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Die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten - Konrad-Adenauer ...

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Mathias Beer<br />

und ihre Wirkungsgeschichte dauert bis heute an. Insofern spiegeln sich in<br />

<strong>dem</strong> mehrbändigen Werk nicht nur die Geschichte <strong>der</strong> politischen, medialen<br />

und wissenschaftlichen Auseinan<strong>der</strong>setzungen mit ‚Flucht und <strong>Vertreibung</strong>‘<br />

in <strong>der</strong> Bundesrepublik in den 1950er Jahren wi<strong>der</strong>. <strong>Die</strong> „Dokumentation<br />

<strong>der</strong> <strong>Vertreibung</strong>“ erweist sich auch als materialisierter Ausdruck <strong>der</strong><br />

Erinnerungskultur zu ‚Flucht und <strong>Vertreibung</strong>‘ in <strong>der</strong> Bundesrepublik. Wie<br />

an einem zuverlässigen und sensiblen Seismographen lassen sich an dieser<br />

Publikation die Amplituden, die Dichte <strong>der</strong> Ausschläge und die relativen<br />

Ruhephasen ablesen, die den Umgang mit ‚Flucht und <strong>Vertreibung</strong>‘ in <strong>der</strong><br />

Bundesrepublik kennzeichnen.<br />

Ausgehend von <strong>der</strong> nach wie vor umfangreichsten und bedeutendsten Publikation<br />

zur deutschen Zwangsmigration am Ende des Zweiten Weltkriegs<br />

zielen die folgenden Ausführungen darauf ab, grundsätzliche Aspekte des<br />

Umgangs mit ‚Flucht und <strong>Vertreibung</strong>‘ in <strong>der</strong> Bundesrepublik anzureißen.<br />

Dabei wird auf die in <strong>der</strong> Forschung vorgenommene systematische Unterscheidung<br />

zwischen Primärerfahrung, Geschichtswissenschaft und Erinnerungskultur<br />

zurückgegriffen. Ein solcher Zugang bietet das Instrumentarium,<br />

um das Wechselverhältnis und die Deutungskonkurrenz zwischen den<br />

drei Arten des Zugangs und des Umgangs mit <strong>der</strong> Vergangenheit präzise<br />

analysieren zu können. Gestützt auf diesen Ansatz wird zunächst die „Dokumentation<br />

<strong>der</strong> <strong>Vertreibung</strong>“, also <strong>der</strong> Seismograph an sich, vorgestellt.<br />

Dazu dienen die stichwortartigen Ausführungen zu den Vor<strong>aus</strong>setzungen,<br />

zur Entstehung, zu den Merkmalen und den Ergebnissen des Forschungsvorhabens<br />

im ersten, umfangreicheren Teil. Dann wird <strong>der</strong> Stellenwert <strong>der</strong><br />

„Dokumentation <strong>der</strong> <strong>Vertreibung</strong>“ im Rahmen <strong>der</strong> bundesdeutschen Erinnerungskultur<br />

zu ‚Flucht und <strong>Vertreibung</strong>‘ beleuchtet. Das soll im zweiten<br />

Teil <strong>der</strong> Ausführungen anhand einer Skizze zur Wirkungsgeschichte <strong>der</strong><br />

„Dokumentation“ erfolgen. Auf <strong>der</strong> somit geschaffenen Grundlage werden<br />

schließlich im dritten Teil Antworten auf die Frage gegeben, weshalb, wie<br />

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