forward ever â backward never«. - Die Linke
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hohen Glaubwürdigkeitsgrad, denn die<br />
Frauen haben in den anderen Antworten<br />
schon bekundet, dass sie die Wirksamkeit<br />
der Partei hoch bewerten, dass<br />
Politik und Partei einen hohen Stellenwert<br />
in ihrem Leben einnehmen und<br />
dass der persönliche Austausch in der<br />
Partei ihnen wichtig ist. Wer unter diesen<br />
Frauen in der Mitgliedergewinnung<br />
aktiv wird, dürfte eine hohe Erfolgsrate<br />
haben.<br />
Das stärkste Gegenargument zur<br />
Mitgliedergewinnung ist der Zeitaufwand,<br />
angesichts der viel beschäftigten<br />
Frauen nicht verwunderlich. Bedenklich<br />
sind die an zweiter und dritter<br />
Stelle genannten Argumente gegen<br />
Mitgliederwerbung: unangenehme Parteikultur<br />
und -strukturen. <strong>Die</strong>se Einwände<br />
stehen in direktem Konfl ikt mit<br />
dem Pro-Argument »Treffen mit Gleichgesinnten«<br />
und dem großen Interesse<br />
der Befragten an persönlichem Kontakt<br />
in der Partei.<br />
Aus der Befragung ergeben sich folgende<br />
Forderungen an die Partei – das<br />
sind Vorstände, Basisorganisationen<br />
und Ortsverbände, Zusammenschlüsse,<br />
Gremien und Mitgliederversammlungen:<br />
1. Zeitmanagement überprüfen: <strong>Die</strong><br />
Frauen in der Partei sind vielfältig aktiv,<br />
die Parteiarbeit ist ihnen ähnlich wichtig<br />
wie Beruf und Freizeit. Zeit ist daher<br />
ein wichtiger Faktor für politisches Engagement<br />
und sollte in der Termingestaltung<br />
der Partei größere Beachtung<br />
fi nden.<br />
2. Umgangsweisen verbessern: <strong>Die</strong><br />
Kultur in der Partei ist zu hinterfragen.<br />
Umgangsweisen sind keine nachgeordneten<br />
Kategorien, sondern geben unter<br />
Umständen den Ausschlag, ob und wie<br />
230 DISPUT April 2008<br />
sehr sich Frauen politisch engagieren.<br />
3. Quote weiter durchsetzen: <strong>Die</strong><br />
Quote bleibt ein wichtiges Instrument<br />
der Gleichstellung und sollte auch unter<br />
dem Aspekt gesehen werden, dass<br />
sie Frauen aktiviert.<br />
4. Politische Ansprache korrigieren:<br />
In der politischen Ansprache ist zu berücksichtigen,<br />
dass Frauen stärker auf<br />
eine bildhafte und beispielhafte Sprache<br />
reagieren.<br />
5. Frauen in Führungspositionen:<br />
Frauen in leitenden Positionen der Partei<br />
motivieren und bestärken die weiblichen<br />
Mitglieder.<br />
6. Persönliche Ansprache stärken:<br />
Frauen sind nachhaltige Parteiarbeiterinnen,<br />
für sie ist das persönliche Gespräch<br />
mit Bekannten eine wichtige politische<br />
Aktivität. Das persönliche Argument,<br />
verbunden mit der medialen Präsenz,<br />
ist in der Politik das wichtigste<br />
Mittel der Überzeugung.<br />
7. Sinnstiftung beachten: Partei und<br />
Politik nehmen einen hohen, aber selten<br />
den ersten Stellenwert im Leben<br />
der Frauen ein. Darum sollten Sinn und<br />
Zweck des politischen Engagements in<br />
den Mittelpunkt gestellt werden, gerade<br />
wenn zu viel gestritten wird.<br />
8. Freizeitfaktor erhöhen: Das politische<br />
Engagement der Frauen konkurriert<br />
mit Familie, Beruf und Freizeit. Es<br />
sollten Gelegenheiten organisiert werden,<br />
wo die verschiedenen Interessen<br />
unter einen Hut gebracht werden können<br />
wie bei gemeinsamen Freizeitaktivitäten.<br />
Claudia Gohde leitet den Bereich<br />
Parteientwicklung in der Bundesgeschäftsstelle.<br />
claudia.gohde@die-linke.de<br />
Argumente für Mitgliedergewinnung (Angabe nach Nennungen)<br />
Etwas verändern<br />
zu wollen<br />
Verantwortung in der Gesellschaft<br />
zu übernehmen<br />
Treffen mit<br />
Gleichgesinnten<br />
Besserer Zugang zu<br />
politischen Themen<br />
Schnell Verantwortung<br />
übernehmen zu können<br />
Weil Partner/in oder Freunde/<br />
Freundinnen ebenfalls aktiv sind<br />
0 20 40 60 80 100<br />
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