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Fortschrittskonzepte und Fortschrittsmessung in ...

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schrittweise Präzisierung der (kognitiven) Restriktionen von Entscheidern durch die<br />

H<strong>in</strong>zuziehung von Erkenntnissen aus der Psychologie ermöglicht e<strong>in</strong>e ‚fe<strong>in</strong>ere’ Analyse<br />

des Verhaltens von Individuen. Dies trägt der Bedeutung e<strong>in</strong>er realitätsnäheren Berücksichtigung<br />

kognitiver Defizite als Voraussetzung für e<strong>in</strong>e erfolgreiche Steuerung von<br />

Organisationen <strong>in</strong> hohem Maße Rechnung. Der hohe Abstraktionsgrad, auf dem L<strong>in</strong>denberg<br />

Vorschläge zum Integrationsprozess psychologischer Erkenntnisse <strong>in</strong> ökonomische<br />

Modelle macht, ermöglicht e<strong>in</strong>e problemspezifische Erweiterung der ökonomischen<br />

Basistheorie. Beispielsweise gel<strong>in</strong>gt es, Erklärungsmodelle für Problemstellungen im<br />

Controll<strong>in</strong>gkontext, der durch die Besonderheit der Interaktionsbeziehung Manager (als<br />

Entscheider) <strong>und</strong> (Zentral-)Controller (u.a. als Bereitsteller von Informationen <strong>und</strong> beauftragter<br />

‚Kontrolleur’ der Bereiche) geprägt ist, anders zu konkretisieren als Erklärungsmodelle,<br />

die zur Erklärung von Verhaltensanomalien im K<strong>und</strong>enverhalten verwendet<br />

werden.<br />

Es zeigt sich, dass sich von den fünf diskutierten Integrationsstrategien nur der Ansatz<br />

von L<strong>in</strong>denberg als für die Problemstellung am zweckmäßigsten erweist. Dieser Ansatz<br />

versucht im Gegensatz zu den anderen Ansätzen die (situationsspezifisch) ‚richtige Balance’<br />

zwischen den unterschiedlichen Diszipl<strong>in</strong>en Ökonomie <strong>und</strong> Psychologie zu f<strong>in</strong>den.<br />

Gel<strong>in</strong>gt dies, können die Vorteile der beiden Diszipl<strong>in</strong>en produktiv genutzt werden.<br />

6 Zusammenfassung <strong>und</strong> weiterer Forschungsbedarf<br />

Weber <strong>und</strong> Schäffer arbeiten zwar e<strong>in</strong>e hohe konzeptionelle Bedeutung kognitiver Beschränkungen<br />

von Managern als Gr<strong>und</strong> für den Rationalitätssicherungsbedarf der Führung<br />

heraus, doch auch sie geben ke<strong>in</strong>e methodologischen Empfehlungen zur E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

psychologischer Erkenntnisse <strong>in</strong> die ökonomische Theorie. Gel<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung<br />

der Erkenntnisse der Verhaltenswissenschaften <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ökonomisch f<strong>und</strong>ierte Controll<strong>in</strong>g-Konzeption,<br />

so ist mit e<strong>in</strong>em Erkenntnisfortschritt im S<strong>in</strong>ne realitätsnäherer Erklärungen<br />

von kognitiven Manager-Begrenzungen zu erwarten. Daraus können Gestaltungsempfehlungen<br />

für Controller als Rationalitätssicherer der Manager abgeleitet werden.<br />

Dies macht die Notwendigkeit der Heranziehung von Integrationsvorschlägen erforderderer<br />

Wissenschaften [<strong>in</strong> der Ökonomik, d.Verf.] zu berücksichtigen, aber <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

strengen ökonomischen Forschungsansatz, <strong>in</strong> dem sie dann den Restriktionen zugeschlagen werden<br />

müssen. Erkenntnisse anderer Wissenschaften werden gemäß der „Methode der abnehmenden Abstraktion“<br />

verwendet, aber im Rahmen e<strong>in</strong>es ökonomischen Problemaufrisses.“<br />

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