SJ-Ausgabe vom: 19. 02. 2012 [36.54 MB] - Sonntagsjournal
SJ-Ausgabe vom: 19. 02. 2012 [36.54 MB] - Sonntagsjournal
SJ-Ausgabe vom: 19. 02. 2012 [36.54 MB] - Sonntagsjournal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
14 WIRTSCHAFT<br />
<strong>19.</strong> Februar <strong>2012</strong><br />
➠<br />
➠ ➠<br />
➠<br />
Keine Alternative zum Euro<br />
Einbußen bei<br />
Hapag-Lloyd<br />
Praktiker mit<br />
neuem Konzept<br />
Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinsituts: Ein Ausstieg Deutschlands würde Europa gefährden<br />
von Christoph Bohn<br />
REMERHAVEN. Der Euro<br />
ird noch sehr lange Betand<br />
haben. Das betonte<br />
rofessor Dr. Thomas<br />
traubhaar, Direktor des<br />
amburgischen Welt-Wirtchaftsinstituts<br />
(HWWI)<br />
ährend einer Veranstalung<br />
des Arbeitergeberverandes<br />
Bremerhaven. In seiem<br />
Vortrag ging er der<br />
rage auf den Grund, wie es<br />
it der Gemeinschaftswähung<br />
weiter geht, und wie<br />
ie Rolle Deutschlands daei<br />
aussieht.<br />
Viele Leute machten sich<br />
orgen darüber, ob der Euro<br />
angfristig Bestand haben<br />
erde, sagte Straubhaar.<br />
Ich bin sicher, dass der Euo<br />
als Währung erhalten<br />
leibt und stabil bleiben<br />
ird. Mit dem Euro sei es<br />
ie mit einem Kind, das vor<br />
ehn Jahren geboren worden<br />
ei. Man könne die Geburt<br />
icht ungeschehen machen.<br />
Der Euro ist alternativlos.<br />
Jede andere Alternative würe<br />
zu hohen Kosten führen“,<br />
eint der Exerte.<br />
Allerdings<br />
echnet<br />
traubhaar<br />
„Leute, hört<br />
auf, Euch so<br />
viele Gedanken<br />
um den Euro zu<br />
machen.“<br />
amit, dass<br />
ich die Zahl<br />
er Länder,<br />
ie den Euro<br />
ls Währung<br />
enutzen, änern<br />
werde. „Ich denke, dass<br />
s mehr werden“, meinte er<br />
Rekord beim<br />
Umschlag<br />
Professor Dr.<br />
Thomas Straubhaar<br />
REMEN. Der Güterumchlag<br />
in den Bremer Häfen<br />
st 2011 auf die Rekordmene<br />
von 80,6 Millionen Tonen<br />
gestiegen. Das war ein<br />
uwachs von 17,3 Prozent<br />
m Vergleich zum Vorjahr,<br />
eilte Wirtschaftssenator<br />
artin Günthner (SPD). Beonders<br />
erfolgreich war der<br />
ontainerumschlag in Breerhaven<br />
mit einem Plus<br />
von 21 Prozent auf mehr als<br />
5,8 Millionen TEU.<br />
Hamburg will<br />
weiter wachsen<br />
HA<strong>MB</strong>URG. Der Hamburger<br />
Hafen will beim Güter- und<br />
Containerumschlag erneut<br />
um fünf bis sechs Prozent<br />
zulegen. 2011 steigerte der<br />
Hafen seinen Güterumschlag<br />
um 9,1 Prozent auf<br />
132 Millionen Tonnen und<br />
den Containerumschlag um<br />
14,2 Prozent auf neun Millionen<br />
TEU.<br />
Viele Europäer machen sich Sorgen um die Stabilität der Gemeinschaftswährung.<br />
besonders mit Blick auf Polen<br />
und andere osteuropäische<br />
Länder. Er sieht jedoch<br />
die Möglichkeiten,<br />
dass<br />
sich einzelne<br />
Länder aus<br />
der Gemeinschaftswährung<br />
lösen<br />
werden – ob<br />
aus eigenem<br />
Antrieb oder,<br />
weil sie dazu<br />
gedrängt werden. „Griechenland<br />
ist ein Kandidat, der<br />
CUXHAVEN. Ministerpräsident<br />
David McAllister hat<br />
am Mittwoch das Institut für<br />
Fische und Fischereierzeugnisse<br />
Cuxhaven, das zum<br />
Niedersächsischen Landesamt<br />
für Verbraucherschutz<br />
und Lebensmittelsicherheit<br />
(Laves) gehört, eingeweiht.<br />
Das Institut war umgebaut<br />
und erweitert worden.<br />
„Fisch ist ein wertvolles Lebensmittel<br />
und ein wichtiger<br />
Wirtschaftsfaktor an unserer<br />
Küste. Viele Menschen leben<br />
<strong>vom</strong> Fischfang, von der Verarbeitung<br />
und <strong>vom</strong> Handel“,<br />
betonte McAllister. Allein in<br />
Cuxhaven seien in rund 30<br />
Betrieben über 1000 Arbeitnehmer<br />
beschäftigt. Die Landesregierung<br />
habe 6,25 Millionen<br />
Euro in den Um- und<br />
Neubau des Institutes investiert,<br />
um diese Arbeitsplätze<br />
zu sichern und die Fischwirtschaft<br />
weiter zu unterstützen.<br />
Die erforderlichen<br />
Mittel stammen aus dem<br />
Anlage & Strategie am Sonntag<br />
Fonds im Blickpunkt:<br />
Deka-Euroland Balance CF<br />
Stand 31. 12. 2011<br />
ISIN: DE0005896872<br />
WKN: 589687<br />
<strong>Ausgabe</strong>aufschlag: 3,00%<br />
Anteilpreis aktuell: 53,94 EUR<br />
Ziele und Anlagepolitik<br />
Das Anlageziel dieses Investmentfonds<br />
ist mittel- bis langfristiger<br />
Kapitalzuwachs insbesondere<br />
durch die Erwirtschaftung laufender<br />
Erträge und durch eine positive<br />
Entwicklung der Kurse der im Sondervermögen<br />
enthaltenen Vermögenswerte.<br />
Das Fondsmanagement verfolgt die<br />
Strategie, je nach Marktlage in verzinsliche<br />
Wertpapiere, in der Regel<br />
Staatsanleihen aus der Eurozone<br />
und Aktien von Unternehmen mit<br />
Sitz im Euro-Raum zu investieren.<br />
Der Anteil des Sondervermögens,<br />
der in Aktien investiert werden<br />
darf, beträgt maximal 30 %. Die<br />
Auswahl der Vermögenswerte trifft<br />
das Fondsmanagement nach einem<br />
mathematischen Verfahren, durch<br />
Konjunkturpaket III.<br />
Das Cuxhavener Institut<br />
mit seiner gebündelten Kompetenz<br />
zu Lebensmitteln aus<br />
Meer und Binnengewässer<br />
ist einzigartig in Deutschland.<br />
„Wir freuen uns sehr<br />
darüber, dass die Baumaßnahmen<br />
und der Einzug in<br />
das neue Gebäude so schnell<br />
abgeschlossen werden konnten<br />
und wir damit unsere erfolgreiche<br />
Arbeit in der<br />
Fischanalytik weiter ausbauen<br />
können“, meinte Professor<br />
Dr. Eberhard Haunhorst,<br />
Präsident des Laves. Nicht<br />
einmal eineinhalb Jahre sind<br />
von der Grundsteinlegung<br />
bis zur Einweihung vergangen.<br />
Der Neubau hat 21 Laborräume,<br />
drei Kühl- beziehungsweise<br />
Gefrierräume<br />
und drei Büros auf einer Fläche<br />
von 524 Quadratmetern.<br />
Das zweigeschossige Laborgebäude<br />
mit drittem Dachgeschoss<br />
für die Unterbringung<br />
ganz oben auf einer solchen<br />
möglichen Liste steht“,<br />
meint Straubhaar. Auch Portugal<br />
sei denkbar. Aber bei<br />
allen anderen Ländern sieht<br />
er keinen Grund, warum sie<br />
nicht auch noch in fünf bis<br />
zehn Jahren dabei sein werden.<br />
„Italien, Spanien und<br />
Irland schaffen das“, ist er<br />
überzeugt.<br />
Straubhaar warnt jedoch<br />
dringend vor einem Ausstieg<br />
Deutschlands und der Rückkehr<br />
zur D-Mark. Das hätte<br />
seiner Meinung nach schlimme<br />
Folgen. „Es ist eine große<br />
Illusion zu glauben, dass<br />
man aus dem großen Integrationshaus<br />
einen tragenden<br />
Pfeiler herausbrechen<br />
kann, ohne die Statik zu gefährden.<br />
Dadurch wäre Europa<br />
als Ganzes gefährdet.<br />
Zudem sieht Straubhaar in<br />
einem solchen Vorgehen<br />
auch einen Bruch der Versprechen<br />
zur deutschen Einheit:<br />
„Damals wurde zugesichert,<br />
dass Deutschland in<br />
Europa eingebunden und<br />
der Euro als gemeinsame<br />
Fischinstitut wird größer<br />
Neu- und Umbau in Cuxhaven nach eineinhalb Jahren eingeweiht<br />
welches sich abzeichnende Trends<br />
in der Entwicklung verschiedener<br />
Anlageklassen aktiv genutzt werden<br />
sollen. Zur Begrenzung der<br />
Anlagerisiken erfolgt eine regelmäßige<br />
Anpassung der Gewichtung<br />
der Anlageklassen. Sollte zu einem<br />
Zeitpunkt keine der Investitionsmöglichkeiten<br />
den Erwartungen des<br />
Fondsmanagements entsprechen,<br />
kann zur Stabilisierung des Fonds<br />
vermehrt in kurzfristige, liquide<br />
Geldanlagen angelegt werden.<br />
Weiterhin können Geschäfte in von<br />
einem Basiswert abgeleiteten Finanzinstrumenten<br />
(Derivate) getätigt<br />
werden.<br />
Die Erträge eines Geschäftsjahres<br />
werden bei dieser Anteilklasse ausgeschüttet.<br />
Die Anleger können börsentäglich<br />
die Rücknahme der Anteile verlangen.<br />
Die Kapitalanlagegesellschaft<br />
kann die Rücknahme aussetzen,<br />
wenn außergewöhnliche Umstände<br />
dies erforderlich erscheinen lassen.<br />
Dax<br />
+1,39% 6.845,76<br />
TecDax<br />
+1,01% 780,50<br />
M-Dax<br />
+1,21% 10.421,41<br />
EuroStoxx 50<br />
+0,85% 2.499,10<br />
➠<br />
Dow Jones<br />
+0,96% 12.904,08<br />
➠<br />
NASDAQ<br />
+1,38/% 2.523,82<br />
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den Prospekten der DEKA bzw. des jeweiligen Anbieters der Anlageempfehlung. Stand der Kurse: Freitag, 15.30 Uhr.<br />
der technischen Versorgung<br />
ist verbunden mit dem bisher<br />
genutzten Altbaugebäude.<br />
Der Laborkomplex zur<br />
Analytik hochgiftiger Muscheltoxine<br />
sowie von Arzneimittelrückständen,<br />
Konservierungs-,<br />
Farb- und Zusatzstoffen,<br />
erhält nun wesentlich<br />
mehr Laborkapazitäten.<br />
Ein Großteil der im<br />
Institut eingehenden Proben<br />
aus Niedersachsen und Bremen<br />
wird hier untersucht.<br />
„Die neuen Räumlichkeiten<br />
werden den vielfältigen<br />
Anforderungen einer hochmodernen,<br />
amtlichen Laboreinrichtung<br />
gerecht. Wir<br />
können die Untersuchungskapazitäten<br />
noch weitaus<br />
besser zur Erfüllung unserer<br />
Aufgaben im Rahmen des<br />
Fischkompetenzzentrums<br />
Nord nutzen“ sagte Institutsleiterin<br />
Dr. Edda Bartelt.<br />
Jährlich werden 10 000 Proben<br />
von Fischen und Fischereierzeugnissen<br />
untersucht.<br />
Währung eingeführt wird.“<br />
Ein Ausstieg Deutschlands<br />
könnte von anderen Ländern<br />
als Renationalisierung<br />
der deutschen Wirtschaft gesehen<br />
werden, befürchtet der<br />
HWWI-Direktor.<br />
Es sei schon vieles getan<br />
worden, um den Euro zu stabilisieren<br />
– darunter auch<br />
vieles Sinnvolles. „Im wesentlichen<br />
ist klar, dass die<br />
europäischen Regierungen<br />
den Euro als gemeinsames<br />
Projekt verstehen“, meint<br />
Straubhaar. Nationale Probleme<br />
könnten damit nicht<br />
gelöst werden, aber die finanzielle<br />
Lage könne stabilisiert<br />
werden, wenn alle Beteiligten<br />
bereit seien, sich gemeinsamen<br />
Spielregeln zu<br />
unterwerfen.<br />
Kurzfristig sieht der<br />
HWWI-Direktor an der jetzigen<br />
Situation des Euros keine<br />
Gefahr für Deutschland.<br />
Doch durch das europäische<br />
Problem der Überschuldung<br />
könnten sich die Märkte<br />
schwächer entwickeln. „Gut<br />
ist, dass wir eher stark da<br />
stehen“, meint Straubhaar.<br />
Mittel- bis langfristig bleibe<br />
es aber spannend – besonders<br />
bei der Frage, ob es eine<br />
Inflation geben werde. „Das<br />
kann so sein, muss aber<br />
nicht. Darüber kann man<br />
nur spekulieren.“<br />
Abschließend rät Straubhaar<br />
allen, sich nicht so große<br />
Sorgen um den Euro zu<br />
machen. Aus seiner Sicht<br />
bleibt die Gemeinschaftswährung<br />
noch lange bestehen.<br />
Liegeplatz<br />
für Offshore<br />
CUXHAVEN. Ein weiterer<br />
Schritt zum Ausbau Cuxhavens<br />
als Basis für die Offshore-Windenergiegewinnung<br />
ist möglich: Der Niedersächsische<br />
Landesbetrieb<br />
für Wasserwirtschaft, Küsten-<br />
und Naturschutz erteilte<br />
jetzt die Genehmigung für<br />
eine erweiterte Nutzung des<br />
Liegeplatzes 9.4 in der östlichen<br />
Erweiterung des Offshore-Basishafens<br />
für rund<br />
sieben Millionen Euro.<br />
Demnach können an diesem<br />
Liegeplatz künftig auch so<br />
genannte „Jack-up Schiffe“<br />
anlegen und Bauteile für<br />
Offshore-Windanlagen umschlagen.<br />
Diese Wasserfahrzeuge<br />
können sich mit Hilfe<br />
hydraulisch betriebener<br />
„Beine“ auf dem Grund aufstellen<br />
und sind somit unabhängig<br />
<strong>vom</strong> Seegang. Während<br />
der Fahrt sind die Beine<br />
angehoben. Erst auf der<br />
vorgesehenen Position werden<br />
sie abgesenkt und heben<br />
das Schiff aus dem Wasser.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
HA<strong>MB</strong>URG. Die größte deutsche<br />
Linienreederei Hapag-<br />
Lloyd hat sich trotz eines<br />
schweren Preiskampfs in der<br />
Schifffahrt operativ in der<br />
Gewinnzone gehalten. Das<br />
Ergebnis sei 2011 allerdings<br />
deutlich gesunken, teilte Hapag-Lloyd<br />
mit. Der bereinigte<br />
operative Gewinn vor<br />
Zinsen und Steuern betrug<br />
nach vorläufigen Zahlen<br />
rund 101 Millionen Euro,<br />
nach 550 Millionen Euro im<br />
Vorjahr. Der Umsatz<br />
schrumpfte um zwei Prozent.<br />
2011 sei von einem<br />
„unerwartet aggressiven<br />
Preiskampf im Fernost-Verkehr<br />
sowie stark gestiegenen<br />
Öl- und Bunkerpreisen geprägt“<br />
gewesen, hieß es.<br />
Der Jade-Weser-Port soll im August seinen Betrieb aufnehmen.<br />
„Keine große<br />
Konkurrenz“<br />
Experten: Jade-Weser-Port wird gebraucht<br />
BREMERHAVEN (chb). Der<br />
Jade-Weser-Port in Wilhelmshaven<br />
ist nicht als<br />
Konkurrenz zu den anderen<br />
norddeutschen Häfen zu sehen<br />
und wird sich zu einem<br />
guten weiteren Hafenstandort<br />
entwickeln. Das ist die<br />
Meinung der Experten, die<br />
an einer Diskussionsrunde<br />
des Nordwestradios mit dem<br />
Titel „Tiefwasserhafen mit<br />
Kampfpreisen? Gefährdet<br />
der Jade-Weser-Port die Bremischen<br />
Häfen?“ teilgenommen<br />
haben.<br />
Der Tiefwasserhafen in<br />
Wilhelmshaven, der am 5.<br />
August seinen Betrieb aufnehmen<br />
soll, steht seit einiger<br />
Zeit im Brennpunkt der<br />
Kritik. Grund sind Bestrebungen,<br />
im Bereich Offshore<br />
tätig zu werden, Baumängel<br />
an der neuen Kaje und nicht<br />
zuletzt Rabatte von bis zu 70<br />
Prozent, die der neue Hafen<br />
in der Anfangsphase auf die<br />
Liegegebühren gewähren<br />
will.<br />
Der Geschäftsführer der Jade-Weser-Port-Realisierungsgesellschaft,<br />
Axel Kluth,<br />
wies bereits am Anfang<br />
KAISERSLAUTERN. Mit „20<br />
Prozent auf alles – außer<br />
Tiernahrung“ sollten jahrelang<br />
die Kunden in die Praktiker-Baumärkte<br />
gelockt<br />
werden. Jetzt probiert die<br />
von der Pleite bedrohte Baumarktkette<br />
in Referenzmärkten<br />
die Wende. In Kaiserslautern<br />
sowie im hessischen<br />
Heppenheim ist „Praktiker<br />
2013“ bereits zu erleben: Die<br />
Bad- und die Lampenabteilung<br />
präsentieren sich im edlen<br />
Anthrazit. Der eilige<br />
Kunde kann sich auf Tafeln<br />
über Vorzüge und Preise von<br />
gut 50 Produkten in drei Varianten<br />
informieren: Budget-,<br />
Praktiker- oder „A-Marke“.<br />
So sollen bis Ende 2013<br />
alle Märkte aussehen.<br />
Dumping-Vorwürfe scharf<br />
zurück: „Begrüßungsrabatte<br />
sind legitim und werden<br />
auch in anderen Häfen wie<br />
Bremerhaven, Hamburg und<br />
Rotterdam gewährt.“ Einen<br />
Mitnahmeeffekt, dass Reedereien<br />
den Hafen nur am Anfang<br />
nutzten und dann<br />
wechselten, befürchtet Kluth<br />
nicht.<br />
Rabatte hätten aber auch<br />
keinen Einfluss auf die Entscheidung<br />
eines Reeders für<br />
einen Hafen, betonte Thilo<br />
Heinrich, Head of Tread und<br />
Marketing von Maersk<br />
Deutschland. Die Reederei<br />
ist selber über eine Tochtergesellschaft<br />
zu 30 Prozent<br />
am Jade-Weser-Port beteiligt.<br />
„Wichtig sind für eine Reederei<br />
Verlässlichkeit und<br />
Flexibilität eines Hafens“,<br />
sagte Heinrich.<br />
Emmanuel Schiffer, Vorsitzender<br />
der Eurogate-Gruppengeschäftsführung,<br />
warnte<br />
davor, die Konkurrenz der<br />
Häfen überzubewerten – zumal<br />
der Hafen in Wilhelmshaven<br />
wegen des zu erwartenden<br />
Zuwachses im Umschlag<br />
sowie des Marktsegments<br />
der Schiffe mit großem<br />
Tiefgang benötigt werde.<br />
Bis zum nächsten Jahr<br />
werde es 250 Schiffe mit großem<br />
Tiefgang geben, die<br />
mehr als 10 000 Standardcontainer<br />
transportieren<br />
können.<br />
Das bestätigte auch Dr.<br />
Burkhard Lemper, Direktor<br />
und Leiter der Abteilung<br />
Maritime Wirtschaft und<br />
Verkehr des Instituts für<br />
Seeverkehrswirtschaft und<br />
Logistik. Schon jetzt gebe es<br />
150 Schiffe. Schon wenige<br />
Linien seien ausreichend für<br />
einen Tiefwasserhafen. Eine<br />
Konkurrenzsituation zu anderen<br />
deutschen Häfen sieht<br />
Lemper nicht. Wilhelmshaven<br />
könne allerhöchstens<br />
dazu führen, dass es für zwei<br />
bis drei Jahre verminderte<br />
Zuwächse in Bremerhaven<br />
und Hamburg gebe. „Aber<br />
keine massiven Mengenverluste“,<br />
betonte er.<br />
Wilhelmshaven als<br />
langfristiges Invest<br />
Auch der Bremer Häfensenator<br />
Martin Günthner steht<br />
weiter hinter dem Tiefwasserhafen:<br />
„Es war die richtige<br />
Entscheidung, ihn zu bauen.<br />
Wir wollen eine Konkurrenz<br />
zu Rotterdam aufbauen.“<br />
Die Reederei Maersk<br />
sieht Wilhelmshaven eher als<br />
ein langfristiges Invest,<br />
meinte Heinrich: „Das ist<br />
kein Projekt, dass sich innerhalb<br />
von drei Jahren amortisiert.“<br />
Zudem gehe die Containerisierung<br />
voran. Mittlerweile<br />
würden auch schon<br />
Bananen im Container<br />
transportiert. „Wir verhandeln<br />
auch mit anderen Reedereien.<br />
Es sieht gut aus“,<br />
berichtete Schiffer. Er sicherte<br />
nochmals zu, dass im Terminal<br />
allein 1000 Arbeitsplätze<br />
entstehen werden.<br />
Im Bereich Offshore brauche<br />
sich Bremerhaven keine<br />
Sorgen machen, betonte<br />
Schiffer. Man wolle nur in<br />
der Lage sein, auch solche<br />
Bauteile umschlagen zu können:<br />
„Die Offshore-Logistik<br />
bleibt in Bremerhaven.“ Und<br />
auch Günthner sieht keine<br />
Gefahr: Offshore werde ein<br />
Wachstumsmotor für die gesamte<br />
Küste sein.