lookKIT 02/2011 - PKM - KIT
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<strong>02</strong>11<br />
Focus 13<br />
Anthropomatics and Robotics<br />
Programming by<br />
Demonstrating<br />
Maschinen bauen, die mit<br />
dem Menschen interagieren:<br />
Forscher im Schwerpunkt<br />
Anthropomatik<br />
und Robotik.<br />
Building machines<br />
that interact with man:<br />
Researchers of the<br />
Anthropomatics and<br />
Robotics Focus.<br />
<strong>KIT</strong>’s Anthropomatics and Robotics Focus was<br />
founded on July 01, 2010. The Focus deals with<br />
research on the symbiosis of man and machines<br />
and in particular with machine intelligence,<br />
human-centered robotics, multi-modal<br />
interaction and communication, robot technologies,<br />
and industrial robotics.<br />
stürzt. Bei der Exploration einer neuen Umgebung<br />
wie bei Katastrophenszenarien oder der Erkundung<br />
von Planeten muss er sich eigenständig bewegen<br />
und die Umgebung kartographieren können.<br />
Die Frage, wie viel Autonomie man den Robotern<br />
gibt, hängt also von der Anwendung ab. Sie<br />
hat zudem eine ethische Dimension: Es gibt Intimbereiche,<br />
soziale und gesellschaftliche Bereiche. Es<br />
geht immer um Interaktionen, also auch um Distanz.<br />
Distanz kann man in Entfernungen messen:<br />
Der Intimbereich geht zum Beispiel bis auf die Haut.<br />
Zu klären ist: Wo sind Grenzen, die nicht überschritten<br />
werden sollten? Dass Roboter menschenähnlich<br />
werden, Gefühle und ein Eigenbewusstsein entwickeln<br />
und mit dem Menschen mithalten wollen oder<br />
sich sogar gegen ihn verbünden, ist ein spannendes<br />
Thema, aber eher Stoff für Science Fiction-Filme.<br />
Wie ist das <strong>KIT</strong> im Bereich Robotik international<br />
einzuordnen, zum Beispiel im Vergleich<br />
zur Forschung in Japan?<br />
In Japan werden die Roboter so menschenähnlich<br />
wie möglich gebaut. Das Wichtigste für uns am <strong>KIT</strong><br />
ist, dass unabhängig von der äußeren Gestalt die<br />
interne Technik, die Informationsverarbeitung, die<br />
Aktorik und die Sensoren stimmen. Im Vergleich zu<br />
Japan, das als führend in der Robotik gilt, stehen<br />
am <strong>KIT</strong> Technologieentwicklung und die Grundlagenforschung<br />
im Vordergrund. Darin und im breiten<br />
Anwendungsspektrum, das von der Bearbeitung<br />
von Mikro- und Nanostrukturen bis zur robotergestützten<br />
Herstellung und Handhabung komplexer<br />
und innovativer Produkte reicht, ist das in dieser<br />
Form weltweit einmalig.<br />
Was ist Ihre Zukunftsvision für die nächsten<br />
fünf, 50 und 100 Jahre?<br />
In fünf Jahren werden die Roboter besser laufen und<br />
greifen können, auch die Sprachverarbeitung wird<br />
weiter fortgeschritten sein. Die visuelle Verarbeitung<br />
wird schneller und genauer sein. Mittelfristig wird<br />
das Lernen eine größere Rolle spielen, in 50 Jahren<br />
werden wohl auch die Motorik, das Aussehen und<br />
die kognitiven Fähigkeiten deutlich verbessert sein.<br />
Denkbar für mich sind auch Haushaltsroboter, die<br />
viele Alltagsarbeiten schneller erledigen können<br />
als ein Mensch. Die Grundidee ist, dass ein Nutzer<br />
einen Basis-Roboter im Fachgeschäft kaufen oder<br />
mieten und mit den gewünschten Fähigkeiten, zum<br />
Beispiel Überwachen, Putzen, Kochen oder Bügeln,<br />
ausstatten kann. Diese Fähigkeit erwirbt und installiert<br />
der Anwender in Form von Computersoftware<br />
über das Internet. Ich denke, dass in 100 Jahren die<br />
Roboter von heute wieder verschwinden. Sie sind<br />
dann in Wohn-, Arbeits-, Gesundheits- und Unterhaltungsbereichen<br />
de facto unsichtbar integriert<br />
und stellen Funktionen zur Verfügung, die unser<br />
tägliches Leben individuell und bedarfsgerecht unterstützen.<br />
According to Professor Rüdiger Dillmann, Spokesman<br />
of this <strong>KIT</strong> Focus, this research area is<br />
highly relevant to society. “There is a wide spectrum<br />
of applications: At school, at work, during<br />
leisure time, in health care, safety, or agriculture,<br />
computer assistance tends to increase.”<br />
In case of emergencies, such as the<br />
reactor accident in Japan, robotics can render<br />
valuable services. Robots find buried persons,<br />
remove debris, and inspect contaminated areas.<br />
Dillmann points out that the scientists involved<br />
in this Focus “wish to better understand man<br />
and to find out how human information processing<br />
works, how man learns and how manmachine<br />
interaction can be designed in an optimum<br />
manner.” Work is highly interdisciplinary.<br />
In humanoid robotics, information scientists<br />
and sports scientists have developed sensors<br />
to measure and interpret man’s motions and<br />
actions. “By means of these sensors, we can<br />
observe what motions between the robot and<br />
man are like. The robot is to imitate precisely<br />
and specifically the actions demonstrated by<br />
man.” It is important to directly show the robot<br />
what it is supposed to do and why, in the same<br />
way as things are demonstrated to children or<br />
work is to an apprentice. This is achieved by<br />
demonstrating handling operations coupled<br />
with naturally spoken explanations. “We call<br />
this programming by demonstrating.” Dillmann<br />
points out that it is rather helpful, if the machine<br />
is anatomically constructed similarly to a<br />
human being, with two hands and two arms.<br />
In that case, man can program the system intuitively<br />
in interaction.<br />
Tu-Mai Pham-Huu // Translation: Maike Schröder