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52 special<br />
Konsolen im Wandel der Zeit:<br />
Was Next Gen für Spieler bedeutet<br />
Wir blicken zurück auf die Hardware-Innovationen der letzten dreißig Jahre,<br />
zeigen die Auswirkungen auf die <strong>Games</strong>branche, Spiele und Videospieler.<br />
<strong>Games</strong> <strong>Aktuell</strong> 07/2014<br />
TEIL 2<br />
eit dem Start unserer kleinen<br />
S Retrospektive in der letzten<br />
Ausgabe sind 15 Jahre und drei Konsolengenerationen<br />
ins Land gezogen.<br />
Inzwischen schreiben wir das Jahr<br />
1998 und Sega drückt mit der<br />
Dreamcast aufs Innovationsgas.<br />
Das ist auch bitter nötig. Die Vorgängerkonsole<br />
Sega Saturn musste<br />
sich der unerwartet erfolgreichen<br />
neuen Sony-Konkurrenz beugen<br />
und wurde zudem vom N64<br />
weit hinter sich gelassen. Nintendos<br />
64-Bit-Bolide verkaufte sich nämlich<br />
trotz verfehlter Erwartungen und veralteter<br />
Modultechnik dreimal so oft<br />
wie die schwer zu programmierende<br />
Sega-Konsole. Doch die Dreamcast<br />
war nur der Auftakt eines wahren<br />
Innovationsfeuerwerks! ze<br />
1998 Willkommen im Web!<br />
Die Dreamcast war Segas Meisterstück, besiegelte aber auch den Untergang der Firma – mit wehenden Fahnen.<br />
Unter Druck entstehen ja bekanntlich Diamanten. War das<br />
wohl der Grund für das edelsteinartige Design der Dreamcast-Powerleuchte?<br />
Fest steht: Unter vielen Liebhabern<br />
gilt die letzte Sega-Heimkonsole bis heute als das ultimative<br />
Gaming-System. Kein Wunder, denn Sega konzipierte<br />
eine einfach zu programmierende, mächtige Hardware<br />
mit zahlreichen neuartigen Gimmicks. Manche davon erwiesen<br />
sich als Meilensteine der Konsolenhardware-<br />
Evolution, andere als Eintagsfliegen. Während die Memory-Card<br />
mit Mini-Display nie wirklich ihren Nutzen unter<br />
Beweis stellen konnte, waren es vor allem die analogen<br />
Schulter-Trigger und die Online-Funktionalität, die Segas<br />
Schwanengesang zum bittersüßen Abschied aus dem<br />
Hardware-Geschäft machten.<br />
Als erste Heimkonsole war die Dreamcast von Beginn<br />
an für Online-Gaming ausgelegt und bot sogar einen eigenen<br />
Browser. Spiele wie Ferrari F355 Challenge, hochklassige<br />
Ego-Shooter-Portierungen vom PC oder auch<br />
das Rollenspiel Phantasy Star Online brachten die Welt des<br />
Online-Gamings direkt ins Wohnzimmer, wenn auch oft<br />
mit technischen Einschränkungen. Aufgrund des langsamen<br />
56k-Modems mussten Dreamcast-Zocker im Ferrari-Rennspiel<br />
beispielsweise auf simultane Rennen im Netz<br />
verzichten. Ein Wettstreit wurde nach einzeln gefahrenen<br />
Runden per Online-Wiederholung zusammengefügt. Dennoch<br />
war Sega hier der Konkurrenz weit voraus. Das zeigte<br />
sich auch daran, dass Sony die ein Jahr später erscheinende<br />
PS2 erst 2001 mit Online-Funktionen ausstattete.<br />
Einsam: In den Online-Rennen von Ferrari<br />
F355 Challenge wart ihr stets allein unterwegs.<br />
Kommerzieller Flop: Nach dem bis dato besten Verkaufsstart<br />
aller Konsolen brachen die Zahlen schnell ein.<br />
Einfach zu koppeln: :<br />
Die Visual Memory Units<br />
sind<br />
Memory Cards mit Gaming-<br />
und<br />
Link-Funktion.<br />
Innovativ: In Jet Set Radio skatet ihr und<br />
sprüht Graffiti. Ein kreatives Highlight!<br />
Entspannt: Der Delfin Ecco durfte im gleichnamigen<br />
Adventure die Welt retten.