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natur und mensch - Rheinaubund

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Es muss etwas geschehen<br />

Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> ist der Handlungsbedarf<br />

offensichtlich. Ende 2007 wurde ein<br />

Postulat im Kantonsrat zuhanden der Re gierung<br />

eingereicht mit dem Ziel, Revitalisierungen<br />

<strong>und</strong> natürliche Fliessgewässer im Kanton<br />

stärker zu fördern. Der Rheinaub<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong> der WWF Schaffhausen wollten aktiv<br />

Ein fluss auf diesen Prozess nehmen <strong>und</strong> entschieden<br />

sich, gemeinsam eine kleine Studie<br />

zu lancieren, um alle gewässerrelevanten<br />

Daten zusammenzutragen <strong>und</strong> in einem<br />

Bericht festzuhalten. Dieser soll als kompakte<br />

Gr<strong>und</strong>lage <strong>und</strong> internes Arbeitsinstrument<br />

zur Entwicklung einer Strategie <strong>und</strong><br />

als Entscheidungshilfe zur Verbesserung des<br />

ökologischen Zustands der Schaffhauser<br />

Fliessgewässer beitragen. Vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

der auf nationaler Ebene eingereichten<br />

Initiative „Lebendiges Wasser“, welche in<br />

dieselbe Richtung zielt, sollte am Beispiel<br />

Schaffhausen die Möglichkeiten der Informationsbeschaffung<br />

<strong>und</strong> anschliessender Einfluss<br />

nahme der Umweltverbände bei der<br />

Ausgestaltung einer Förderstrategie durchgespielt<br />

werden. Ein kleiner Kanton wie<br />

Schaffhausen mit relativ kleinem Gewässernetz,<br />

eignet sich dazu sehr gut. Positiv hervorzuheben<br />

ist an dieser Stelle die sehr<br />

offene Auskunftsbereitschaft der verschiedenen<br />

kantonalen Behörden.<br />

Rheinaub<strong>und</strong> <strong>und</strong> WWF streben<br />

„pro-aktives“ Vorgehen an<br />

Ein häufiges Problem der Umweltverbände<br />

besteht darin, dass sie auf eine Umweltproblematik<br />

oder ein bevorstehendes Projekt<br />

mangels rechtzeitiger Informationen meist<br />

nur mithilfe eines Einspracheverfahrens reagieren<br />

können. Auf das Mittel des wichtigen<br />

Verbandsbeschwerderechts zurückzugreifen,<br />

mag in gewissen Fällen unverzichtbar<br />

sein, doch noch besser ist der frühzeitige<br />

Einbezug der Umweltverbände bei Entschei<br />

dungsfindungsprozessen <strong>und</strong> in wichtigen<br />

Planungsphasen. Auch die Möglichkeit ausserhalb<br />

von Sachzwängen der Behörden eigene<br />

Projekte anzustossen <strong>und</strong> Ideen einzubringen,<br />

basiert auf guter Information. Der<br />

Rheinaub<strong>und</strong> <strong>und</strong> der WWF streben genau<br />

ein solch „pro-aktives Vorgehen“ vermehrt<br />

Über die Hälfte der Gewässer<br />

in der Landwirtschaftszone<br />

– im Bild die Durach – sind<br />

stark beeinträchtigt.<br />

Foto: G. Frauenlob<br />

1. Als klares Defizit kann die fehlende Strategie<br />

zur Förderung von Revitalisierungen<br />

im Kanton Schaffhausen bezeichnet werden.<br />

Eine kantonale Richtlinie zur Aufhebung<br />

der vorwiegend strukturellen Defizite an<br />

den Schaffhauser Fliessgewässern existiert<br />

derzeit nicht. Dies führte dazu, dass bisher<br />

zu wenig unternommen wurde, um diesem<br />

Manko entscheidend entgegenzuwirken.<br />

Die Ursache ist zur Hauptsache im Wasserwirtschaftsgesetzt<br />

des Kantons zu finan.<br />

Der Bericht soll helfen, dies im Bereich<br />

von Fliessgewässern im Kanton Schaffhausen<br />

zu vereinfachen. Durch die gebündelten<br />

Informationen können beide Umweltverbände<br />

ergänzend <strong>und</strong> unterstützend zu den<br />

Behörden früher Vorschläge einbringen, so<br />

dass Einsprachen bei der Umsetzung kaum<br />

mehr notwendig sein dürften.<br />

An einer gut besuchten Expertenr<strong>und</strong>e mit<br />

hauptsächlich kantonalen Vertretern wurde<br />

über den Inhalt des Berichtes gesprochen<br />

<strong>und</strong> die Hauptschwierigkeiten bei der<br />

Umsetzung von Revitalisierungen im Kanton<br />

Schaffhausen engagiert diskutiert. Aus dem<br />

Bericht <strong>und</strong> der Expertenr<strong>und</strong>e kristallisierten<br />

sich zusammenfassend drei erhebliche<br />

Defizite heraus.<br />

<strong>natur</strong> <strong>und</strong> <strong>mensch</strong> 2 / 2008<br />

Seite 15

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