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Die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten - Konrad-Adenauer ...

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<strong>Die</strong> „Dokumentation <strong>der</strong> <strong>Vertreibung</strong> <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong>“<br />

Eine Interessengemeinschaft <strong>aus</strong> Vertriebenenorganisationen, von im Bundestag<br />

vertretenen Parteien und <strong>der</strong> Bundesregierung war in den vom Kalten<br />

Krieg geprägten Anfangsjahren <strong>der</strong> Bundesrepublik zu<strong>dem</strong> bestrebt, die<br />

persönlichen Erfahrungen bezüglich ‚Flucht und <strong>Vertreibung</strong>‘ in den Rang<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Erinnerungskultur zu erheben. Das Anliegen, die Erinnerung<br />

an ‚Flucht und <strong>Vertreibung</strong>‘ zu institutionalisieren, fand seinen Ausdruck<br />

in vielfältigen Erscheinungsformen. Nur einige seien erwähnt: Errichtung<br />

eines eigenen, vor allem <strong>der</strong> symbolischen Politikvermittlung dienenden<br />

Bundesministeriums für Angelegenheiten <strong>der</strong> Vertriebenen; das<br />

1953 verabschiedete Bundesvertriebenengesetz mit seiner Bestimmung für<br />

Bund und Län<strong>der</strong>, das „Kulturgut <strong>der</strong> <strong>Vertreibung</strong>sgebiete in <strong>dem</strong> Bewußtsein<br />

<strong>der</strong> Vertriebenen und des gesamten deutschen Volkes zu erhalten“ und<br />

die wissenschaftliche Forschung zu <strong>Vertreibung</strong> und Einglie<strong>der</strong>ung zu för<strong>der</strong>n;<br />

die offizielle Gedenkkultur <strong>der</strong> Bundesrepublik zu ‚Flucht und <strong>Vertreibung</strong>‘;<br />

die Einrichtung <strong>der</strong> genannten Organisationseinheit des Bundesarchivs<br />

und nicht zuletzt die Anregung, Finanzierung und Durchführung<br />

des größten zeitgeschichtlichen Forschungsvorhabens in den Anfangsjahren<br />

<strong>der</strong> Bundesrepublik – <strong>der</strong> „Dokumentation <strong>der</strong> <strong>Vertreibung</strong> <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong><br />

<strong>aus</strong> Ost-Mitteleuropa“. Eine entsprechende Publikation kündigte<br />

Bundeskanzler <strong>Konrad</strong> <strong>Adenauer</strong> bereits in seiner ersten Regierungserklärung<br />

an.<br />

<strong>Die</strong> „Dokumentation <strong>der</strong> <strong>Vertreibung</strong> <strong>der</strong> <strong>Deutschen</strong> <strong>aus</strong> Ost-Mitteleuropa“<br />

war eine regierungsamtliche, geschichtspolitisch motivierte Auftragsarbeit.<br />

Sie wurde von einer hochkarätig besetzten, unabhängigen Wissenschaftlichen<br />

Kommission unter <strong>der</strong> Leitung des Kölner Historikers Theodor Schie<strong>der</strong><br />

erarbeitet. Ihr gehörten im Laufe <strong>der</strong> Zeit u. a. mit Hans Rothfels, Werner<br />

Conze, Hans Booms, Martin Broszat, Hans-Ulrich Wehler drei Generationen<br />

<strong>der</strong> die deutsche Geschichtswissenschaft prägenden Wissenschaftler<br />

an, sowie mit Adolf <strong>Die</strong>stelkamp ein Archivar und mit Rudolf Laun ein<br />

Völkerrechtler. An<strong>der</strong>s als <strong>der</strong> ursprüngliche Plan <strong>der</strong> Regierung, eine Do-<br />

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