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RWI, WSF: Erweiterte Erfolgskontrolle IGF<br />

<strong>Endbericht</strong><br />

den, welcher sich ausschließlich auf die Dimension der Nutzung von IGF-<br />

Ergebnissen in den Unternehmen konzentrieren würde. So kann die IGF z.B. Beiträge<br />

zum technologischen Wissensstock leisten, welche zwar nicht immer direkt zu<br />

Innovationen geführt, aber doch langfristig die Wettbewerbsfähigkeit der Branche<br />

nachhaltig gestärkt haben. Hinweise auf einen derartigen Zusammenhang haben<br />

wir, um ein Beispiel vorwegzunehmen, im Falle der Textilindustrie gefunden.<br />

Die drei genannten Zielgrößen sind einer direkten Messung in sehr unterschiedlichem<br />

Maße zugänglich. Beurteilungen des Beitrages der IGF zum technologischen<br />

Wissensstock stoßen auf die aus den Evaluationen im Hochschul- und Institutsbereich<br />

bekannten Herausforderungen. Kompetente Einschätzungen der geleisteten<br />

Arbeit setzen eine starke Vertrautheit mit dem bearbeiteten Forschungsfeld voraus.<br />

fachlich Ebenbürtige wünschenswert.<br />

Eine solche ist im Rahmen eines höchst komplexen Forschungsauftrags von<br />

der Art der Erweiterten Erfolgskontrolle der IGF allerdings praktisch kaum zu leisten.<br />

Hierbei ist auch zu berücksichtigen, dass die meisten deutschen Experten auf<br />

den von der IGF bearbeiteten Technologiefeldern bereits als Gutachter in den Gutachtergremien<br />

der IGF tätig sind. Sie haben also schon ein positives Urteil über die<br />

geförderten Projekte abgegeben und würden somit das in Peer-Evaluationen methodisch<br />

prinzipiell geforderte Neutralitätspostulat nicht erfüllen können.<br />

Das in Standardevaluationen im Wissenschafts- und Hochschulbetrieb gebräuchliche<br />

Kriterium der wissenschaftlichen Beiträge in referierten Fachzeitschriften greift<br />

im Falle der IGF nur bedingt und am ehesten noch bei den Hochschulinstituten, weil<br />

in den IGF-Projekten die anwendungsorientierte Ausrichtung (KMU-Relevanz) im<br />

Vordergrund steht und nicht der wissenschaftliche Output. Patente sind als Indikator<br />

nicht aussagekräftig, weil sie nur als Nebenprodukt der Gemeinschaftsforschung<br />

auftreten. 3 In der vorliegenden Untersuchung wurden wissenschaftsimmanente<br />

Erfolgskriterien berücksichtigt wie z.B. im Anschluss an IGF-Projekte entstandene<br />

Promotionen, Beiträge zu wissenschaftlichen Konferenzen und Artikel in wissenschaftlichen<br />

Zeitschriften. Allerdings sollte man sich über den begrenzten Aussagewert<br />

derartiger Indikatoren im Kontext der IGF im Klaren sein.<br />

33<br />

Aufgrund des Öffentlichen-Guts-Charakters der Ergebnisse der IGF sind einer privatwirtschaftlichen<br />

Aneignung von Erträgen patentierter Erfindungen enge Grenzen gesetzt. Der ökonomische<br />

Anreiz zur Patentierung ist also für erfolgreiche Forscher gering. Zudem untersagte das Regelwerk<br />

der IGF in den ersten Jahrzehnten eine Patentierung von IGF-Ergebnissen. Heute ist sie<br />

indessen möglich und wird seitens der Programmverwaltung ermutigt. Eine Bewertung der Leistungen<br />

der IGF anhand der im Anschluss an IGF-Projekte angemeldeten Patente würde vor diesem<br />

Hintergrund zu krassen Fehlurteilen führen.<br />

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