Psychotherapieforschung - Institut für Psychologie - Universität ...
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eingeht, wodurch die Reliabilität gemindert wird. Direkte Veränderungsmessungen<br />
basieren auf Einpunkterhebungen (Post-Messungen). Hierbei wird die erzielte<br />
Veränderung am Ende der Therapie retrospektiv eingeschätzt. Die subjektiv erlebte<br />
Veränderung kann über Fragebögen durch Beantwortung komparativer Items, welche<br />
Aussagen zur Beschreibung der Veränderung beinhalten, erfasst werden.<br />
Beispielhafte Items aus dem Veränderungsfragebogen des Erlebens und Verhaltens<br />
(Zielke & Kopf-Mehnert, 1978, zit. n. Fydrich, 2006, S. 528) sind:<br />
„Ich fühle mich ruhiger und ausgeglichener.“<br />
„Meine Schwierigkeiten im Umgang mit Menschen haben zugenommen.“<br />
Vorteile der direkten Veränderungsmessung liegen in der ökonomischen und direkten<br />
Bestimmung der Änderungswerte, wohingegen bei der indirekten Erfassung von<br />
Veränderungen mindestens zwei Erhebungen nötig sind und es sich um abgeleitete<br />
Änderungswerte handelt. Nachteilig ist die fehlende Vergleichsmöglichkeit mit dem<br />
Status zu Beginn der Therapie. Gleichwohl merkt Stieglitz (2003) an, dass „der<br />
Grundgedanke, in Relationen zu denken (z. B. mir geht es besser) dem menschlichen<br />
Urteilen am ehesten entspricht“ (S.109). Direkte und indirekte<br />
Veränderungsmessungen erfassen unterschiedliche Veränderungsinformationen und<br />
können daher als ergänzende Methoden verstanden werden (Fydrich, 2006; Lutz,<br />
2005; Stieglitz & Baumann, 2001).<br />
Neben der direkten und indirekten Veränderungsmessung kann der Status nach<br />
Beendigung der psychotherapeutischen Intervention als Beurteilungsgrundlage<br />
dienen. Eine Möglichkeit bietet der Vergleich mit an einer gesunden Stichprobe<br />
erhobenen Normwerten. Liegen diese für ein Erhebungsinstrument vor, kann der im<br />
Therapieverlauf oder am Ende der Therapie erhobene Wert des Patienten als in den<br />
Bereich der Normwerte fallend oder auffällig eingestuft werden. Da dies häufig nicht<br />
der Fall ist, bieten sich Cut-off-Werte zur Bewertung an, die im Allgemeinen per<br />
Konvention festgesetzt sind (Stieglitz & Baumann, 2001). Ein weiteres Kriterium<br />
stellt die klinische Signifikanz dar, die bereits erläutert wurde (vgl. Abschnitt 3.1.2).<br />
Entsprechend dem Erfordernis, das Therapieergebnis mehrdimensional zu erfassen,<br />
ist der Ansatz des End-State-Functioning ausgerichtet. Bei diesem Vorgehen wird der<br />
Behandlungserfolg an verschiedenen Teilkriterien gemessen. Der Status nach der<br />
Intervention oder im Verlauf lässt sich dahingehend beurteilen, inwieweit die<br />
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