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Psychotherapieforschung - Institut für Psychologie - Universität ...

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4. Mit dem Aspekt der Selbstbezogenheit wird das Selbsterleben von Patient<br />

und Therapeut sowie die Definition von und der Umgang mit sich selbst<br />

innerhalb der therapeutischen Sitzung angesprochen. Selbstbewusstheit,<br />

Selbstregulation, Selbstverantwortlichkeit, Wertschätzung und<br />

Aufgeschlossenheit des Patienten für sich selbst sind Voraussetzungen für<br />

seine Offenheit gegenüber therapeutischen Interventionen. Diese ermöglicht<br />

ihm erst, Informationen aufzunehmen, die mit seinen grundlegenden<br />

Überzeugungen nicht übereinstimmen. Andernfalls, beispielsweise im Fall<br />

geringer Aufgeschlossenheit oder Selbstbewusstheit, zeigt der Patient<br />

Abwehr. Gleichzeitig ist auch die Selbstbezogenheit des Therapeuten, seine<br />

Zentriertheit, für die Behandlung wesentlich.<br />

5. Therapeutische Realisierungen oder Realisierungen von Zielen<br />

psychotherapeutischer Interventionen können als direkte Wirkungen des<br />

Therapieprozesses aufgefasst werden. Beispiele sind Einsicht, Angstreduktion<br />

und gesteigertes Wohlgefühl, die sich nicht nur im Rahmen von<br />

therapeutischen Sitzungen, sondern möglicherweise auch danach ergeben.<br />

Ereignen sich therapeutische Realisierungen nach einer Therapiesitzung,<br />

beschäftigt sich der Patient in der Regel mit dieser und nimmt folglich<br />

weiterhin die Rolle des Patienten ein.<br />

Die vielschichtigen Zusammenhänge, d. h. der Einfluss von Faktoren auf den Prozess<br />

(Inputvariablen) und Wirkungen des Prozesses auf Kontextfaktoren<br />

(Outputvariablen) wurden eingangs bereits skizziert. Die Ergebnisse des Prozesses<br />

wiederum lassen sich unter Berücksichtigung der zeitlichen Perspektive in Mikro-,<br />

Meso- und Makro-Outputs aufgliedern. Mikro-Outputs bezeichnen kurzfristige,<br />

Stunden oder Tage andauernde therapeutische Wirkungen beispielsweise auf die<br />

Stimmung, kognitive Perspektive oder Fertigkeiten des Patienten. Wohingegen<br />

Meso-Outputs Auswirkungen auf den psychischen Zustand wie auch die<br />

Lebenssituation betreffen, welche über mehrere Wochen erfasst werden können.<br />

Wirkungen des Prozesses auf Gewohnheiten und die Struktur der Persönlichkeit<br />

zeichnen sich erst über Monate oder Jahre ab und werden daher als Makro-Outputs<br />

bezeichnet. Die Autoren gehen davon aus, dass sich mit steigender Zahl von<br />

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