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Generationenwechsel im Mittelstand ... - Sachsen Bank

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wäre auch viel zu hoch, um sie ohne die nötige Motivation<br />

stemmen zu können. Die Verpflichtung gegenüber der<br />

Familie konnte aber ein entscheidender Anstoß sein.<br />

Die <strong>im</strong> Rahmen dieser Studie befragten <strong>Bank</strong>envertreter<br />

und <strong>Mittelstand</strong>sberater betonten die Notwendigkeit,<br />

dass der Nachfolger seine Entscheidung prinzipiell<br />

frei von Druck fällen kann. Wichtig erschien ihnen<br />

dennoch der systematische Aufbau des Nachfolgers<br />

bereits <strong>im</strong> Elternhaus. Hier die richtige Balance zwischen<br />

Prägung und Druck zu finden, ist sicher eine der<br />

anspruchsvollsten Aufgaben der älteren Generation.<br />

Für Unternehmen, die mehrere Nachfolger zur Auswahl<br />

haben, empfiehlt sich nach Meinung der Experten auch<br />

eine fixierte Regelung, nach welchen Kriterien die Auswahl<br />

des oder der Nachfolger getroffen wird.<br />

Weitergabewunsch an die eigenen Kinder.<br />

Box 4<br />

Der Wille, das Unternehmen auch in der nächsten Generation in der Familie zu halten, ist grundsätzlich bei<br />

allen persönlich Interviewten zu erkennen. Die Äußerungen reichten von einem klaren «Natürlich muss das<br />

Unternehmen in Familienhand bleiben» bis zum vorsichtigen «Ich könnte es mir vorstellen».<br />

Von den 16 familieninternen Nachfolgern der Fallstudien äußerten 12 sehr deutlich den Wunsch nach einer familieninternen<br />

Weiterführung des Unternehmens. Bei den familieninternen Nachfolgern zeigt sich damit eine deutliche<br />

Parallele zum vorher geschilderten eigenen Werdegang: Wenn man selbst die Entscheidungsfreiheit hatte, möchte<br />

man auch seinen Kindern diese Freiheit lassen. Die meisten wollen den Willen ihrer Kinder berücksichtigen: «Ich<br />

habe den Wunsch, das Unternehmen an meine Kinder weiterzugeben. Aber zwingen werde ich niemanden.»<br />

Grundvoraussetzung bei einer Weitergabe des Unternehmens an die Kinder ist für alle jedoch, dass die Kinder<br />

auch Interesse zeigen und die Befähigung zur Leitung eines Unternehmens entwickeln: «Ich sehe es nicht als<br />

meine Verpflichtung oder mein Ziel, dass das Unternehmen jetzt noch drei Generationen in der Familie bleibt.»<br />

«Ich werde es nicht zulassen, dass einer mit 20 schon Geschäftsführer wird.»<br />

Auch externe Nachfolger möchten ihr Unternehmen gerne an ein Mitglied ihrer Familien übergeben: Drei von<br />

sechs befragten externen Nachfolgern äußerten sich in diesem Punkt sogar deutlich positiv. Ein externer Nachfolger<br />

hat die Übergabe an die Kinder bereits geplant. Ein anderer bedauerte, dass es die finanzielle Situation<br />

vermutlich verhindere. Die übrigen wünschen sich zwar ebenfalls, das Unternehmen ihren Kindern zu übergeben,<br />

hatten sich aber noch deutlich weniger Gedanken über eine konkrete Umsetzung gemacht. Einer betonte,<br />

er habe «das Unternehmen ja zunächst mal für sich gekauft».<br />

4.4.2 Erfahrungen in der<br />

Arbeitswelt.<br />

«Erfahrungen in der Arbeitswelt» fassen die Berufserfahrungen,<br />

die von den Nachfolgern in anderen Unternehmen<br />

gesammelt wurden, zusammen. Dazu gehört neben<br />

dem Erwerb von fachlichen Kenntnissen das Erlernen von<br />

Mitarbeiterführung und von organisatorischen Fähigkeiten.<br />

Ferner erfuhren die Interviewten das Gefühl, «von jemandem<br />

abhängig zu sein», und lernten die Arbeitsethik<br />

und Arbeitsmoral in fremden Betrieben kennen. Die interviewten<br />

Nachfolger sagten, dass die Erfahrung in Fremdbetrieben<br />

sie fachlich weitergebracht habe und ihnen in<br />

ihrer jetzigen Führungsposition ein gewisses Standing ermöglicht<br />

habe. Einige kritisieren die Arbeitsweise in größeren<br />

Unternehmen und versuchen, dies besser zu machen:<br />

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