Eingliederungsbericht Landkreis Offenbach (2008) - jobcenter | SGB ...
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Im Jahre <strong>2008</strong> wurde der Servicegedanke gegenüber Bürgern und internen Abteilungen weiter<br />
ausgebaut. Dazu gehört die schnelle Zusteuerung, indem mit den unter 25-Jährigen ein Kurz-<br />
Profiling bei der Antragstellung erfasst wird, so dass sie unmittelbar ins Projekt „Start.Zeit für<br />
Ausbildung“ eingesteuert werden können. Dieses Projekt, junge Antragssteller umgehend in ein<br />
Sofortaktivierungsangebot einzubinden, stellt eine wichtige Neuerung für einen noch erfolgreicheren<br />
Vermittlungsprozess im Jahr <strong>2008</strong> dar.<br />
2.6 Projekt Start.Zeit für Ausbildung<br />
Start.Zeit ist ein innovatives Projekt für junge Arbeitslose zwischen 15 und 24 Jahren direkt nach<br />
Einreichen eines Neuantrages für das Arbeitslosengeld II. Mithilfe des Projektes sollen Ausbildung<br />
und Beschäftigung als grundlegende Voraussetzungen für eine selbstständige Lebensführung<br />
gefördert werden. Dazu bietet das Projekt Start.Zeit allen Beteiligten grundsätzliche Neuorientierung:<br />
An erster Stelle steht der „Work-First-Ansatz“. Diese beschäftigungsorientierte<br />
Vorgehensweise sieht vor, die Beteiligten schnellstmöglich in den ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln.<br />
Die Beteiligten haben ein Aktivierungsangebot anzunehmen, bevor sie staatliche Unterstützung<br />
beantragen können. Durch Aus- oder Fortbildung sollen sie ihr Qualifikationsprofil verbessern,<br />
um eine andauernde Beschäftigung und finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Durch<br />
Sofortaktivierung sollen die Beteiligten nicht nur vor Langzeitarbeitslosigkeit und ihren Folgen,<br />
sondern auch vor dauerhaftem Sozialleistungsbezug bewahrt werden können.<br />
Mit dem „Work-First-Ansatz“ hat sich in der Diskussion um Beschäftigungsfähigkeit ein Paradigmenwechsel<br />
vollzogen. Grundlegendes Ziel ist es, das Prinzip des „Förderns durch Fordern“<br />
umgehend und aktiv – ohne längere Wartezeiten - umzusetzen. Hatte bei Neukunden bisher die<br />
Sicherstellung des Bezugs von Leistungen nach ALG II den Vorrang, so wird ihnen mit der<br />
Einsteuerung in das Start.Zeit-Projekt innerhalb einer Woche nach Antragstellung – und damit<br />
vor Gewährung des Bezugs – verdeutlicht, dass ihr vorrangiges Ziel darin bestehen muss, einen<br />
Ausbildungs- oder Arbeitsplatz zu finden.<br />
Das Projektteam der Start.Zeit betreut die Jugendlichen bei der Realisierung dieser Aufgaben.<br />
Zielsetzung ist es, eine Anleitung zur Selbsthilfe zu geben. Daher ist das Projektteam angehalten,<br />
sich selbst im Umgang mit den Jugendlichen zurückzunehmen und eigenverantwortliches<br />
Handeln zu fördern. In der Gruppenarbeit sollen die Beteiligten lernen, sich gegenseitig zu unterstützen<br />
und motivieren. Auf diesem Wege können die Jugendlichen eigene Vorstellungen und<br />
zukünftige Zielsetzungen entwickeln sowie sich persönlicher Stärken bewusst zu werden. Dafür<br />
lernen sie auch, sich Methoden des Zeitmanagements und der Selbstorganisation anzueignen.<br />
Das Projektteam bietet die entsprechende Unterstützung, wenn seitens der Jugendlichen Bedarf<br />
besteht. Die Betreuung erfolgt in individueller Abstimmung mit den einzelnen Teilnehmern. In<br />
der Regel wird während der Maßnahme weder Unterricht wie beispielsweise Bewerbertraining<br />
durchgeführt noch haben sich die Jugendlichen an Arbeitsgelegenheiten zu beteiligen. Eine<br />
Doppelbesetzung mit anderen Maßnahmen sollte grundsätzlich ausgeschlossen sein.<br />
Für alle Beteiligten gilt, dass das Projekt ein offen gestaltetes Angebot mit verpflichtendem Charakter<br />
und verbindlichen Teilnahmebedingungen ist. Die Dauer der Maßnahme beträgt insgesamt<br />
acht Wochen und verlängert sich um Fehlzeiten. Jeder Teilnehmer erhält einen eigenen<br />
PC-Arbeitsplatz, um im Internet nach Stellenangeboten zu recherchieren und Bewerbungsunterlagen<br />
zu erstellen. Des Weiteren stehen Tageszeitungen, Jobangebote des Arbeitgeberservices,<br />
Bewerbungsmaterialien und ein Telefon zur Verfügung.<br />
Diese intensive Zusammenarbeit während der Projektphase trägt zum besseren Kennenlernen<br />
des Projektteams und der Jugendlichen bei. Dies ermöglicht nicht nur einen schnelleren Kontakt<br />
mit möglichen Arbeitgebern, sondern auch das Anbieten sinnvoller Anschlussqualifizierungen<br />
für diejenigen der Teilnehmer, die in den acht Wochen Projektlaufzeit keinen Ausbildungs- oder<br />
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