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Psychotherapieforschung - Institut für Psychologie - Universität ...

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Therapieverlauf Symptome auf, die vor Beginn der Behandlung nicht bestanden,<br />

beispielsweise Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch, psychosomatische<br />

Auswirkungen, Veränderungen des sozialen Verhaltens wie Beziehungsabbrüche<br />

oder Aggressionen. Ferner sind Folgen prozessbedingter Fehlinterventionen zu<br />

nennen, z. B. wirklichkeitsfremde Erfolgserwartungen, starke Abhängigkeiten der<br />

Patienten vom Therapeuten, Entmutigung und Hoffnungslosigkeit (Bastine, 1982;<br />

Zapotoczky, 1997).<br />

3.1.6 Misserfolge<br />

Von negativen Effekten abzugrenzen sind Misserfolge therapeutischer<br />

Interventionen. Hierzu zählt auch der Selektionsprozess vor Beginn einer Therapie.<br />

Reinecker (2005) zufolge ist anzunehmen, dass höchstens 25% der Personen mit<br />

psychischen Beeinträchtigungen eine entsprechende Behandlung beanspruchen. Etwa<br />

weitere 25% lehnen die Psychotherapie ab nachdem sie über den vorgesehenen<br />

Behandlungsverlauf informiert wurden. Darüber hinaus kann ein Abbruch der<br />

Psychotherapie seitens des Patienten vor dem Therapie-Ende (Drop-Out) als<br />

Misserfolg gewertet werden, das Ausbleiben einer signifikanten Verbesserung trotz<br />

Beendigung der Behandlung und Rückfälle. Faktoren, die mit ungünstigen Verläufen<br />

in Zusammenhang stehen, sind die Schwere der psychischen Beeinträchtigung,<br />

zwischenmenschliche Probleme, Behandlungsmotivation und Erwartungen des<br />

Patienten, eine negativ ausgeprägte therapeutische Beziehung, fehlender Konsens<br />

bezüglich des therapeutischen Prozesses sowie Mangel an Kompetenz in der<br />

Anwendung von Interventionstechniken als auch mangelnde Empathie seitens des<br />

Therapeuten (Lutz & Grawe, 2005).<br />

Vor dem Hintergrund der Effektivitätsfrage wurden vorangehend Veränderungen im<br />

Erleben und Verhalten des Patienten ins Blickfeld gerückt. Da Psychotherapie eine<br />

Dienstleistung darstellt, ist für den Kostenträger, Leistungserbringer und denjenigen,<br />

der diese Leistung in Anspruch nimmt, über die Wirksamkeit hinaus die Effizienz,<br />

d. h. der Aufwand und die Kosten der Intervention, von Interesse.<br />

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