Schlafstörungen aus Sicht der TCM - Schlossberginstitut
Schlafstörungen aus Sicht der TCM - Schlossberginstitut
Schlafstörungen aus Sicht der TCM - Schlossberginstitut
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Diplomarbeit zur Erlangung des Diploms als Ernährungsberaterin nach <strong>der</strong><br />
Traditionellen Chinesischen Medizin<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> <strong>TCM</strong><br />
!"#<br />
"schlaf gut"<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 1
Danksagung<br />
An dieser Stelle sei die liebevolle Unterstützung meiner Familie<br />
erwähnt. Ganz beson<strong>der</strong>s möchte ich meinen Eltern und meinem<br />
Ehemann danken. Neben <strong>der</strong> Betreuung meiner drei Kin<strong>der</strong> wäre ohne<br />
sie meine Ausbildung zur Ernährungsberaterin nach <strong>der</strong> Traditionellen<br />
Chinesischen Medizin nicht möglich gewesen.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 2
Inhaltsverzeichnis<br />
1.Kurzbeschreibung.................................................................................................5<br />
2.Einleitung.............................................................................................................6<br />
3.Bedeutung des Schlafes......................................................................................7<br />
4.Differenzierung von Schlafstörungen...................................................................8<br />
4.1.nichtorganische Schlafstörungen.................................................................8<br />
a)Dyssomnien: ..............................................................................................8<br />
b)Parasomnien:..............................................................................................9<br />
5.Symptomatik......................................................................................................10<br />
6.Schlafsstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> Schulmedizin...................................................11<br />
6.1.Ein- und Durchschlafstörungen...................................................................11<br />
6.2.Warum kommt es zu Schlafstörungen?......................................................12<br />
7.Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> <strong>TCM</strong>..................................................................16<br />
8.Der dreifache Erwärmer.....................................................................................18<br />
9.Syndrome..........................................................................................................19<br />
9.1.Herz-Blut -Mangel (und im fortgeschrittenen Stadium Herz-Yin-Mangel)...20<br />
9.2.Leber-Blut-Mangel (und im fortgeschrittenen Stadium Leber-Yin-Mangel).21<br />
klare Suppe mit Quinoa:............................................................................23<br />
Brathuhn mit Tomaten und Paprika: (abgeän<strong>der</strong>tes Rezept von Barbara<br />
Temelie)....................................................................................................23<br />
Reisauflauf mit Datteln:.............................................................................23<br />
9.3.Leber-Qi-Stagnation:..................................................................................24<br />
klare Gemüsesuppe mit Reis und Kresse:................................................26<br />
Forelle mit gemischtem Gemüse:.............................................................26<br />
Brokkolisuppe:...........................................................................................26<br />
9.4.Leber-Feuer: ..............................................................................................27<br />
9.5.aufsteigendes Leber-Yang:.........................................................................28<br />
Reisgrießbrei mit Heidelbeermus:.............................................................29<br />
Eintopf mit Kaninchen, Karotten und Zucchini:.........................................29<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 3
Spargelsuppe:...........................................................................................30<br />
9.6.Herz-Feuer:................................................................................................30<br />
9.7.Herz-Hitze:..................................................................................................31<br />
gebratene Zucchini mit Rührei:.................................................................32<br />
gebratene Ente mit Gemüsereis:..............................................................33<br />
Couscous mit gedünsteten Äpfeln:...........................................................33<br />
9.8.Herz-Schleim-Hitze:....................................................................................34<br />
klare Gemüsesuppe mit Reis und Zucchini:..............................................35<br />
Champignonreis:.......................................................................................35<br />
Zucchini-Melanzani-Gemüse:...................................................................36<br />
9.9.Magen-Feuer:.............................................................................................36<br />
9.10.Magen-Hitze:............................................................................................37<br />
Reis-Grießnockerlsuppe:..........................................................................38<br />
gekochtes Rindfleisch mit Rahmgurken und Bratkartoffel.........................38<br />
Couscous mit Pflaumenkompott (im Sommer Melonenkompott)..............39<br />
9.11.langfristige Nahrungsstagnation im Magen:..............................................39<br />
Reisauflauf mit Kirschenkompott...............................................................40<br />
gebratener Lachs mit Quinoa und Gemüse:.............................................40<br />
Wachtelsuppe: (Rezept von Christina Schnitzler, Lernunterlagen) ..........41<br />
9.12.Gallenblasen-Qi-Stagnation:....................................................................41<br />
klare Gemüsesuppe mit Reis und Radieschen:........................................42<br />
Saibling mit Gemüsereis:..........................................................................43<br />
Tomatensuppe:..........................................................................................43<br />
10.Positive Selbsterfahrungen bei akuten Schlafstörungen.................................44<br />
Weizenteerezept von Barbara Temelie:....................................................44<br />
11.Schlusswort......................................................................................................45<br />
12.Quellenangaben..............................................................................................46<br />
12.1.Literaturverzeichnis..................................................................................46<br />
12.2.Internetquellen..........................................................................................46<br />
13.Abbildungsverzeichnis.....................................................................................47<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 4
1. Kurzbeschreibung<br />
Der mo<strong>der</strong>ne Lebensstil führt immer häufiger zu Schlafstörungen. Die traditionelle<br />
chinesische Medizin findet die Ursache dafür in verschiedenen energetischen<br />
Ungleichgewichten des Körpers. In diesem Zusammenhang macht sich die <strong>TCM</strong><br />
neben Akupunktur und Kräutertherapie, die ganzheitliche Wirkung von<br />
Lebensmitteln zu Nutze.<br />
Abbildung 1: Die fünf Elemente<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 5
2. Einleitung<br />
Meine Überzeugung um die Wirkung <strong>der</strong> Ernährung nach <strong>der</strong> traditionellen<br />
chinesischen Medizin (<strong>TCM</strong>) wurde bestärkt durch persönliche gesundheitliche<br />
Erfahrungen. Auch an meinen Kin<strong>der</strong>n konnte ich den positiven Einfluss<br />
feststellen.<br />
Meiner Tochter wurde im Kin<strong>der</strong>gartenalter eine Polypenoperation nahegelegt.<br />
Damals haben wir uns rein „westlich“ ernährt.<br />
Anstatt <strong>der</strong> Operation haben wir eine Ernährungsumstellung vollzogen und von<br />
Polypen o<strong>der</strong> sonstiger Verschleimung ist heute keine Spur mehr. Auch die<br />
Infektanfälligkeit meiner Töchter hat sich enorm verbessert. Meine jüngste Tochter,<br />
die nach unserer Ernährungsumstellung geboren wurde, wird bald drei Jahre alt<br />
und war überhaupt noch nie richtig krank.<br />
Als Mutter von drei Kin<strong>der</strong>n habe ich sowohl Erfahrungen mit mechanischen<br />
Schlafstörungen ( schreiendes Baby ) als auch körperlichen Schlafstörungen<br />
gemacht und weiß, wie schwierig <strong>der</strong> Alltag zu meistern ist, wenn die erholsame<br />
Nachtruhe fehlt.<br />
In unserer mo<strong>der</strong>nen Gesellschaft ist ein Lebensstil entstanden, <strong>der</strong> in<br />
zunehmenden Maße den Menschen <strong>aus</strong> seinem natürlichen Gleichgewicht bringt.<br />
Um den steigenden Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht zu werden, sind beson<strong>der</strong>s<br />
Erholungsphasen und gesun<strong>der</strong> Schlaf sehr wichtig.<br />
Schlechte Ernährung, ein hektischer Lebensstil und Stress im Alltag führen immer<br />
häufiger zu Störungen des Schlafverhaltens.<br />
Aus diesem Grunde habe ich das Thema Schlafstörungen für meine Diplomarbeit<br />
gewählt.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 6
3. Bedeutung des Schlafes 1<br />
Wie wichtig sich <strong>der</strong> Schlaf für den Menschen darstellt, sehen wir in den<br />
verschiedenen Sprichwörtern o<strong>der</strong> Redewendungen:<br />
Jemandem den Schlaf rauben.<br />
Den Schlaf <strong>der</strong> Gerechten schlafen.<br />
Sich den Schlaf <strong>aus</strong> den Augen reiben.<br />
Etwas im Schlaf beherrschen.<br />
Ein Auge Schlaf nehmen.<br />
Eine Mütze voll Schlaf kriegen.<br />
Den Seinen gibt’s <strong>der</strong> Herr im Schlaf.<br />
Jemanden schlafen schicken.<br />
Erst einmal darüber schlafen.<br />
Schlafen wie ein Bär.<br />
Wer schläft sündigt nicht.<br />
Schlafende Hunde wecken.<br />
Mit offenen Augen schlafen.<br />
Wie man sich bettet so schläft man.<br />
Ein Loch in den Tag schlafen.<br />
Jemandem schlaflose Nächte bereiten.<br />
Der Traum meiner schlaflosen Nächte.<br />
Mit schlafwandlerischer Sicherheit.<br />
Die Nacht zum Tage machen.<br />
Die Nacht um die Ohren schlagen.<br />
1 Franz Thews, Seite: 15<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 7
4. Differenzierung von Schlafstörungen 2<br />
Franz Thews differenziert in seinem Werk „ Lost my dreams, Schlafstörungen in<br />
<strong>der</strong> <strong>TCM</strong> “ Schlafstörungen nach organischen und nichtorganischen Ursachen.<br />
Organische Ursachen sind selten und müssen von einem Arzt o<strong>der</strong> Therapeuten<br />
<strong>aus</strong>geschlossen werden, für meine Arbeit sind die nichtorganischen Ursachen von<br />
Bedeutung.<br />
4.1. nichtorganische Schlafstörungen<br />
werden unterteilt in:<br />
a) Dyssomnien<br />
b) Parasomnien<br />
a) Dyssomnien:<br />
sind primär psychische Störungen von Dauer, Qualität und Zeitpunkt <strong>der</strong> Schlafes:<br />
! Insomnie<br />
" Einschlafstörungen<br />
" Durchschlafstörungen<br />
! Hypersomnie<br />
2 Franz Thews, Seite: 9<br />
" anhaltendes Schlafbedürfnis<br />
! Störungen des Schlaf-Wach-Rhytmus<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 8
)<br />
Parasomnien:<br />
Diese sind in <strong>der</strong> Kindheit meist als Normalphänomen zu deuten, im<br />
Erwachsenenalter jedoch meist psychogene Ereignisse während <strong>der</strong> Nacht:<br />
! Schlafwandeln<br />
! Albträume<br />
! Pavor nocturas<br />
" Nachtangst<br />
! Bruxismus<br />
" Zähneknirschen<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 9
5. Symptomatik 3<br />
Franz Thews spricht von einer Schlafstörung, wenn:<br />
! weniger als 6,5 Stunden Nachtschlaf vorliegen<br />
! die Einschlafzeit über 30 Minuten liegt<br />
! mehr als 30 Minuten nächtliches Wachliegen<br />
Oftmals sind Fehlhaltungen und Fehlerwartungen in Beziehung zum<br />
Schlafverhalten zu thematisieren.<br />
Hier liegen oft unrealistische Vorstellungen über<br />
! notwendige Schlafdauer<br />
! Verlauf des Schlafes<br />
! Tiefe des Schlafes<br />
vor.<br />
Gerade das „mit Gewalt einschlafen wollen“ setzt einen unglücklichen Kreislauf in<br />
Gang. Hierbei werden die Wachzustände beim Ein- o<strong>der</strong> Durchschlafen<br />
überbewertet. Kommt es dann am Tage dazu, dieses Schlafdefizit durch Schlaf<br />
<strong>aus</strong>zugleichen und entsprechend nachzuholen, kann abends nicht mehr<br />
eingeschlafen werden, <strong>der</strong> Patient liegt wie<strong>der</strong> wach... es erfolgt eine Umkehrung<br />
des Tages-Nacht-Rhythmus.<br />
3 Franz Thews, Seite: 10<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 10
6. Schlafsstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> Schulmedizin 4<br />
Eine recht übersichtliche Zusammenfassung über die Ursachen von<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> westlichen Medizin hat Dr. Erich Mayer-Fally auf<br />
<strong>der</strong> Internetplattform netdoctor.at erstellt.<br />
6.1.Ein- und Durchschlafstörungen<br />
Wer von uns kennt das nicht? Man wälzt sich im Bett, dreht sich von einer Seite<br />
zur an<strong>der</strong>en. Beim Zu-Bett-Gehen war man noch müde, doch in <strong>der</strong> Horizontalen<br />
jagt ein Gedanke den an<strong>der</strong>en und ans Einschlafen ist keinesfalls mehr zu<br />
denken.<br />
Der Schlaf ist an sich etwas Selbstverständliches, und erholsame Nachtruhe ist<br />
die Grundvor<strong>aus</strong>setzung für seelisches und körperliches Wohlbefinden. Lässt das<br />
Sandmännchen jedoch zusehends auf sich warten, bereitet dies immer mehr<br />
Kopfzerbrechen, denn: Durch schlaflose Nächte wird auch <strong>der</strong> Alltag zur<br />
Belastung.<br />
Untersuchungen haben ergeben, dass in <strong>der</strong> westlichen Welt etwa 30 % <strong>der</strong><br />
Bevölkerung regelmäßig von Ein- und Durchschlafproblemen betroffen sind. Diese<br />
Menschen leiden unter Beeinträchtigung <strong>der</strong> Tagesbefindlichkeit, ihrer<br />
Leistungsfähigkeit und den damit verbundenen Konsequenzen (vermin<strong>der</strong>te<br />
Produktivität, Konzentrationsschwierigkeiten, Sekundenschlaf im Verkehr etc.).<br />
4 Dr. Erich Mayer-Fally<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 11
6.2. Warum kommt es zu Schlafstörungen?<br />
Die Schaltzentrale o<strong>der</strong> "innere Uhr" im Stammhirn steuert gemeinsam mit<br />
Hormonen, Neurotransmittern (chemische Substanzen im Gehirn) und dem Tag-<br />
Nacht-Rhythmus das Spiel zwischen Aktivität und Passivität. Das<br />
Zusammenwirken <strong>der</strong> einzelnen Parameter entscheidet, ob unser Schlaf erholsam<br />
ist und ob wir unter Tags <strong>aus</strong>geruht sind. Greift ein Rädchen nicht mehr exakt in<br />
das an<strong>der</strong>e, kommt es zu Beeinträchtigungen, die durch Störungen des Ein- o<strong>der</strong><br />
Durchschlafens (Insomnien) charakterisiert sind und tagsüber zu Müdigkeit,<br />
Leistungs- und Konzentrationsvermin<strong>der</strong>ung führen.<br />
Schlafstörungen können bei Männern und Frauen jeden Alters auftreten. In den<br />
meisten Fällen halten sie nur ein bis zwei Tage an und sind meist durch eine<br />
kurzfristige Stressbelastung (Prüfungssituation etc.) verursacht. Dies bezeichnet<br />
man als Transitorische Insomnie (vorrübergehende Schlaflosigkeit).<br />
Unter Kurzfristiger Insomnie versteht man Schlafstörungen in <strong>der</strong> Dauer von 2-3<br />
Wochen. Bei weiterem Anhalten <strong>der</strong> Probleme spricht man von Chronischer<br />
Insomnie. Die Insomnie ist ein Symptom, hinter dem sich immer eine Ursache<br />
verbirgt:<br />
Der wohl häufigste Grund für Ein- o<strong>der</strong> Durchschlafstörungen ist Stress. Durch<br />
Stress wird <strong>der</strong> Körper in einen Erregungszustand versetzt, in dem er nicht die<br />
notwendige Ruhe findet, um einschlafen zu können. So können etwa Konflikte in<br />
<strong>der</strong> Partnerschaft bzw. berufliche o<strong>der</strong> finanzielle Probleme zu schlaflosen<br />
Nächten führen, vor allem dann, wenn man nicht in <strong>der</strong> Lage ist, diesen Stressor<br />
(Auslöser für Stress) selbstständig zu bewältigen, und mit <strong>der</strong> Situation überfor<strong>der</strong>t<br />
ist.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 12
Auch psychische Erkrankungen wie Depressionen, Panikattacken o<strong>der</strong><br />
Schizophrenie führen durch die Störung des natürlichen Biorhythmus häufig zu<br />
Schlafproblemen.<br />
Der Genuss koffeinhaltiger Substanzen kurz vor dem Schlafengehen provoziert<br />
oftmals nächtliches Aufwachen. Auch Nikotin bewirkt als stimulierende Substanz<br />
eine Verlängerung <strong>der</strong> Einschlafzeit. Darüber hin<strong>aus</strong> können bestimmte<br />
Medikamente, wie sie beispielsweise bei Asthma o<strong>der</strong> bei Erkältungen<br />
eingenommen werden, auf den Organismus anregend wirken.<br />
Alkohol als "Schlaftrunk" eingesetzt, kann zwar die Einschlafphase<br />
beschleunigen, führt aber infolge zu einem störanfälligeren Schlaf.<br />
Eine zu geringe Tätigkeit bzw. "Auslastung" während des Tags ist eine weitere<br />
mögliche Ursache für deutliche Einschlafschwierigkeiten.<br />
Wer schon einmal Einschlaf-Probleme hatte, ist bei einer erneut auftretenden<br />
verlängerten Einschlafphase beunruhigt, dass dies wie<strong>der</strong>um <strong>der</strong> Fall sein könnte.<br />
Diese Sorge wirkt aber ihrerseits wie ein Schlaf rauben<strong>der</strong> Stressor. Durch das<br />
regelrechte "Erlernen" einer Insomnie findet man sich schnell in einem Teufelskreis<br />
<strong>der</strong> durchwachten Nächte wie<strong>der</strong>.<br />
Einen beson<strong>der</strong>s "schlafgefährdenden" Lebensstil führen beispielsweise<br />
Schichtarbeiter, Geschäftsleute o<strong>der</strong> Piloten, die häufig zwischen verschiedenen<br />
Zeitzonen (Jetlag) pendeln. Durch Nacht- o<strong>der</strong> Wechselschichten bzw. Flugreisen<br />
sind manche Personen gezwungen, ständig ihre Wach-Schlaf-Rhythmen zu<br />
än<strong>der</strong>n.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 13
Die eigene innere Uhr kann diesen häufigen Wechseln aber nicht so schnell folgen<br />
- es kommt zu Symptomen wie Schlafstörungen, Gereiztheit, Tagesschläfrigkeit,<br />
Verdauungsstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten. Im Übrigen erleben wir<br />
bei je<strong>der</strong> Zeitumstellung (Sommer-Winterzeit) einen kleinen "Jetlag".<br />
Darüber hin<strong>aus</strong> gibt es Menschen, die nicht vor Mitternacht einschlafen können,<br />
beispielsweise <strong>aus</strong> beruflichen Gründen aber gezwungen sind, zeitig aufzustehen<br />
(betrifft viele Schüler). Man spricht in diesem Fall vom Syndrom <strong>der</strong> verzögerten<br />
Schlafphase, das gehäuft bei jüngeren Menschen vorkommt.<br />
Ältere Menschen hingegen sind eher vom Syndrom <strong>der</strong> vorverlagerten<br />
Schlafphase betroffen. Aufgrund einer frühen Müdigkeit gehen sie schon zeitig ins<br />
Bett und erwachen völlig <strong>aus</strong>geschlafen mitten in <strong>der</strong> Nacht.<br />
Einfluss auf die Schlafqualität nehmen selbstverständlich auch Umweltfaktoren<br />
wie Geräusche (Verkehrslärm, unruhiger Bettnachbar...), helle Umgebung etc.<br />
Bestimmte Erkrankungen äußern sich vor allem während <strong>der</strong> Schlafphase und<br />
können diese dadurch negativ beeinflussen. So leiden etwa übergewichtige<br />
Menschen häufig unter einer Schlafapnoe. Durch das Kollabieren <strong>der</strong> oberen<br />
Atemwege (Rachen-Gaumenbereich) kann es zu einem Verschluss <strong>der</strong> Atemwege<br />
und einem kurzfristigen Atemstillstand kommen. Erst durch eine dadurch<br />
<strong>aus</strong>gelöste Weckreaktion wird die Atemtätigkeit wie<strong>der</strong> aufgenommen. Diese<br />
wie<strong>der</strong>holte Weckreaktion hat wie<strong>der</strong>um eine deutliche Störung des<br />
Durchschlafens zur Folge. Im Übrigen wird die Schlafapnoe immer von lautem<br />
Schnarchen begleitet.<br />
Auch periodische Beinbewegungen, <strong>aus</strong>gelöst durch unwillkürlichen<br />
Muskelzuckungen, können den Schlaf empfindlich beeinträchtigen.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 14
Ebenso wird das Syndrom <strong>der</strong> ruhelosen Beine (RLS, Restless Legs<br />
Syndrom) von Betroffenen als beson<strong>der</strong>s quälend empfunden. Nach dem Zu-<br />
Bett-Gehen kommt es noch im wachen Zustand zu einem schmerzhaften Kribbeln<br />
und "Ameisenlaufen" in den Waden. Durch dieses Empfinden wird das Einschlafen<br />
erheblich erschwert. Diese Erkrankung kann vererbt sein, kommt aber auch<br />
gehäuft bei Durchblutungsstörungen, Nerven- und Muskelerkrankungen,<br />
Alkoholismus und Vitaminmangel vor.<br />
Auch Sodbrennen (gastroösophagaler Reflux) kommt insbeson<strong>der</strong>e in den<br />
Nachtstunden vor. Der Grund dafür liegt darin, dass die Magensäure im Liegen<br />
leichter in die Speiseröhre übertreten kann. In aufrechter Position wird dies durch<br />
die Schwerkraft verhin<strong>der</strong>t.<br />
Verschiedene Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates werden<br />
vermehrt im Liegen wahrgenommen, oftmals <strong>aus</strong>gelöst durch eine schlechte<br />
Matratze o<strong>der</strong> einen zu hohen Polster.<br />
Weiters rauben Schmerzen, die tagsüber durch das Treiben des Alltags<br />
gedämpfter wahrgenommen werden und etwas in den Hintergrund treten, den<br />
Schlaf, wenn sie in <strong>der</strong> Stille <strong>der</strong> Nacht wie<strong>der</strong> bewusster werden.<br />
Beeinträchtigend auf den Schlaf wirken sich auch verschiedene Erkrankungen<br />
<strong>aus</strong>, wie beispielsweise die Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) o<strong>der</strong> die<br />
kardiale Insuffizienz, die im Liegen zu Atemnot sowie zu vermehrtem nächtlichen<br />
Harndrang (Nykturie) führen können.<br />
Autor: Dr. Erich Mayer-Fally<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 15
7. Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> <strong>TCM</strong><br />
Die traditionelle chinesische Medizin ( <strong>TCM</strong> ) ist eine über 4000 Jahre alte<br />
Heilkunde, die sich durch Erfahrungen und Beobachtungen ständig<br />
weiterentwickelt hat.<br />
Im Mittelpunkt steht die Gesun<strong>der</strong>haltung des Menschen. Schon vor Ausbruch<br />
einer Krankheit sollen energetische Ungleichgewichte im Körper erkannt werden,<br />
denen man dann durch entsprechende Therapie ( Akupunktur, Kräuter, Tuina und<br />
Ernährung ) entgegenwirken kann.<br />
Abbildung 2: YIN - YANG<br />
Sind YIN und YANG im Gleichgewicht, ist <strong>der</strong> Mensch gesund.<br />
Aus <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> <strong>TCM</strong> braucht man für einen gesunden, erholsamen Schlaf Blut und<br />
Yin, die den Körper nähren und kühlen und Shen beherbergen.<br />
Stress, Zeitdruck und ein hektischer Lebensstil führen zu Hitze und verletzen so<br />
Blut und Säfte, was wie<strong>der</strong>um zu Schlafstörungen führt.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 16
Die wichtigsten Organe in Bezug auf Blut sind Milz, Herz und Leber:<br />
Die Milz ist für die Blutproduktion verantwortlich, das Herz gibt dem Blut die Farbe<br />
und verteilt das Blut und die Leber speichert Blut. Dadurch sind Ungleichgewichte<br />
in diesen Funktionskreisen auch hauptverantwortlich für Schlafstörungen. Ist die<br />
Milz gesund und wird <strong>aus</strong>reichend Blut produziert, ist im Herzen genug Blut - Shen<br />
ist gut verankert und man hat einen erholsamen Schlaf.<br />
Wenn die Milz aufgrund von Qi-Mangel zu wenig Blut produzieren kann, kommt es<br />
in <strong>der</strong> Folge zu Blut-Mangel in den Funktionskreisen Herz und Leber.<br />
Um die Mitte ( Funktionskreis Milz und Magen ) zu stützen, sollten die Mahlzeiten<br />
weitgehendst gekocht und warm gegessen werden. Auch regelmäßige Mahlzeiten<br />
sind wichtig für Milz und Magen.<br />
Die Thermik <strong>der</strong> verwendeten Lebensmittel sollte großteils neutral sein und je<br />
nach Jahreszeit und Konstitution etwas kühl und etwas warm.<br />
Um die Milz bei ihrer Aufgabe Blut zu produzieren und Nahrungsmittel zu<br />
transformieren zu unterstützen, sollte man möglichst hochwertige Nahrungsmittel<br />
verwenden. Das heißt auf Tiefkühlprodukte, denaturierte Nahrungsmittel und<br />
Zubereitung in <strong>der</strong> Mikrowelle verzichten.<br />
Außerdem belasten zu viel Rohkost, kalte Lebensmittel direkt <strong>aus</strong> dem<br />
Kühlschrank gegessen, Lebensmittel mit kalter Thermik, Befeuchtendes<br />
( Milchprodukte, Brot, weißer Zucker, Schwein, Pute, Weizen... ) die Milz.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 17
8. Der dreifache Erwärmer<br />
Wie wichtig neben regelmäßigen, warmen Mahlzeiten <strong>aus</strong> hochwertigen<br />
Lebensmitteln die Wärme <strong>der</strong> Nieren, aber auch Bewegung an <strong>der</strong> frischen Luft für<br />
die Blutproduktion ist, zeigt das Modell des dreifachen Erwärmers – auch San Jiao<br />
genannt.<br />
Der dreifache Erwärmer kann mit unserem Stoffwechsel verglichen werden. Wenn<br />
das Verdauungsfeuer brennt, können Milz und Magen die Nahrung transformieren.<br />
Zusammen mit dem Atmungs-Qi werden dann Qi, Blut und Säfte gebildet.<br />
Abbildung 3: Der dreifach Erwärmer<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 18
9. Syndrome 5<br />
Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Beschreibung von Syndromen die zu<br />
Schlafstörungen führen können.<br />
Zu jedem Syndrom sind die wichtigsten Symptome aufgelistet.<br />
Zugehörig sind die Vorr<strong>aus</strong>etzungen, die die Entstehung <strong>der</strong> jeweiligen Syndrome<br />
begünstigen können angegeben.<br />
Nachfolgend ist jeweils das therapeutische Konzept angegeben.<br />
Desweiteren sind Nahrungsmittelempfehlungen und einige Teekräuter zu finden,<br />
welche dem beschriebenen Ungleichgewicht entgegenwirken können.<br />
Ergänzend werden einfache Rezeptvorschläge für Frühstück, Mittag- und<br />
Abendessen angeführt<br />
Abbildung 4: Teekräuter<br />
5 <strong>Schlossberginstitut</strong>, Verwendung <strong>der</strong> Lernunterlagen - Modul A Seite 1 ff<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 19
9.1. Herz-Blut -Mangel (und im fortgeschrittenen Stadium Herz-<br />
Yin-Mangel)<br />
führt zu Einschlaf- und Durchschlafstörungen und übermäßigem Träumen - was<br />
den Schlaf beeinträchtigt, weil Shen ( <strong>der</strong> Aspekt, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>TCM</strong> dem Herzen<br />
zugeordnet ist ) nicht zur Ruhe kommt.<br />
Symptome:<br />
Einschlafstörungen, viele Träume, seichter Schlaf<br />
Herzklopfen<br />
Schreckhaftigkeit<br />
schlechtes Kurzzeitgedächtnis<br />
Hypersensibilität, Nervosität<br />
schlechtes Gedächtnis, Konzentrationsstörungen<br />
Erschöpfung<br />
Blässe<br />
entsteht durch:<br />
Mi-Qi-Mangel<br />
großer Blutverlust ( Geburt, Unfall, Operation )<br />
langfristige geistige Überanstrengung<br />
Schlafstörungen<br />
zu <strong>aus</strong>trocknende Ernährung<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 20
9.2.Leber-Blut-Mangel (und im fortgeschrittenen Stadium Leber-<br />
Yin-Mangel)<br />
führt zu Einschlafst- und Durchschlafstörungen und Albträumen, weil Hun ( <strong>der</strong><br />
Aspekt, <strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>TCM</strong> <strong>der</strong> Leber zugeordnet ist ) nicht verankert ist.<br />
Symptome:<br />
Einschlafstörungen, seichter Schlaf, Albträume<br />
Hypersensibilität,<br />
trockene Haut, Haare, Augen, Nägel<br />
Gewichtsverlust<br />
Erschöpfung<br />
Nachtblindheit, Lichtempfindlichkeit<br />
Haar<strong>aus</strong>fall, Doppelspitzen<br />
Blässe<br />
entsteht durch:<br />
Milz-Qi-Mangel<br />
zu scharfe Ernährung<br />
großer Blutverlust ( Geburt, Unfall, Operation )<br />
starke Menstruation<br />
viel Bildschirmarbeit und Fernsehen<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 21
Therapeutisches Konzept bei Blut-Mangel:<br />
Milz-Qi tonisieren und Blut aufbauen.<br />
Die thermische Wirkung <strong>der</strong> verwendeten Nahrungsmittel sollte vorwiegend<br />
neutral, etwas warm und etwas kühl sein.<br />
Blutbildende Nahrungsmittel sind:<br />
Fleisch:<br />
Gemüse:<br />
Obst:<br />
Gewürze:<br />
Leber!, Huhn, Rind, Ente, Eier, Tintenfisch<br />
Spinat, Mangold, rote Rüben, Letscho, Brokkoli, Karotten,<br />
Petersilwurzel, Rotkraut<br />
rote Beeren, Gojibeeren, Maulbeeren, ( rote ) Datteln,<br />
Rosinen, Kirschen, Weintrauben<br />
Petersilie,<br />
Yin-aufbauende und säftebildende Nahrungsmittel sind:<br />
Nüsse, Samen, Maulbeeren, schwarzer Sesam, Mohn, Avocado, Tintenfisch,<br />
Marzipan, Bier, Butter, Obers, Ente, Tomaten, Melone, Gurke, Paprika<br />
Zu bevorzugen ist hier stets eine saftige Kochmethode!<br />
Suppen, Kompotte und Kompottsäfte sollten ein häufiger Bestandteil <strong>der</strong><br />
Mahlzeiten sein.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 22
Rezeptvorschlag für ein Frühstück bei Blut-Mangel und Säfte-Mangel:<br />
klare Suppe mit Quinoa:<br />
in die klare Suppe geriebene Karotten und Zucchini geben und bißfest kochen.<br />
Gekochtes Quinoa hineingeben und viel frische Petersilie dazu.<br />
Rezeptvorschlag für ein Mittagessen bei Blut-Mangel und Säfte-Mangel:<br />
Brathuhn mit Tomaten und Paprika: (abgeän<strong>der</strong>tes Rezept von Barbara Temelie 6 )<br />
das Huhn wird zerteilt, Tomaten und Paprika werden klein geschnitten und in<br />
einen Bräter gegeben. Mit Olivenöl, Salz und wenig Rosenpaprika würzen und im<br />
Backrohr braten.<br />
Dazu passt Basmatireis o<strong>der</strong> Quinoa<br />
Rezeptvorschlag für ein Abendessen bei Blut-Mangel und Säfte-Mangel:<br />
Reisauflauf mit Datteln:<br />
600 g Rundkornreis mit etwas Zimt und Vanille weich kochen.<br />
150 g weiche Butter glattrühren, 7 Eigelb unterrühren.<br />
Etwa 300 g entkernte Datteln in Wasser einweichen und pürieren.<br />
Alles mit dem Reis vermengen, 7 steif geschlagene Eiweiß unterheben, in eine<br />
Auflaufform geben und mit Mohn und zermörsertem schwarzem Sesam bestreuen.<br />
Bei mittlerer Hitze etwa 40 Minuten backen.<br />
6 Barbara Temelie, Beatrice Trebuth<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 23
Neben den Hauptsyndromen Herz-Blut-Mangel /Herz-Yin-Mangel und Leber-<br />
Blutmangel / Leber -Yin-Mangel gibt es noch weitere Syndrome, die zu<br />
Schlafstörungen führen können:<br />
9.3. Leber-Qi-Stagnation:<br />
Symptome:<br />
Einschlafstörungen, Aufwachen meist zwischen 1 und 3 Uhr morgens<br />
Albträume, Verarbeitungsträume, Zähneknirschen im Schlaf<br />
Gereiztheit, Anspannung, schlechte Laune<br />
Schmerzen unter dem Rippenbogen<br />
Kopfschmerzen<br />
Blähungen, unregelmäßige Stuhlkonsistenz<br />
PMS<br />
entsteht durch:<br />
langes Sitzen bzw. mangelnde körperliche Bewegung<br />
emotionale Probleme<br />
unterdrückte Emotionen<br />
psychosomatische Belastungen in <strong>der</strong> Kindheit<br />
zu starre Regeln<br />
leber-Blut-Mangel<br />
Feuchtigkeit in <strong>der</strong> Leber<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 24
Therapeutisches Konzept bei Leber-Qi-Stagnation:<br />
Leber-Qi entspannen, bewegen und neuen Stau vermeiden.<br />
Bei <strong>der</strong> Leber-Qi-Stagnation kommt es ernährungsmäßig eher darauf an, den<br />
vorhandenen Stau nicht weiter zu verstärken.<br />
Dazu sollte man auf leichte Kost achten und auf Nahrungszusatzmittel, Alkohol, zu<br />
viel Fleisch, Milchprodukte, mit Mehl Gebundenes, Befeuchtendes, zu große<br />
Portionen, scharfe Gewürze und saure Nahrungsmittel verzichten.<br />
Positiv wirken sich folgende Nahrungsmittel <strong>aus</strong>:<br />
Sprossen, Radieschen, Kresse, Rettich, Kurkuma,<br />
Teekräuter zur Entspannung des Leber-Qi :<br />
Orangenblüte, Lavendelblüte, Pflaumenblüte, Rosenblüte, Passionsblüte,<br />
Ringelblume, Melisse, Johanniskraut, Kamille, Pfefferminze<br />
Hilfreich ist leichte Bewegung ( spazieren, walken, schwimmen, … ) , Bewegung<br />
und danach Entspannung, Akupunktur, Shiatsu,<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 25
Rezeptvorschlag für ein Frühstück bei Leber-Qi-Stagnation:<br />
klare Gemüsesuppe mit Reis und Kresse:<br />
In die klare Gemüsesuppe Reis geben und mit Kresse o<strong>der</strong> Sprossen bestreuen<br />
Rezeptvorschlag für ein Mittagessen bei Leber-Qi-Stagnation:<br />
Forelle mit gemischtem Gemüse:<br />
Die küchenfertige Forelle mit Salz und Petersilie würzen, in eine Bratform geben<br />
und im Backrohr braten.<br />
Karotten, Brokkoli, Karfiol klein schneiden, kochen und anschließend mit etwas<br />
zerlassener Butter andünsten, eventuell Maiskörner und etwas Kurkuma<br />
dazugeben.<br />
Rezeptvorschlag für ein Abendessen bei Leber-Qi-Stagnation:<br />
Brokkolisuppe:<br />
Brokkoli, Karotten, die Blätter von einem Bund Bio-Radieschen, etwas Reis und<br />
ca. 1 EL rote Linsen in etwas Olivenöl andünsten, mit Gemüsesuppe aufgießen<br />
und weichkochen.<br />
Pürieren und mit Kurkuma abschmecken.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 26
9.4.Leber-Feuer:<br />
Symptome:<br />
Durchschlafstörung, unruhiger Schlaf , Albträume<br />
rote Augen,<br />
Schwindel,<br />
im fortgeschrittenem Stadium besteht ein Leber-Yin-Mangel<br />
entsteht durch:<br />
Stress, Frustration, Ärger, über lange Zeit<br />
Leber-Qi-Stagnation,<br />
zu heiße Ernährung<br />
Therapeutisches Konzept bei Leber-Feuer:<br />
Leber-Feuer kühlen, Leber-Yin nähren, Blut tonisieren, Geist beruhigen<br />
Die thermische Wirkung <strong>der</strong> verwendeten Nahrungsmittel sollte kurzfristig<br />
vorwiegend neutral und etwas kühl sein, längerfristig auch etwas warm um die<br />
Mitte nicht zu verletzen.<br />
Verzichten sollte man auf scharfe Gewürze, Wurst, Zwiebel, Lauch, Knoblauch,<br />
Bärlauch, Alkohol, Energiedrinks, grillen, frittieren, braten, rösten<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 27
Teekräuter zum Kühlen von Leber-Feuer:<br />
Passionsblume, Chrysanthemenblüte, Löwenzahn, weiße Pfingstrose<br />
9.5. aufsteigendes Leber-Yang:<br />
Symptome:<br />
heftige Kopfschmerzen,<br />
heißer Kopf,<br />
Drehschwindel<br />
cholerisches Temperament<br />
entsteht durch:<br />
Leber-Blut-Mangel<br />
Le-Yin-Mangel<br />
sich entladende Leber-Qi-Stagnation<br />
heiße Ernährung mit Chii, Knoblauch,...<br />
Therapeutisches Konzept bei aufsteigendem Leber-Yang:<br />
Leber-Yang kühlen und senken, Blut aufbauen, Leber-Yin nähren,<br />
Die thermische Wirkung <strong>der</strong> verwendeten Nahrungsmittel sollte kurzfristig<br />
vorwiegend neutral und etwas kühl sein, längerfristig auch etwas warm um die<br />
Mitte nicht zu verletzen.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 28
Verzichten sollte man auf scharfe Gewürze, Wurst, Zwiebel, Lauch, Knoblauch,<br />
Bärlauch, Alkohol, Energiedrinks, grillen, frittieren, braten, rösten<br />
Teekräuter zum Kühlen und Senken von Leber-Yang:<br />
Passionsblume, Chrysanthemenblüte, Löwenzahn, weiße Pfingstrose<br />
Rezeptvorschlag für ein Frühstück bei Leber-Feuer und bei aufsteigendem<br />
Leber-Yang:<br />
Reisgrießbrei mit Heidelbeermus:<br />
Reisgrieß mit Wasser, etwas Schlagobers und Agavensirup unter ständigem<br />
Rühren kochen. Eine Prise Vanillepulver dazugeben.<br />
Heidelbeeren waschen und weichdünsten, dann pürieren.<br />
Grießbrei auf einem Teller anrichten und Heidelbeermus darübergeben.<br />
Rezeptvorschlag für ein Mittagessen bei Leber-Feuer und bei aufsteigendem<br />
Leber-Yang:<br />
Eintopf mit Kaninchen, Karotten und Zucchini:<br />
Kaninchenteile, grob geschnittene Karotten und Zucchini in einem Topf mit<br />
Olivenöl andünsten und mit Tomatensaft aufgießen. Mit Salz und Majoran würzen.<br />
Dazu paßt Reis o<strong>der</strong> Quinoa<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 29
Rezeptvorschlag für ein Abendessen bei Leber-Feuer und bei aufsteigendem<br />
Leber-Yang:<br />
Spargelsuppe:<br />
Spargel waschen und schälen, in wenig Gemüsesuppe kochen und pürieren.<br />
Eventuell in Butter gedünstete Spargelspitzen darübergeben.<br />
9.6. Herz-Feuer:<br />
Symptome:<br />
unruhiger Schlaf<br />
tiefgründig rotes Gesicht<br />
Entzündungen im Mundraum<br />
entsteht durch:<br />
emotionale Belastung, Stress, Aufregung, unterdrückte Emotionen<br />
über lange Zeit<br />
zu scharfe, zu heiße Ernährung<br />
Therapeutisches Konzept bei Herz-Feuer:<br />
Herz-Feuer klären, Herz-Blut tonisieren, Herz-Yin nähren, Geist beruhigen<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 30
Die thermische Wirkung <strong>der</strong> verwendeten Nahrungsmittel sollte kurzfristig<br />
vorwiegend neutral und etwas kühl sein, längerfristig auch etwas warm um die<br />
Mitte nicht zu verletzen.<br />
Verzichten sollte man auf scharfe Gewürze, Alkohol, Chili, Lauch, Knoblauch,<br />
Zwiebel, Energiedrinks, grillen, frittieren, braten, rösten<br />
Teekräuter zum Kühlen von Herz-Feuer:<br />
Melisse, Passionsblüte, Hopfen, Johanniskraut, Rosenblüten,<br />
9.7.Herz-Hitze:<br />
Symptome:<br />
Einschlafstörungen ( Geist kommt nicht zur Ruhe )<br />
schnelles Sprechen<br />
Blasenentzündungen ohne bakteriellen Befund<br />
Ruhelosigkeit<br />
entsteht durch:<br />
übermäßige Begierde, Stress, Aufregung<br />
Pubertät<br />
Angst, zu wenig zu bekommen – noch mehr, noch schnelller...<br />
scharfe, heiße Ernährung<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 31
Therapeutisches Konzept bei Herz-Hitze:<br />
Herz-Hitze kühlen,, Herz-Blut tonisieren, Herz-Yin nähren, Geist beruhigen<br />
Die thermische Wirkung <strong>der</strong> verwendeten Nahrungsmittel sollte kurzfristig<br />
vorwiegend neutral und etwas kühl sein, längerfristig auch etwas warm um die<br />
Mitte nicht zu verletzen.<br />
Verzichten sollte man auf scharfe Gewürze, Alkohol, Chili, Lauch, Knoblauch,<br />
Zwiebel, Energiedrinks, grillen, frittieren, braten, rösten<br />
Teekräuter zum Kühlen von Herz-Hitze:<br />
Melisse, Passionsblüte, Hopfen, Johanniskraut, Rosenblüten,<br />
Rezeptvorschlag für ein Frühstück bei Herz-Feuer und bei Herz-Hitze:<br />
gebratene Zucchini mit Rührei:<br />
Zucchini in kleine Würfel schneiden und in Ghee bißfest braten. Eier verquirlen,<br />
salzen und dazugeben, bis sie stocken.<br />
Petersilie darüberstreuen<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 32
Rezeptvorschlag für ein Mittagessen bei Herz-Feuer und bei Herz-Hitze:<br />
gebratene Ente mit Gemüsereis:<br />
Entenbrust salzen, mit <strong>der</strong> Hautseite nach unten in etwas Ghee anbraten und<br />
dann zugedeckt fertigbraten.<br />
Reis mit kleinwürfelig geschnittenen Karotten, Brokkoli und Maiskörnern kochen.<br />
Rezeptvorschlag für ein Abendessen bei Herz-Feuer und bei Herz-Hitze:<br />
Couscous mit gedünsteten Äpfeln:<br />
Couscous in Wasser und etwas Schlagobers kochen. Nach Geschmack<br />
Agavensirup dazugeben.<br />
Äpfel in etwas Butter zugedeckt weichdünsten und mit dem Couscous anrichten.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 33
9.8. Herz-Schleim-Hitze:<br />
Symptome:<br />
Schlafstörungen, unruhiger Schlaf, Schlaflosigkeit, Albträume<br />
starke Unruhe, Wahnsinn, Manie<br />
Verwirrtheit, Konzentrationsprobleme<br />
aggressives Verhalten<br />
entsteht durch:<br />
Leber-Qi-Stagnation mit Schleim in Verbindung mit hitzigen<br />
Emotionen<br />
heißer Ernährung o<strong>der</strong> Schlafentzug<br />
Therapeutisches Konzept bei Herz-Schleim-Hitze:<br />
Schleim verdünnen und transformieren, Hitze kühlen, Mitte stärken<br />
Leber-Qi-Stau lösen, Geist beruhigen<br />
Die thermische Wirkung <strong>der</strong> verwendeten Nahrungsmittel sollte kurzfristig<br />
vorwiegend neutral und etwas kühl sein, längerfristig auch etwas warm um die<br />
Mitte nicht zu verletzen.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 34
Verzichten sollte man auf Süßigkeiten, Milchprodukte, Lauch, Knoblauch, Alkohol,<br />
grillen, frittieren, scharf, thermisch heiß, verschleimend, bei schwacher Milz:<br />
Rohkost<br />
Bevorzugen sollte man leichte Kost, Suppen, Kompotte, gedünstetes Gemüse<br />
Teekräuter zum Ausleiten von Schleim-Hitze:<br />
Kalmus, T<strong>aus</strong>endguldenkraut, Rosenblätter, Johanniskraut, Passionsblume,<br />
Rezeptvorschlag für ein Frühstück bei Herz-Schleim-Hitze:<br />
klare Gemüsesuppe mit Reis und Zucchini:<br />
In die klare Gemüsesuppe stiftelig geschnittene Zucchini geben und kurz kochen.<br />
Mit etwas Reis und frischer Petersilie anrichten.<br />
Rezeptvorschlag für ein Mittagessen bei Herz-Schleim-Hitze:<br />
Champignonreis:<br />
Rundkornreis in Gemüsesuppe gar kochen. Champignons, Petersielie, etwas<br />
Olivenöl und Zitronensaft dazugeben.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 35
Rezeptvorschlag für ein Abendessen bei Herz-Schleim-Hitze:<br />
Zucchini-Melanzani-Gemüse:<br />
Zucchini und Melanzani würfelig schneiden und in Olivenöl dünsten. Mit viel<br />
Oreano, Salz und zerstoßenem schwarzen Sesam würzen.<br />
9.9. Magen-Feuer:<br />
Symptome:<br />
Paradontitis<br />
Zahnfleischentzündungen<br />
entsteht durch:<br />
Stress, Kränkung über lange Zeit<br />
zu viel Rohkost<br />
Rauchen<br />
Therapeutisches Konzept bei Magen-Feuer:<br />
Magen-Feuer kühlen, Magen-Yin nähren<br />
Die thermische Wirkung <strong>der</strong> verwendeten Nahrungsmittel sollte neutral und etwas<br />
kühl sein.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 36
Verzichten sollte man auf scharfe, saure, salzige Nahrungsmittel, Gegrilltes,<br />
Frittiertes, Rauchen, Alkohol, Kaffee, trocknende Lebensmittel, thermisch heiße<br />
Lebensmittel<br />
Bevorzugen sollte man leichte, vor allem saftige Kost, Kompott und Kompottsäfte,<br />
Suppen, etwas Milch o<strong>der</strong> Schlagobers<br />
9.10. Magen-Hitze:<br />
Symptome:<br />
Schlafstörungen ( oft nur mit aufrechtem Oberkörper möglich )<br />
Sodbrennen, Magenschmerzen, Gastritis<br />
Zahnfleischbluten<br />
Heißhunger, hastiges Essen<br />
entsteht durch:<br />
scharfe Gewürze<br />
viel Gegrilltes o<strong>der</strong> Frittiertes<br />
hochprozentiger Alkohol, Rauchen, Filterkaffee<br />
Therapeutisches Konzept bei Magen-Hitze:<br />
Magen-Hitze klären, Magen-Yin tonisieren<br />
Die thermische Wirkung <strong>der</strong> verwendeten Nahrungsmittel sollte neutral und etwas<br />
kühl sein.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 37
Verzichten sollte man auf scharfe, saure, salzige Nahrungsmittel, Gegrilltes,<br />
Frittiertes, Rauchen, Alkohol, Kaffee, trocknende Lebensmittel, thermisch heiße<br />
Lebensmittel<br />
Bevorzugen sollte man leichte, vor allem saftige Kost, Kompott und Kompottsäfte,<br />
Suppen, etwas Milch o<strong>der</strong> Schlagobers<br />
Rezeptvorschlag für ein Frühstück bei Magen-Feuer und bei Magen-Hitze:<br />
Reis-Grießnockerlsuppe:<br />
8 dag Butter flaumig rühren, dazu gibt man 2 Eier, feingeschnittene Petersilie, Salz<br />
und etwa 12 dag Reisgrieß (es soll eine feine Masse entstehen). Dar<strong>aus</strong> formt<br />
mann Nockerl, die man in leicht siedendem Salzwasser ziehen lässt, bis sie weich<br />
sind.<br />
In klarer Suppe mit frischer Petersilie anrichten<br />
Rezeptvorschlag für ein Mittagessen bei Magen-Feuer und bei Magen-Hitze:<br />
gekochtes Rindfleisch mit Rahmgurken und Bratkartoffel<br />
Die Gurken feinblättrig schneiden, in Olivelöl und Schlagobers dünsten und mit<br />
Salz würzen.<br />
Mit Bratkartoffel und gekochtem Rindfleisch anrichten.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 38
Rezeptvorschlag für ein Abendessen bei Magen-Feuer und bei Magen-Hitze:<br />
Couscous mit Pflaumenkompott (im Sommer Melonenkompott)<br />
Couscous in Wasser und etwas Schlagobers mit Agavendicksaft und Vanillepulver<br />
kochen.<br />
Aus Pflaumen und Maulbeeren ein Kompott kochen – im Sommer <strong>aus</strong> Melonen -<br />
und mit dem Couscous anrichten.<br />
9.11. langfristige Nahrungsstagnation im Magen:<br />
Symptome:<br />
Schlafstörungen ( Herz-Qi wird am Absteigen gehin<strong>der</strong>t )<br />
Völlegefühl, Blähungen, Übelkeit<br />
fauliger Mundgeschmack<br />
Schluckauf<br />
entsteht durch:<br />
Leber-Qi-Stagnation<br />
extremer Kälte in den Nieren<br />
falsche Ernährungsgewohnheiten ( ungenügend kauen,<br />
hastig essen )<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 39
Therapeutisches Konzept bei Nahrungsstagnation im Magen:<br />
Leber-Qi-Stagnation lösen<br />
Nieren wärmen ( wärmende Kochmethode und Lebensmittel )<br />
Essverhalten än<strong>der</strong>n: langsam, genussvoll essen, gut kauen, nicht zu viel essen<br />
Rezeptvorschlag für ein Frühstück bei langfristiger Nahrungsstagnation<br />
aufgrund von Kälte <strong>der</strong> Nieren:<br />
Reisauflauf mit Kirschenkompott<br />
600 g Rundkornreis mit Zimt und Vanille weich kochen.<br />
150 g weiche Butter glattrühren, 7 Eigelb und 6 EL Agavensirup unterrühren.<br />
Mit dem Reis vermengen, Rosinen und 7 steif geschlagene Eiweiß unterheben, in<br />
eine Auflaufform geben und mit geriebenen Walnüssen bestreuen.<br />
Bei mittlerer Hitze etwa 40 Minuten backen und mit Kirschenkompott anrichten.<br />
Rezeptvorschlag für ein Mittagessen bei langfristiger Nahrungsstagnation<br />
aufgrund von Kälte <strong>der</strong> Nieren:<br />
gebratener Lachs mit Quinoa und Gemüse:<br />
Das Lachsfiletstück mit <strong>der</strong> Hautseite nach unten in Butter anbraten und<br />
zugedeckt dünsten, bis es gar ist. Mit Quinoa und Karotten-Brokkoligemüse<br />
anrichten.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 40
Rezeptvorschlag für ein Abendessen bei langfristiger Nahrungsstagnation<br />
aufgrund von Kälte <strong>der</strong> Nieren:<br />
Wachtelsuppe: (Rezept von Christina Schnitzler, Lernunterlagen 7 )<br />
Die Wachteln in kaltem Wasser aufsetzen, aufkochen und den Schaum<br />
abschöpfen. Wachol<strong>der</strong>beeren, Karotte, Sellerie, Zwiebel, Mu-Err-Pilze,<br />
Pfefferkörner und eine Scheibe Ingwer dazugeben. Mit Salz abschmecken. Kurz<br />
vor Ende <strong>der</strong> Kochzeit frische Petersilie dazugeben.<br />
9.12. Gallenblasen-Qi-Stagnation:<br />
Symptome:<br />
Schlafstörungen ( Aufwachen zwischen 23 Uhr und 1 Uhr )<br />
einseitige Kopfschmerzen<br />
Ischiasbeschwerden<br />
entsteht durch:<br />
man kann eigene Pläne nicht verwirklichen<br />
durch zu strenge Erziehung<br />
einengende Partnerschaften<br />
restriktive berufliche Umfel<strong>der</strong><br />
Stau wird verstärkt durch zu scharfe, zu heiße Ernährung<br />
7 <strong>Schlossberginstitut</strong>, Lernunterlagen – Therapeutisches Kochen, Rezepte, Seite 1,<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 41
Therapeutisches Konzept bei Gallenblasen-Qi-Stagnation:<br />
Gallenblase entspannen und Qi-Stagnationen auflösen<br />
Auch bei <strong>der</strong> Gallenblasen-Qi-Stagnation soll man wie bei <strong>der</strong> Leber-Qi-Stagnation<br />
darauf achten, den Stau nicht zu verstärken.<br />
Positiv wirken sich folgende Nahrungsmittel <strong>aus</strong>:<br />
Sprossen, Radieschen, Kresse, Rettich, Kurkuma,<br />
Teekräuter zur Lösung des Gallenblasen-Qi:<br />
Orangenblüte, Lavendelblüte, Pflaumenblüte, Rosenblüte, Passionsblüte,<br />
Ringelblume, Melisse, Johanniskraut, Kamille, Pfefferminze<br />
Hilfreich ist leichte Bewegung ( spazieren, walken, schwimmen, … ) , Bewegung<br />
und danach Entspannung, Akupunktur, Shiatsu,<br />
Eventuell auch psychologische Betreuung in Anspruch nehmen<br />
Rezeptvorschlag für ein Frühstück bei Gallenblasen-Qi-Stagnation:<br />
klare Gemüsesuppe mit Reis und Radieschen:<br />
Stiftelig geschnittene Radieschen kurz in klarer Gemüsesuppe kochen, Reis<br />
dazugeben und eventuell mit Kresse o<strong>der</strong> Sprossen bestreuen.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 42
Rezeptvorschlag für ein Mittagessen bei Gallenblasen-Qi-Stagnation:<br />
Saibling mit Gemüsereis:<br />
Den küchenfertigen Saibling mit Salz und Petersilie würzen, in eine Bratform<br />
geben und im Backrohr braten.<br />
Reis mit kleinwürfelig geschnittenen Karotten, Brokkoli und Maiskörnern kochen.<br />
Mit Salz und Kurkuma würzen.<br />
Rezeptvorschlag für ein Abendessen bei Gallenblasen-Qi-Stagnation:<br />
Tomatensuppe:<br />
In etwas Olivenöl gehäutete, gewürfelte Tomaten andünsten. Wenig Reis und rote<br />
Linsen dazugeben und weichkochen. Mit Salz, einer Prise Rosenpaprika o<strong>der</strong><br />
Kurkuma würzen, pürieren und mit frischer Petersilie bestreuen.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 43
10. Positive Selbsterfahrungen bei akuten<br />
Schlafstörungen<br />
Bei akuten Schlafstörung aufgrund von Blut-Mangel und Säfte-Mangel kann ich<br />
<strong>aus</strong> eigener Erfahrung<br />
! Couscous mit gedünstetem Obst<br />
! Weizentee<br />
empfehlen.<br />
Weizenteerezept von Barbara Temelie 8 :<br />
½ lt kaltes Wasser in einem emaillierten Topf o<strong>der</strong> hitzebeständigen Keramiktopf<br />
geben.<br />
2 EL Weizenkörner darin 30 Minuten köcheln und abseihen.<br />
8 Barbara Temelie, Beatrice Trebuth<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 44
11.<br />
Schlusswort<br />
Wir leben im Überfluss und daher ist es kaum zu glauben, dass in unseren Breiten<br />
die Unterernährung immer mehr zum Thema wird.<br />
Fertigprodukte, Tiefkühlware, Auszugsmehlprodukte und Co. füllen die Regale und<br />
verleiten zum Kauf. Egal ob Sommer o<strong>der</strong> Winter – alle Arten von Obst und<br />
Gemüse sind je<strong>der</strong>zeit verfügbar. Doch über die Hochwertigkeit dieser<br />
„Nahrungsmittel“ macht man sich keine Gedanken. Man isst und wird satt. Aber<br />
genährt?!<br />
Ungleichgewichte im Körper sind vorprogrammiert...<br />
Durch regelmäßige warme Mahlzeiten <strong>aus</strong> hochwertigen saisonalen Produkten<br />
stärkt man die „Mitte“ - <strong>der</strong> Stoffwechsel funktioniert. Es werden <strong>aus</strong>reichend<br />
Körpersäfte (Blut, Yin) gebildet, <strong>der</strong> Körper wird genährt und gekühlt und Shen ist<br />
gut verankert.<br />
Sind schon Ungleichgewichte vorhanden, kann man sich den richtigen Einsatz von<br />
Nahrungsmitteln in Bezug auf Thermik, Geschmack und Wirkrichtung zu Nutze<br />
machen, bevor man übereilt zu Medikamenten greift.<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 45
12.<br />
Quellenangaben<br />
12.1. Literaturverzeichnis<br />
Franz Thews: „Lost my dreams“, Schlafstörungen in <strong>der</strong> <strong>TCM</strong><br />
Thews Verlag für Naturheilkunde, Großwiesenstraße 16, 78591 Durchh<strong>aus</strong>en<br />
ISBN 3-936456-31-3<br />
<strong>Schlossberginstitut</strong>: „Lernbehelf zu Ernährungsberater/in nach <strong>der</strong> Traditionellen<br />
Chinesischen Medizin - Modul A“,<br />
© <strong>Schlossberginstitut</strong> GmbH, 2008<br />
<strong>Schlossberginstitut</strong>: „Lernbehelf zu Ernährungsberater/in nach <strong>der</strong> Traditionellen<br />
Chinesischen Medizin - Therapeutisches Kochen“,<br />
© <strong>Schlossberginstitut</strong> GmbH, 2008<br />
Barbara Temelie, Beatrice Trebuth: „Das Fünf Elemente Kochbuch“<br />
30. Auflage 2009, Joy Verlag GmbH, D-87466 Oy-Mittelberg<br />
ISBN: 978-3-928554-05-3<br />
12.2. Internetquellen<br />
http://www.netdoktor.at/thema/schlaf/schlafstoerungen_ursac hen.html<br />
Autor: Dr. Erich Mayer-Fally<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 46
13.<br />
Abbildungsverzeichnis<br />
Abbildung 1: Die fünf Elemente...............................................................................5<br />
Quelle: http://www.fengshui-chi.ch/images/animfuetterzykl.gif<br />
Abbildung 2: YIN - YANG.......................................................................................16<br />
Quelle: http://spiritualityireland.org/blog/wp-content/uploads/2012/11/Yin-yang-.....-early-Celts2.png<br />
Abbildung 3: Der dreifach Erwärmer......................................................................18<br />
Quelle: eigene Grafik<br />
Abbildung 4: Teekräuter.........................................................................................19<br />
Quelle: http://www.gesundheit-blog.at/wp-content/uploads/2012/06/lapacho_tee-290x283.jpg<br />
© Alice Auffinger - 2013<br />
Schlafstörungen <strong>aus</strong> <strong>Sicht</strong> <strong>der</strong> traditionellen chinesischen Medizin<br />
Seite 47