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Fortschrittskonzepte und Fortschrittsmessung in ...

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tenzen des Controllers nutzen, die dieser <strong>in</strong> höherem Maße besitzt als er selbst (Ergänzungsaufgabe<br />

des Controllers). Rationalitätssichernde Aufgaben s<strong>in</strong>d Aufgaben, die der<br />

Controller wahrnimmt, nachdem sich der Manager bereits e<strong>in</strong> Urteil gebildet hat: „Er<br />

wird vom Manager beauftragt, diese Lösung herauszufordern (Ergänzung) oder hat<br />

diese – im Auftrag hierarchisch höher stehender Manager – zu verh<strong>in</strong>dern (Begrenzung).“<br />

25 Die Rationalitätssicherung ist für Weber die orig<strong>in</strong>äre Controlleraufgabe. Diese<br />

stelle „e<strong>in</strong>e Kernaufgabe der Controller (...) [dar], die quasi „quer“ zu den traditionell<br />

unterschiedlichen Informations-, Planungs- <strong>und</strong> Kontrollaufgaben der Controller<br />

liegt.“ 26<br />

Verfolge man den <strong>in</strong>duktiven Weg weiter, so lasse sich aus der Rationalitätssicherungsaufgabe<br />

der Controller auch die Controll<strong>in</strong>gfunktion bestimmen: Weil sich bisher ke<strong>in</strong>e<br />

Führungsfunktion mit der Frage beschäftige, wie die Rationalität e<strong>in</strong>zelner Manager<br />

oder der Führungsfunktion <strong>in</strong>sgesamt gesichert werden soll, liege es nahe, Controll<strong>in</strong>g<br />

als Rationalitätssicherung der Führung als „orig<strong>in</strong>äre[n] Inhalt <strong>und</strong> Kern des Controll<strong>in</strong>g“<br />

27 anzusehen. Die spezifische Fragestellung des Controll<strong>in</strong>gs liege dar<strong>in</strong>, „[e]<strong>in</strong>en<br />

„zweiten Blick“ auf gef<strong>und</strong>ene Lösungen zu werfen, Fehler <strong>und</strong> andere Rationalitätsdefizite<br />

schon vor ihrem Wirksamwerden zu vermeiden (...) Ihr Spezifikum liegt <strong>in</strong> der<br />

Beantwortung der Frage, wie man Rationalitätsdefizite erkennt <strong>und</strong> wie man sie verm<strong>in</strong>dern<br />

oder beseitigen kann.“ 28<br />

Weil es sich bei Weber (2004) um e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>führungslehrbuch zum Controll<strong>in</strong>g handelt,<br />

werden methodologische Anforderungen an die Integration verhaltenswissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ökonomisch f<strong>und</strong>ierte Controll<strong>in</strong>g-Konzeption nicht thematisiert. 29<br />

In Weber (2004) - <strong>und</strong> auch <strong>in</strong> Schäffer (2002) - bleibt unklar, wie Fähigkeitsdefizite<br />

von Akteuren <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em erweiterten ökonomischen Ansatz konkret <strong>in</strong>tegriert werden<br />

können, welche Annahmen der ökonomischen Theorie <strong>in</strong> welchem Untersuchungskontext<br />

bestehen bleiben, welche wann aufgelöst bzw. erweitert werden sollen. Für die<br />

<strong>in</strong> diesem Beitrag zu klärende Frage, wie Erkenntnisse der Verhaltenswissenschaften <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e ökonomisch basierte Controll<strong>in</strong>gkonzeption <strong>in</strong>tegriert werden können, leisten auch<br />

25 Weber (2004), S. 43 f.<br />

26 Weber (2004), S. 45.<br />

27 Weber (2004), S. 48. Unter Rationalität versteht Weber die „herrschende Me<strong>in</strong>ung von Fachleuten<br />

h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er bestimmten Zweck-Mittel-Situation“ (Weber (2004), S. 51; im Orig<strong>in</strong>al kursiv).<br />

28 Weber (2004), S. 48.<br />

29 Darauf geht auch Schäffer (2002) nicht e<strong>in</strong>.<br />

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