Sparkasse s - Sparkasse Harburg-Buxtehude
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Lagebericht 2008<br />
25<br />
die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise schnell global ausgebreitet. Der bisherige Exportweltmeister Deutschland ist über<br />
den abgeschwächten Welthandel Ende 2008 voll von der Wirtschaftsschwäche erfasst worden. In diesem Kontext haben<br />
viele Forschungsinstitute sowie auch die Bundesregierung ihre Wirtschaftsprognosen für den Planungszeitraum bis 2010<br />
zum Teil mehrfach nach unten korrigiert. Die Konjunktur prognosen Anfang 2009 gehen im Planungszeitraum von einem<br />
spürbaren Rückgang der Wirtschaftsleistung aus. Die Bandbreite der Schätzwerte für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2009<br />
reichte von minus 1,2 Prozent (HWWI/Hamburger-Weltwirtschafts-Institut) bis minus 3,0 Prozent (DIW/Deutsches Institut<br />
für Wirtschaftsforschung). Von den staatlichen Förderprogrammen zur Ankurbelung der Konjunktur werden frühestens ab<br />
der 2. Jahreshälfte 2009 spürbare Impulse für die Realwirtschaft erwartet. Für das Folgejahr 2010 gehen die<br />
Wirtschaftsforscher von einer Wachstumsrate des BIP von plus 1,0 bis minus 0,2 Prozent aus.<br />
Nachdem sich der Arbeitsmarkt im Jahresverlauf 2008 noch stabil gezeigt hat, ist die Wirtschaftskrise Ende des<br />
vergangenen Jahres auch dort angekommen. Viele produzierende Unternehmen, vornehmlich aus der Automobil- sowie<br />
der Zuliefererindustrie, haben durch Kurzarbeit auf die eingebrochene Nachfrage reagiert. Arbeitsmarktexperten erwarten<br />
etwa 200.000 Kurzarbeiter im Jahresdurchschnitt 2009. Sowohl Volkswirte als auch die Agentur für Arbeit rechnen mit<br />
einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit, wobei die Prognosen zwischen 3,5 Millionen (Prognose HWWI) und 4,0<br />
Millionen Arbeitslosen (worst-case-Prognose der Agentur für Arbeit) eine hohe Schwankungsbreite aufweisen. Experten<br />
schätzen einen Anstieg der Arbeitslosenzahl um etwa 800.000 Personen zwischen Januar 2009 und Dezember 2010.<br />
Die Inflationsrate dürfte insbesondere wegen der stark rückläufigen Energiepreise im Planungszeitraum im Zielkorridor<br />
von bis zu 2,0 Prozent der Europäischen Zentralbank (EZB) liegen. Die Wirtschaftsforscher prognostizieren<br />
Verbraucherpreisanstiege von 0,7 Prozent in diesem Jahr und 0,9 Prozent im Jahr 2010. Im Umfeld niedriger Inflation<br />
besteht für die EZB weiterer Handlungsspielraum für eine Senkung der Leitzinsen. Im März 2009 hat die EZB eine weitere<br />
Reduzierung des Leitzinses von 2,0 Prozent auf 1,5 Prozent durchgeführt. Bei anhaltender Konjunkturschwäche wird von<br />
Experten eine weitere Zinssenkung erwartet. Durch die bisherigen, deutlichen Zinsschritte der EZB in den Jahren 2008<br />
und 2009 hat sich die Zinsstrukturkurve weitgehend normalisiert.<br />
Die Wirtschaft in der Hansestadt Hamburg, die in den vergangenen Jahren durch den stark expandierenden Welthandel<br />
im Vergleich zum Bund überdurchschnittlich gewachsen ist, kann sich der Wirtschaftsflaute nicht entziehen. Die sich Ende<br />
2008 abzeichnende Schwäche der Hafenwirtschaft wird zunächst auch im Jahresverlauf 2009 vom rückläufigen<br />
Containerumschlag tangiert sein. Erst mit anziehender Außenhandelsaktivität dürfte die „Wachstumspause“ im Hamburger<br />
Hafen beendet sein. Von der Entwicklung Hamburgs wird sich auch die wirtschaftliche Lage im Geschäftsgebiet der<br />
<strong>Sparkasse</strong> nicht abkoppeln können. Anfang 2009 waren die ersten Auswirkungen auf die Logistikbranche spürbar. Inwieweit<br />
andere Branchen, wie z. B. das Bauträgergeschäft, auf die Krise reagieren, kann noch nicht abschließend beurteilt werden.<br />
Insgesamt haben die hiesigen Unternehmen in den vergangenen Jahren ihre Wettbewerbsfähigkeit gestärkt.<br />
Die Krisenbewältigung wird das Kreditgewerbe weltweit in den nächsten Jahren beschäftigen. Dabei zeichnete sich im<br />
Frühjahr 2009 auch eine (Teil-)Verstaatlichung von systemischen Geschäftsbanken ab, die für die Stabilität des<br />
Bankensystems von Bedeutung sind. Die schwer angeschlagene Hypo Real Estate könnte in Deutschland die erste auf<br />
der Grundlage des neuen Enteignungsgesetzes verstaatlichte Bank sein. Kritisch wird bewertet, dass Kreditinstitute, die<br />
sich unter den Schutzschirm des Staates begeben haben, bereits Anfang 2009 wieder betriebswirtschaftlich nicht<br />
nachvollziehbare Einlagen- und Kreditzinsen anbieten. Durch dieses Verhalten wird die Zielsetzung des Finanzmarkt -<br />
stabilisierungsgesetzes infrage gestellt. Die Wettbewerbsintensität wird im Prognosezeitraum weiter hoch bleiben.<br />
Aufgrund der Marktführerschaft der <strong>Sparkasse</strong>n stehen die <strong>Sparkasse</strong>nkunden weiter im Fokus der Konkurrenten. Durch<br />
die zunehmende Verstetigung bzw. Steigerung der Service- und Beratungsqualität wird die <strong>Sparkasse</strong> <strong>Harburg</strong>-<strong>Buxtehude</strong><br />
die Kundenzufriedenheit und Kundenbindung weiter stärken. Dabei nimmt auch im Planungszeitraum 2009 und 2010<br />
das Qualitätsmanagement eine wichtige Rolle ein.<br />
Vor dem Hintergrund der dargestellten Rahmenbedingungen und Annahmen prognostizieren wir in den Geschäftsjahren<br />
2009 und 2010 insgesamt konstante bis leicht zunehmende Geschäftsaktivitäten und -volumina. Dabei rechnen wir bis