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lookKIT 02/2011 - PKM - KIT

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<strong>02</strong>11<br />

12 blickpunkt<br />

„Die Maschine soll auch lernen können.<br />

Für uns ist es wichtig, dass man dem Roboter<br />

unmittelbar zeigen kann, wie er etwas tun soll.“<br />

Rüdiger Dillmann<br />

Anthropomatik<br />

und Robotik<br />

Das <strong>KIT</strong> hat den Schwerpunkt Anthropomatik<br />

und Robotik (APR) am 1. Juli 2010 gegründet.<br />

Der Schwerpunkt erforscht die Symbiose zwischen<br />

Menschen und Maschinen mit Akzenten<br />

in den Gebieten der maschinellen Intelligenz,<br />

menschenzentrierten Robotik, multimodalen<br />

Interaktion und Kommunikation, Robotertechnologien<br />

und industriellen Robotik. Dabei arbeiten<br />

Forscher aus den Bereichen Informatik,<br />

Maschinenbau, Elektrotechnik und Sozialwissenschaft<br />

zusammen.<br />

koppelt mit gesprochenen Erklärungen: Wir nennen<br />

das Programmieren durch Vormachen. Da ist es hilfreich,<br />

wenn die Maschine sozusagen als Spiegelsystem<br />

ähnlich gebaut ist wie der Mensch: mit zwei<br />

Händen und zwei Armen, so dass der Mensch in der<br />

Interaktion das Gerät programmieren kann.<br />

Wie menschlich sind humanoide Roboter<br />

jetzt schon?<br />

Maschinen zu bauen, die dem Mensch zum Verwechseln<br />

ähnlich sind, ist nicht unser Ziel. Wir bauen<br />

Maschinen, die mit dem Menschen interagieren<br />

– dabei ist ganz klar, dass es sich um eine Maschine<br />

handelt, die begrenzte Fähigkeiten hat. Gesichtsausdrücke,<br />

Augenbewegungen oder Kopfbewegungen<br />

sind Hilfsmittel, um zu kommunizieren.<br />

Wichtig ist bei der Gestaltung des Roboters auch<br />

die Modellierung von Dialogen, die der Maschine<br />

erlauben, dem Menschen Informationen über ihren<br />

Zustand, Absichten und Fähigkeiten zu vermitteln.<br />

Was sind die größten Herausforderungen<br />

beim Bau eines humanoiden Roboters?<br />

Menschenähnliche Maschinen zu bauen, die die<br />

Wahrnehmungs- und Handlungsfähigkeiten des<br />

Menschen haben, ist eine schwierige Aufgabe. Die<br />

Herausforderungen liegen vor allem in der Entwicklung<br />

von integrierenden Architekturen, die das<br />

koordinierte Zusammenspiel vieler Komponenten<br />

erlauben. Am <strong>KIT</strong>-Campus Nord ist die Karlsruher<br />

Hand entstanden, ein relativ weit entwickeltes Organ,<br />

aber ohne Kopf, Wirbelsäule, Hüfte oder Beine.<br />

Das Zusammenspiel ist hoch komplex. Das Laufen<br />

nehmen wir jetzt bei der Entwicklung unseres neuen<br />

humanoiden Roboters, ARMAR IV, in Angriff. Füße,<br />

Beine und Hüfte sind schon implementiert – jetzt<br />

versuchen wir, ihn stabil laufen zu lassen. Der nächste<br />

Schritt ist die natürliche Sprache. Dazu gehören<br />

eine ausdrucksfähige Sprache, ein umfangreiches<br />

Vokabular sowie Hintergrund- und Kontextwissen,<br />

ob wir uns jetzt beispielsweise in einer Küche zum<br />

Frühstück aufhalten oder eine Cocktailparty vorbereiten.<br />

Dies alles muss sensorisch erfasst, interpretiert<br />

und verstanden werden.<br />

Wie kann man die Mensch-Maschine-<br />

Kommunikation verbessern?<br />

Beispielsweise die Augenbewegungen sind sehr<br />

wichtig für die Beobachtung des Geschehens um<br />

den Roboter herum, sie können aber auch zur Kommunikation<br />

genutzt werden. Wir haben aktives Sehen<br />

untersucht, die Bewegungen der Pupille, die wir<br />

bei Menschen und bei Tieren beobachten können.<br />

Es verbessert die Interaktion, wenn der Mensch<br />

keine Maschine vor sich hat, die mit zwei starren<br />

Kameralinsen ausgestattet ist. Ihre Augen bewegen<br />

sich, blicken auf die Hände, aufs Gesicht oder auf<br />

den Körper – so kann der Mensch nachvollziehen,<br />

was der Roboter als nächstes zu machen vorhat.<br />

Wie autonom könnten Roboter werden?<br />

Können sie sich zum Beispiel weigern, den<br />

Kaffee zu machen?<br />

Ein Roboter ist nach wie vor eine Maschine. Das<br />

ist zunächst reine Mechatronik: Der Mensch entwirft<br />

und programmiert zweckbezogen Elektronik,<br />

Werkstoffe, Metalle, Antriebssysteme und Rechner.<br />

Ein Roboter kann prinzipiell als System gestaltet<br />

werden, das nur bei konkretem Auftrag handelt.<br />

Ein Roboter kann aber ebenso proaktiv gestaltet<br />

werden, sodass er selbstständig situationsbezogen<br />

aktiv wird, zum Beispiel Hilfe holt, wenn ein Mensch

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