Psychotherapieforschung - Institut für Psychologie - Universität ...
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Rückfallquoten verschiedener Krankheitsbilder z. T. deutlich unterscheiden, ist der<br />
typische Verlauf der jeweiligen Störung bei der Festlegung des Zeitpunkts der<br />
Nachuntersuchung und der Bewertung der Ergebnisse zu berücksichtigen<br />
(Lambert & Ogles, 2004).<br />
3.1.4 Wirkungsspektrum<br />
Nicht zuletzt ist das Wirkungsspektrum der Psychotherapie von Bedeutung. Um das<br />
Ausmaß der Veränderung differenziert zu erfassen, ist eine multimodale Erhebung<br />
unter Einbezug unterschiedlicher Datenebenen (z. B. psychisch, sozial),<br />
Datenquellen (z. B. befragte Person selbst, andere Person), Untersuchungsverfahren<br />
(z. B. Selbstbeurteilungs-Fragebögen, Fremdbeurteilungsverfahren) und Konstrukte<br />
bzw. Funktionsbereiche erforderlich (Baumann & Reinecker-Hecht, 2005;<br />
Baumann & Stieglitz, 2001).<br />
Zu den Effekten psychotherapeutischer Interventionen zählen auch negative<br />
Wirkungen. Aus einer Übersicht der Befunde zu negativen Veränderungen folgern<br />
Lambert und Ogles (2004), dass sich bei 5-10% der Patienten der Zustand im<br />
Rahmen der Behandlung verschlechtert.<br />
3.1.5 Negative Wirkungen von Psychotherapie<br />
Wenngleich sich die Wirkung von Psychotherapie in der signifikant erhöhten Varianz<br />
der Posttestwerte der Interventionsgruppe gegenüber der Kontrollgruppe zeigen soll,<br />
spiegelt diese Varianzerhöhung neben therapiebedingten Verbesserungen auch durch<br />
die Behandlung hervorgerufene Verschlechterungen wieder. Auf den Sachverhalt der<br />
Varianzerweiterung als Effekt psychotherapeutischer Behandlungen machten<br />
erstmals Lambert, Bergin und Collins (1977, zit. n. Margraf, 2000; Reinecker, 2005)<br />
aufmerksam.<br />
Negative Folgen können sich in der Zunahme von Symptomen äußern, etwa der<br />
Verstärkung depressiver Beschwerden oder Verschlechterung des physischen<br />
Zustands. Auch Suizidversuche und Suizide sind möglich. Mitunter treten im<br />
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