Musiktheater seit 1990 - Schott Music
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Inhalt<br />
1. Teil<br />
1. Szene (19. Jahrhundert): Stepan Kasatsky, ein Offizier der Leibgarde des Zaren, entdeckt, dass<br />
seine Verlobte die Geliebte des Herrschers ist. Er nimmt seinen Abschied, um in ein Kloster zu<br />
gehen. Er nennt sich fortan Pater Sergius.<br />
2. Szene (20. Jahrhundert): Stephen, ein junger Akademiker, verdankt seine Reputation der Entdeckung<br />
von Tagebüchern eines Einsiedlers aus dem 19. Jahrhundert. Wie jener Pater Sergius<br />
hängt auch Stephen einer verlorenen Liebe nach. Seine Literaturagentin will die Geschichte des<br />
unglücklichen Mönchs als Plot an die Filmindustrie verkaufen.<br />
3. Szene (19. Jahrhundert): Pater Sergius lebt als Eremit in der Einöde. Makovkina, eine reiche<br />
Witwe, versucht ihn zu verführen. Um ihr zu widerstehen, schneidet er sich einen Finger ab.<br />
Die Witwe geht zur Sühne ins Kloster.<br />
2. Teil<br />
4. Szene (20. Jahrhundert): Diesmal sehen wir die Verführung des Eremi ten als Filmszene aus<br />
einem Hollywood-Drehbuch. Der Hauptdarstellerin zuliebe ist das Geschehen diesmal eindeutig.<br />
Da jedoch unterbricht Stephen den Dreh und gerät in Streit mit der Diva. Im Hintergrund<br />
gehen die Filmarbeiten mit der Bekehrung der Witwe durch Pater Sergius weiter.<br />
5. Szene (19. Jahrhundert): Sergius, im Glauben wankend, doch wegen seiner heilenden Kräfte<br />
hoch verehrt, droht erneut der Verführung durch eine junge Frau zu erliegen. Auf der Suche<br />
nach dem wahrhaftigen, nicht von Hollywood entstellten Ende wird Stephen in das Geschehen<br />
gezogen: Er begegnet Sergius als Büßer in einem Pilgerzug.<br />
6. Szene (20. Jahrhundert): Ein Bettler wird vom Pöbel verfolgt. Stephen rettet ihn und erhält<br />
dabei Unterstützung von einer Frau. Die Begegnung mit ihr und dem Bettler gemahnt ihn an<br />
zentrale Momente seines Lebens. Auf die Frage, wie es weitergeht, gibt es keine Antwort.<br />
Cod‘s Liar<br />
02.08.2004 KlangBogen Wien<br />
Die musikalische Realisation dieses subtilen Stoffes sucht ihresgleichen, konzentriert sie sich doch<br />
parallel zum Handlungsablauf auf innere Welten und die vielen qualvollen Spannungen, denen die<br />
Protagonisten, letztlich aber wir alle auf der Suche nach uns selbst ausgeliefert sind. Ihre tiefgründige<br />
Sinnlichkeit ebenso wie ihre gelegentlich ätzende und aufwühlende Diktion finden zusätzlich<br />
in den von John Casken mit intuitiver Prägnanz aufeinander abgestimmten Farben der Instrumentalpalette<br />
eine fesselnde, direkt zugängliche Überhöhung und Vertiefung.<br />
(Neue Musikzeitung 09/2001)<br />
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