 Vgl. Chmielewicz (1994), S. 129 ff; Popper (1983), S. 139 ff.<br />

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