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Trödler Jugendbücher (Vorschau)

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BÜCHER<br />

JUNGENBÜCHER<br />

REINHARD BOGENA<br />

Technik und Abenteuer: Beliebte Jungenbücher der Nachkriegsjahre<br />

Der grosse Ring von Fried Noxius, W. Andermann<br />

Verlag 1957<br />

Vorkriegsausgabe / Nachkriegsausgabe<br />

Schneider Buch, um 1955<br />

Ein seltenes Buch, das es auch in einer weniger<br />

attraktiven jüngeren Ausgabe gab<br />

„Klaus beim Funk”<br />

Viele, die ihre Kindheit in den ersten zwanzig<br />

Nachkriegsjahren erlebten, erzählen<br />

heute entweder von Not und Sparzwang<br />

oder sie schwärmen von der Freiheit, die<br />

sie bei aller Strenge der Erziehungsberechtigten<br />

nach der Schule genießen durften.<br />

Gut, einige sind darunter, die beispielsweise<br />

im Geschäft der Eltern oder in<br />

der Landwirtschaft schon früh mit anpacken<br />

mussten; manchmal wurden sie<br />

dafür sogar beneidet, vor allem Bauernjungen,<br />

die schon im jungen Alter mit dem<br />

Traktor über Feld und Hofgelände fahren<br />

durften. Manche Bücher, die man in jenen<br />

Jahren las, hat man nie ganz vergessen<br />

und betrachtet sie heute vielleicht aus einem<br />

anderen Blickwinkel.<br />

Bei einem Großteil der männlichen Jugendlichen<br />

nahm das Interesse an technischen<br />

Errungenschaften einen breiten<br />

Raum ein. Da wurden Volksempfänger<br />

und andere alte Röhrenradios vom Müll<br />

geholt und nach Hause gebracht, um sie<br />

dort zu zerlegen oder damit zu basteln. Im<br />

Vergleich zu heute gab es wenig Ablen-<br />

kung, insofern war der Rundfunk ein Thema,<br />

das Neugier und Wissensdurst weckte.<br />

In seinem bebilderten Buch „Klaus<br />

beim Funk" beschreibt Gottfried Lindemann<br />

die Erlebnisse eines Jungen, wie eine<br />

Nachricht ins Radio, in die Sendung<br />

kommt (Herder Verlag, 1955). Dabei spielt<br />

die damals aktuelle Geschichte des kalten<br />

Krieges mit der DDR bzw. der Ostzone<br />

(wie man den abgespaltenen östlichen<br />

Teil Deutschlands damals bezeichnete)<br />

eine Rolle: „... können Sie die ostzonale<br />

Polizei verständigen? – Nein? – Ach so, ja,<br />

Sie haben keine Telefonverbindung mit<br />

der Ostzone". Und an anderer Stelle: „...<br />

wer weiß, ob er gerade diesen Sender hört.<br />

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