forward ever â backward never«. - Die Linke
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■ ■ Parteitag: Der Parteivorstand beschloss<br />
auf seiner Sitzung am 12. April in<br />
Berlin den Leitantrag für den ersten Parteitag<br />
(Cottbus, 24. und 25. Mai 2008).<br />
In dem Antrag heißt es, wie keine andere<br />
Partei habe die neue LINKE die Politik<br />
im Land verändert. Erst in Bremen<br />
und jetzt in Niedersachsen, Hessen und<br />
Hamburg haben die Bürger/innen eine<br />
neue politische Kraft in die Landesparlamente<br />
gewählt. <strong>Die</strong> vertrauten parlamentarischen<br />
Wechselspiele zwischen<br />
dem schwarz-gelben Lager und dem rotgrünen<br />
Lager funktionierten nicht mehr;<br />
zunehmend mehr Bürger/innen wollten<br />
einen darüber hinausgehenden Wechsel<br />
in der Politik. Gleichzeitig wachse<br />
die Zahl derjenigen, die nicht mehr an<br />
Wahlen und anderen demokratischen<br />
Willensbildungsprozessen teilnehmen.<br />
DIE LINKE sei angetreten, diese resignative<br />
Grundstimmung zu verändern.<br />
Eine andere Politik durchzusetzen, die<br />
sich die Verbesserung der Lebensverhältnisse<br />
der Mehrheit der Bevölkerung<br />
zum Maßstab setzt, sei und bleibe die<br />
Aufgabe der LINKEN. »Einen entschlossenen<br />
Politikwechsel für die Wiedergeburt<br />
der gesellschaftlich organisierten<br />
Solidarität, für die Erneuerung der<br />
Demokratie und für eine zivile Außenpolitik<br />
werden wir zum Programm und<br />
Thema des Wahljahres 2009 machen.«<br />
Der vollständige Leitantrag des Parteivorstandes<br />
ist im Internet nachzulesen<br />
unter www.die-linke.de. Der Parteivorstand<br />
befasste sich außerdem unter anderem<br />
mit der Krise des internationalen<br />
Finanzsystems und formulierte dazu<br />
Eckpunkte linker Alternativen (»Finanzmärkte<br />
regulieren – Finanzmarktkapitalismus<br />
überwinden«).<br />
■ ■ Direkte Demokratie: <strong>Die</strong> Fünf-Prozent-Hürde<br />
bei den Kommunalwahlen in<br />
Thüringen ist verfassungswidrig. <strong>Die</strong>ses<br />
Urteil des Landesverfassungsgerichtes<br />
Thüringen wurde von Bundesgeschäftsführer<br />
<strong>Die</strong>tmar Bartsch am 11. April als<br />
ein ermutigendes Zeichen gegen zunehmende<br />
Politikverdrossenheit und ständig<br />
sinkende Wahlbeteiligung gewertet.<br />
Das Urteil habe die Rechte der Bürger/innen<br />
für mehr direkte Demokratie<br />
in den Kommunen gestärkt. »<strong>Die</strong> Fünf-<br />
Prozent-Hürde auf kommunaler Ebene<br />
ist seit Langem nicht mehr zeitgemäß.<br />
Nach Schleswig-Holstein ist nun die<br />
370 DISPUT April 2008<br />
Fünf-Prozent-Hürde in Thüringen gefallen.<br />
Eine entsprechende Änderung für<br />
das Saarland steht noch aus.«<br />
■ ■ Lohndumping: <strong>Die</strong> Entscheidung<br />
des Europäischen Gerichtshofes, dass<br />
öffentliche Aufträge nicht an die Einhaltung<br />
von Tarifverträgen gekoppelt werden<br />
dürfen, kommentierte Parteivorsitzender<br />
Lothar Bisky am 3. April: »<strong>Die</strong><br />
Rechtsprechung ist eine Konsequenz<br />
des unzureichenden Sozialstaatsgebotes<br />
in den europäischen Verträgen<br />
und bekräftigt somit das Nein der LIN-<br />
KEN zum Vertrag von Lissabon. DIE LIN-<br />
KE und die Europäische <strong>Linke</strong> fordern<br />
wie der Europäische Gewerkschaftsbund<br />
eine europäische Verfassung, die<br />
an die besten sozialstaatlichen Traditionen<br />
Europas anknüpft.« <strong>Die</strong> Entscheidung<br />
des EuGH in dieser Rechtssache<br />
mache es nahezu unmöglich, öffentliche<br />
Aufträge an Tariftreue zu koppeln.<br />
Damit bestehe die Gefahr, dass Mindestlöhne<br />
zu Höchstlöhnen werden.<br />
■ ■ Pendlerpauschale: Zur Diskussion<br />
um die Wiedereinführung der Pendlerpauschale<br />
ab dem ersten Kilometer<br />
betonte der Parteivorsitzende Oskar<br />
Lafontaine am 25. März: »Ich fordere<br />
die Koalitionsparteien auf, ihre gegenseitigen<br />
Schuldzuweisungen, wer für<br />
die Kürzung der Pendlerpauschale verantwortlich<br />
ist, zu beenden. Es kann<br />
nicht sein, dass innerhalb der Koalition<br />
Machtspielchen auf dem Rücken der<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
ausgetragen werden. Eine Rückkehr zur<br />
alten Regelung ist aus Gründen der sozialen<br />
Gerechtigkeit dringend geboten,<br />
da die Bürger durch steigende Energiepreise<br />
und sinkende Löhne ohnehin<br />
schon sehr stark belastet sind.«<br />
■ ■ NPD-Verbot: Zum Streit zwischen<br />
SPD und Union um ein neues NPD-Verbotsverfahren<br />
erklärte die stellvertretende<br />
Parteivorsitzende Katina Schubert<br />
am 2. April, im Streit um gerichtsfestes<br />
Material für ein NPD-Verbot bestehe die<br />
Gefahr, dass der Rechtsextremismus<br />
der lachende Dritte ist. Das sei ein Skandal.<br />
»Ich fordere Bundesinnenminister<br />
Schäuble auf, unverzüglich der widersinnigen<br />
Auseinandersetzung zwischen<br />
den Innenministern ein Ende zu bereiten.<br />
Wenn es entsprechendes Materi-<br />
PRESSEDIENST<br />
al für ein neues Verbotsverfahren gibt,<br />
muss es auch genutzt werden. Für ein<br />
Verbot der NPD gibt es gute Argumente.<br />
Voraussetzung ist der Abzug der V-Leute,<br />
das hat DIE LINKE immer betont, da<br />
sonst ein erneuter Misserfolg programmiert<br />
ist.« Ein NPD-Verbot allein könne<br />
Rechtsextremismus nicht erfolgreich bekämpfen.<br />
Gebraucht werde nicht in erster<br />
Linie ein NPD-Verbot, sondern eine<br />
Stärkung der Zivilgesellschaft.<br />
■ ■ Milbradt-Rücktritt: Als lange<br />
überfällig und die zwingend notwendige<br />
Konsequenz aus dem Scheitern<br />
des Kabinetts bezeichnete André Hahn,<br />
Fraktionsvorsitzender der LINKEN im<br />
sächsischen Landtag, den Rücktritt<br />
von Ministerpräsident Milbradt (CDU)<br />
am 14. April. DIE LINKE habe seit Monaten<br />
auf diesen Schritt gedrängt. Jetzt<br />
müssten die Wähler/innen die Chance<br />
erhalten, einer neuen handlungsfähigen<br />
Regierung den Weg zu bereiten.<br />
»Wir erwarten von den Sozialdemokraten,<br />
dass sie das Siechtum dieser<br />
Koalition nicht verlängern.« <strong>Die</strong> CDU,<br />
so LINKE-Landesvorsitzende Cornelia<br />
Ernst, müsse nun so schnell wie möglich<br />
die Chance bekommen, sich in der<br />
Opposition zu regenerieren.<br />
■ ■ Geschonneck-Fotos: Eine Fotoausstellung<br />
zum Leben und Schaffen<br />
von Erwin Geschonneck ist bis 2. Mai in<br />
der Karl-Liebknecht-Straße 9 in Berlin<br />
zu sehen. <strong>Die</strong> Ausstellung wird mit Unterstützung<br />
der Partei DIE LINKE präsentiert<br />
und wurde zusammengestellt vom<br />
Fotografen Peter Kroh. Er hat den Schauspieler<br />
Erwin Geschonneck (1906-2008),<br />
der langjähriges Mitglied der PDS und<br />
der LINKEN war, viele Jahre begleitet.<br />
<strong>Die</strong> Ausstellung ist täglich von 12 bis 18<br />
Uhr geöffnet.<br />
■ ■ 68er-Kongress: Mehr als 1.000<br />
Teilnehmer/innen werden zum Kongress<br />
»40 Jahre 1968. <strong>Die</strong> letzte Schlacht gewinnen<br />
wir« vom 2. bis 4. Mai in Berlin<br />
erwartet. Veranstaltet vom Sozialistischdemokratischen<br />
Studierendenverband<br />
und von der Linksjugend [‘solid] soll<br />
über die Revolte von damals und die<br />
Kämpfe von morgen diskutiert werden,<br />
wie die Organisatoren ankündigten. Infos:<br />
www.linke-hsg.de<br />
Zusammenstellung: Stefan Richter