26.06.2014 Aufrufe

Musiktheater seit 1990 - Schott Music

Musiktheater seit 1990 - Schott Music

Musiktheater seit 1990 - Schott Music

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Inhalt<br />

The Bonesetter’s Daughter ist eine epische Familiensaga, die die Lebenslinien einer Familie durch<br />

drei Generationen von Müttern und Töchtern erkundet. Der Hauptteil der Oper spielt in China<br />

in der Zeit vor der kommunistischen Revolution und ist eingerahmt von den Erinnerungen<br />

und der fast vergessenen Geschichte einer älteren chinesischen Mutter im gegenwärtigen San<br />

Francisco. Die Handlung springt dabei von einer fabulös-unwirklichen Vergangenheit in die<br />

realistische Gegenwart, vom alten chinesischen Dorf in das moderne urbane Amerika. Diese<br />

Brüche in Zeit und Raum werden verbunden durch ein ständig präsentes Frauen-Quartett: ein<br />

Mädchen, eine junge Frau, eine Mutter und ein alterloses, geistähnliches Wesen, das „precious<br />

auntie“ – „kostbare Tante“ – genannt wird. Diese vier Frauen, die in allen Szenen als Mütter<br />

und Töchter wiederkehren, sind gleichsam das stützende Skelett dieser Familie, das sie durch<br />

die Zeiten und über die Generationen hinweg zusammen hält.<br />

The Bonesetter‘s Daughter<br />

Foto zur Ankündigung der Uraufführung an der Oper San Francisco<br />

Bevor ich eine Note der Oper zu Papier gebracht hatte, war mir klar, was ich wollte: eine amerikanische<br />

Oper schreiben, die ihre Wurzeln in China hat. Ich wollte dabei meine Sprache, meine musikalische<br />

Stimme verwenden, wobei das Ergebnis den Eindruck des Chinesischen hervorrufen sollte.<br />

Der Weg dahin wurde mir klar, als ich auf meiner ersten Chinareise den Perkussionisten Li Zhonghua<br />

traf, einen Meister der Pekingoper. Seine Vorstellungskraft, musikalische Meisterschaft und Neugier<br />

zeigten mir: es konnte nicht darum gehen, chinesische Elemente nur zu kopieren oder einfach das<br />

Instrumentarium einzubauen, sondern ich musste direkt mit chinesischen Künstlern zusammenarbeiten.<br />

Anders wäre es nicht möglich gewesen, die Einheit von Musik, Handlung, Aktion und Bühne<br />

zu erreichen, die Kennzeichen der visionären Kraft dieser Musik ist. In den vergangenen vier Jahren<br />

haben wir dann eine Perkussions-Sprache entwickelt, die weder chinesisch noch amerikanisch ist,<br />

sondern vielmehr unsere Gedanken und unsere Freundschaft widerspiegelt. (Stewart Wallace)<br />

177

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!