Generationenwechsel im Mittelstand ... - Sachsen Bank
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5.1 Veränderungen unternehmensinterner<br />
Strukturen.<br />
5.1.1 Arbeitsorganisation.<br />
Insgesamt betrachtet wurde in nahezu allen Unternehmen<br />
seit der Übernahme der Geschäftsführung in mindestens<br />
einem Teilbereich der Arbeitsorganisation eine<br />
Änderung vorgenommen. Eine Gegenüberstellung mit<br />
anderen Unternehmen vergleichbarer Größe verdeutlicht,<br />
dass das Ausmaß der Änderungen über die durchschnittlichen<br />
Neuerungszyklen mittelständischer Unternehmen<br />
hinausgeht: 2 Die Hälfte der deutschen<br />
Unternehmen (51 %) mit einer Größe von 100 bis 499<br />
Mitarbeitern nahmen innerhalb eines Zeitraums von<br />
drei Jahren Änderungen in der Organisation von Arbeitsprozessen<br />
vor, bei Unternehmen mit mindestens 500<br />
Mitarbeitern sind es 67 % 3 (Mannhe<strong>im</strong>er Innovationspanel<br />
(MIP), Befragung 2007, hochgerechnete Angaben).<br />
Beschränkt man die Analyse der vorliegenden Befragung<br />
auf Unternehmen mit einer Geschäftsführungsübernahme<br />
zwischen den Jahren 2007 und 2009 – um einen<br />
(den Daten des MIP) vergleichbaren Zeitrahmen von<br />
drei Jahren festzulegen – zeigt sich, dass 90 % der Unternehmen<br />
mit einem <strong>Generationenwechsel</strong> mindestens<br />
in einem Teilbereich die Arbeitsorganisation änderten.<br />
Abbildung 5-1 stellt die Anteile der Unternehmen dar,<br />
die seit dem Geschäftsführungswechsel verschiedene<br />
Änderungen in der Arbeitsorganisation vorgenommen<br />
haben. (Dabei bezieht sich die Abbildung nun wiederum<br />
auf den gesamten Untersuchungszeitraum 2002 bis<br />
2008 und nicht wie <strong>im</strong> obigen Abschnitt auf <strong>Generationenwechsel</strong><br />
der letzten drei Jahre.) Es zeigen sich vor<br />
allem Änderungen in der Hierarchie (42 %), die zum Teil<br />
vermutlich durch die Einstellung (48 %) und Entlassungen<br />
(24 %) leitender Mitarbeiter bedingt sind. Etwa ein<br />
Drittel (34 %) der Unternehmen hat jeweils das Arbeitszeit-<br />
oder das Entlohnungsmodell verändert.<br />
Auf der einen Seite ist zu vermuten, dass externe Nachfolger<br />
mit einer höheren Wahrscheinlichkeit Änderungen<br />
in der Arbeitsorganisation vornehmen als interne. Denn<br />
familien- und unternehmensinterne Nachfolger, die<br />
bereits mit den Organisationsformen vertraut sind oder<br />
diese gar vor der Übernahme mit beeinflusst haben,<br />
werden einen geringeren Änderungsbedarf sehen. Andererseits<br />
sind internen Nachfolgern die potenziellen<br />
Schwächen der Organisationsstruktur bekannt.<br />
2<br />
Allerdings müssen bei einem Vergleich der Befragungsdaten<br />
«<strong>Generationenwechsel</strong> <strong>im</strong> <strong>Mittelstand</strong>» mit den Daten des<br />
Mannhe<strong>im</strong>er Innovationspanels die unterschiedlichen Bezugszeiträume<br />
und die unterschiedlichen Befragungsmethoden<br />
bedacht werden: Die Erhebung des Mannhe<strong>im</strong>er Innovationspanels<br />
(MIP) erfolgt durch eine jährliche schriftliche Umfrage<br />
und nicht, wie in der vorliegenden Befragung, durch ein computergestütztes<br />
Telefoninterview. Die Fragen zu Änderungen<br />
in der Arbeitsorganisation und den Geschäftsprozessen wurden<br />
nicht nach weiteren Unterkategorien unterteilt. Dies dürfte<br />
die Wahrscheinlichkeit, diese Aussage zu bestätigen, <strong>im</strong> Vergleich<br />
zur vorliegenden Befragung verringern. Ferner beziehen<br />
sich diese Ergebnisse mit dem MIP auf Angaben von sowohl<br />
Familien- als auch Nichtfamilienunternehmen. Auch wenn die<br />
Daten demnach nicht uneingeschränkt vergleichbar sind, ist<br />
der Unterschied der Anteile dennoch so frappierend, dass die<br />
obige Aussage statthaft ist.<br />
3<br />
Die Unternehmen wurden gefragt, ob sie in den Jahren 2004<br />
bis 2006 organisatorische Innovationen jeweils in den Bereichen<br />
Geschäftsprozesse, Wissensmanagement, Arbeitsorganisation<br />
und externe Beziehungen eingeführt haben. Die hier<br />
dargestellten Auswertungen mit dem MIP basieren auf hochgerechneten<br />
Angaben der befragten Unternehmen.<br />
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