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Projektbeschreibung - Fremdheit und Armut - Universität Trier

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4. Zusammenfassung<br />

Die Bereitschaft zur Integration von Fremden begünstigte Roms Aufstieg zur<br />

Weltmachtstellung erheblich. Im Bereich der römischen Außenpolitik wurde seit dem Ende<br />

des 3. Jhs. v.Chr. die amicitia populi Romani bestimmend, die ursprünglich ganz allgemein<br />

gute <strong>und</strong> friedliche Beziehungen implizierte, sich allmählich aber als ein elastisches<br />

Instrument erwies, um die Völker des Mittelmeerraumes bei begrenztem direkten Engagement<br />

zu kontrollieren <strong>und</strong> in das Imperium Romanum einzubeziehen. Über mehrere Jahrh<strong>und</strong>erte<br />

spielte das weite Netz der ‘Fre<strong>und</strong>schaften’ nicht nur in politischer <strong>und</strong> militärischer Hinsicht<br />

eine entscheidende Rolle, sondern strahlte auch auf die soziale Stellung der beteiligten Partner<br />

aus <strong>und</strong> trug zur kulturellen Romanisierung weiter Gebiete bei. Daneben profitierten aber<br />

auch nicht wenige auswärtige Fre<strong>und</strong>e erheblich von ihren Beziehungen, die sich keineswegs<br />

auf juristische oder politische Abhängigkeitsverhältnisse reduzieren lassen. Das hier<br />

vorgestellte Vorhaben soll den Blick für die sehr vielfältigen Spielarten dieser<br />

‘Fre<strong>und</strong>schaftsbeziehungen’ schärfen, die sowohl auf zwischenstaatlicher als auch auf<br />

interpersonaler Ebene begründet werden konnten.<br />

Die Verbindung von Dynasten, Städten <strong>und</strong> lokalen Aristokraten mit führenden Römern<br />

der späten Republik soll einen von zwei Schwerpunkten des Teilprojekts bilden. Besonderes<br />

Interesse gilt den auswärtigen ‘Klientelen’ der großen Imperatoren von Lucullus bis<br />

Augustus, an denen zu zeigen ist, wie die wachsenden innerrömischen Rivalitäten allmählich<br />

auch zu einer stärkeren Inklusion der Mittelmeeranrainer in das Reich führten. Dabei sind die<br />

jeweiligen amici nicht nur als Faktoren der römischen Innenpolitik, sondern vielmehr in ihrer<br />

komplexen Position sowohl als abhängige Träger der römischen Herrschaft wie auch als<br />

selbständige Akteure mit begrenzter Autonomie zu betrachten. Als zweite Projektsäule sollen<br />

Art <strong>und</strong> Umfang des römischen Einflusses auf den nördlichen Schwarzmeerraum vom 1. Jh.<br />

v.Chr. bis zum 4. Jh. n.Chr. erforscht werden. Im Zentrum dieses Komplexes stehen die<br />

Beziehungen zwischen Rom <strong>und</strong> den bosporanischen Königen, für die sich die längste<br />

Kontinuität der programmatischen Beinamen philokaisar <strong>und</strong> philorhomaios belegen läßt.<br />

sous le haut empire, Brüssel 2001 (mit der Rezension von Altay Coskun, NIO-GaRo 2003.2, unter<br />

http://www.uni-trier.de/uni/fb2/philologie/onom.htm) sowie demnächst Altay Coskun/ Jürgen Zeidler:<br />

Acculturation des noms propres et continuités régionales ‘cachées’: l’exemple des Decknamen dans<br />

l’anthroponymie gallo-romaine et la génèse du Netzwerk Interferenzonomastik.<br />

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