Psychotherapieforschung - Institut für Psychologie - Universität ...

Rückgang der Symtomatik und zuletzt zeichnet sich eine Erhöhung der allgemeinen
Funktionsfähigkeit ab. Darüber hinaus wird angenommen, dass eine Besserung in der
vorangegangenen Phase eine Voraussetzung für Verbesserungen innerhalb der
nachfolgenden Phase darstellt. Gleichwohl kann eine Psychotherapie auch in der
Remediations- oder Rehabilitationsphase einsetzen.
Oftmals empfinden Patienten, die psychotherapeutische Unterstützung suchen,
Gefühle der Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit angesichts der Erfahrung
schmerzhafter psychischer Symptome und leiden unter der Belastung andauernder
negativer Emotionen. In diesem Zustand der Demoralisierung sind sich Patienten
nach Frank und Frank (1991, zit. n. Howard et al., 1993) darüber im Klaren, eigene
Erwartungen oder jene anderer Personen nicht erfüllt zu haben oder ein drängendes
Problem nicht bewältigen zu können. An dieser Stelle bietet die Psychotherapie
durch die therapeutische Beziehung, das Setting und das Behandlungskonzept
Unterstützung: Hoffnungen auf Besserung, Erfahrungen von Erfolgserlebnissen,
emotionale Erregung und Erklärungen für seine Problematik und Symptomatik
helfen dem Patienten bei der Überwindung der Demoralisierung (vgl. Frank, 1973,
zit. n. Howard et al., 1993). Howard et al. (1993) gehen davon aus, dass die
Verbesserung des subjektiven Wohlbefindens bzw. die Remoralisierung zu einem
frühen Zeitpunkt der Behandlung eintritt. Frank (1968, zit. n. Howard et al., 1993)
zufolge kommt bei frühzeitigen Veränderungen insbesondere der hervorgerufenen
Hoffnung Bedeutung zu. Eine Besserung des Wohlbefindens ermöglicht einigen
Patienten die Probleme, aufgrund derer sie die Psychotherapie begonnen haben,
selbstständig zu bewältigen, wohingegen andere Patienten in die zweite
Behandlungsphase, die Phase der Remediation, übergehen. Ebenso sucht sich ein Teil
der Patienten Unterstützung, bevor es zum Zustand der Demoralisierung kommt, und
beginnt die Psychotherapie in der zweite Phase. Hier steht die Symptomatik und/oder
aktuelle Lebensprobleme im Vordergrund. In dieser Phase zielen therapeutische
Interventionen auf die Nutzung vorhandener und/oder die Ausweitung der
Bewältigungskompetenzen des Patienten. Während eine große Zahl an Patienten
nach Abnahme der Symptomatik die Behandlung beendet, beginnt für einen Teil der
Patienten die Phase der Rehabilitation. So sehen sich einige Patienten
wiederkehrenden Problem in ihrem Leben gegenübergestellt, beispielsweise
48