Psychotherapieforschung - Institut für Psychologie - Universität ...
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Weiterhin gilt es zu klären, welche Faktoren mit den ungünstigen Verläufen der<br />
ersten Patientengruppe (Cluster 1) zusammenhängen. Gemäß dem Phasenmodell<br />
kommt es in der Therapie frühzeitig zu Verbesserungen des Wohlbefindens<br />
(Remoralisierung), welche die Voraussetzung für eine Besserung der Symptomatik<br />
(Remediation) darstellen. In der Phase der Remoralisierung wird der therapeutischen<br />
Beziehung, dem Setting und dem Behandlungskonzept Bedeutung beigemessen. Die<br />
genannten Faktoren unterstützen den Patienten durch Erfahrungen von<br />
Erfolgserlebnissen und Erklärungen für seine Problematik und Symptomatik, welche<br />
Hoffnung auf Besserung hervorrufen (vgl. Abschnitt 6.2). Im Fall einer<br />
ausbleibenden Remoralisierung wird daher zunächst die Frage aufgeworfen, ob sich<br />
eine negativ ausgeprägte Therapeut-Patient-Beziehung herausgebildet hat. Des<br />
weiteren stellt sich die Frage, welche Rolle der hier gefundenen Stärke der Belastung<br />
zukommt (vgl. Abschnitt 11.3).<br />
In Therapiestudien werden überwiegend prototypische Verlaufsformen beschrieben,<br />
ungünstige Verläufe werden dagegen selten näher untersucht (Lutz & Grawe, 2007).<br />
Überdies werden Studien mit nicht signifikanten Ergebnissen meist nicht in<br />
Fachzeitschriften veröffentlicht (vgl. Abschnitt 4.3.4). Die Untersuchung ungünstiger<br />
Verläufe jedoch ist von unmittelbarer Relevanz für die Praxis. Therapiebegleitende<br />
Diagnostik erlaubt eine kontinuierliche Verlaufskontrolle und damit mangelnden<br />
Fortschritt in der Behandlung zu identifizieren. Eine Änderung des therapeutischen<br />
Vorgehens kann allerdings nur dann erfolgen, wenn die Ursachen der jeweiligen<br />
Probleme bekannt sind. Zu untersuchen ist beispielsweise, welche Variablen mit<br />
einer negativ ausgeprägten therapeutischen Beziehung in Zusammenhang stehen.<br />
11.5 Fragestellung 5<br />
Für die überwiegende Zahl der Items des FEP konnten in der ambulanten<br />
Patientengruppe signifikante Unterschiede zwischen den Mittelwerten des ersten und<br />
fünften Quartals aufgezeigt werden. Daher kann von einer guten<br />
Änderungssensitivität ausgegangen werden: Die im Verlauf der Behandlung<br />
stattgefundenen Veränderungen werden vom FEP erfasst.<br />
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