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Psychotherapieforschung - Institut für Psychologie - Universität ...

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11.2 Fragestellung 2<br />

Die sequenzielle Abfolge von Veränderungen in der Psychotherapie kann nicht für<br />

die gesamte Patientengruppe bestätigt werden. Im Durchschnitt verbesserte sich das<br />

Wohlbefinden im Verlauf der Behandlung bereits frühzeitig. Dagegen erforderten<br />

Verbesserungen in den Bereichen allgemeine Symptombelastung und Interpersonale<br />

Beziehung einen längeren Zeitraum.<br />

Die Analyse der einzelnen Verlaufsgruppen hingegen bestätigt die Abfolge<br />

therapeutischer Veränderungen in unterschiedlichen Bereichen für etwa die Hälfte<br />

der Patienten. In der zweiten Verlaufsgruppe (Cluster 2) verbesserten sich zunächst<br />

Wohlbefinden und Symptomatik, während Veränderungen im Bereich Interpersonale<br />

Beziehung mehr Zeit bedurften.<br />

Die Verbesserung sowohl des Wohlbefindens als auch der Symptomatik zum zweiten<br />

Quartal entspricht den Annahmen des Phasenmodells: Eine Besserung des<br />

Wohlbefindens wird innerhalb der ersten Sitzungen erwartet, anschließend eine<br />

Abnahme der Symptombelastung. Beispielsweise ermittelte Martinovich (1995,<br />

zit. n. Lueger, 1995) mit Hilfe von aggregierten individuellen Wachstumskurven die<br />

frühesten Veränderungen im subjektiven Wohlbefinden im Anschluss an die zweite<br />

Behandlungssitzung, hinsichtlich der Symptomatik nach der sechsten und bezogen<br />

auf das allgemeine Funktionsniveau etwa nach der 10. Sitzung (vgl. Abschnitt 6.2).<br />

Lueger (1998) zufolge weisen etwa 50% der Patienten in der vierten<br />

Behandlungssitzung Veränderungen im Wohlbefinden, in der 12. Sitzung einen<br />

Rückgang der Symptomatik und in der 26. Sitzung Verbesserungen der allgemeinen<br />

Funktionsfähigkeit auf.<br />

Im gleichen Sinne ist die Veränderung auf der Ebene interpersonaler Beziehungen<br />

zum fünften Quartal mit dem Phasenmodell konsistent. Eine Verbesserung der<br />

allgemeinen Funktionsfähigkeit wird in der dritten Phase, demnach später im<br />

Behandlungsverlauf, angenommen. Diese Phase der Rehabilitation kann nach<br />

Howard et al. (1993) Monate oder Jahre erfordern.<br />

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