Trödler Jugendbücher (Vorschau)
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KULTURGESCHICHTE<br />
91<br />
Deshalb steigen auch die Besucherzahlen<br />
von Jahr zu Jahr in dem Privatmuseum,<br />
das Menschen aus nah und fern vom Kinder-<br />
bis zum Seniorenalter frequentieren.<br />
Volkskundlerin und Kunsthistorikern Martina<br />
Pall leitet das Museum und arbeitet dort<br />
mit einem kleinen Team, das aus dem Restaurator<br />
Manfred List und den wissenschaftlichen<br />
Mitarbeiterinnen Rebecca<br />
Macher, Gerhild Rotter und Marion Schell<br />
besteht. Gemeinsam sorgen sie für die<br />
Aufarbeitung der Sammlung und Vermittlung<br />
des erarbeiteten Wissens auf höchstem<br />
Niveau: Sämtliche Objekte der<br />
Sammlung werden beschrieben, vermessen,<br />
erforscht, erfasst und inventarisiert.<br />
Bei interessanten Führungen und vielen<br />
Begleittexten direkt in der Ausstellung wissen<br />
die Besucher die gründlichen Recherchen<br />
zu würdigen. Dass dieses Wissen<br />
und der gesamte Museumsbetrieb<br />
noch lange Zeit erhalten bleiben, wird<br />
durch den Einsatz der gesamten Familie<br />
Schell ermöglicht. Auch Sohn Christof<br />
Schell, dem inzwischen das Museum anvertraut<br />
ist, sorgt mit seinem Engagement<br />
dafür, dass das Werk seines Vaters und<br />
das Museum weiter bestehen. Die umfassende<br />
Sammlung behandelt aber nicht nur<br />
eine ungewöhnliche Thematik, sondern<br />
dokumentiert gleichzeitig verschiedene<br />
Lebensstationen des Gründers Hanns<br />
Schell: Im ersten Stockwerk wird der<br />
Aspekt des Händlers deutlich, das zweite<br />
stellt den Bezug zur Firma her und das dritte<br />
Stockwerk zeigt seine Liebe zu fernen<br />
Ländern und zum Bergsteigen. Denn<br />
Hanns Schell machte sich auch als Extrembergsteiger<br />
einen Namen, da er Berge<br />
wie den Nanga Parbat erklommen hat.<br />
Lokalisiert etwas abseits der Grazer Innenstadt<br />
in der Nähe des Lendplatzes erzählt<br />
das Spezialmuseum auch von diesen<br />
ganz persönlichen Lebensstationen des<br />
Gründers.<br />
Drei Stockwerke<br />
Im ersten Stockwerk des Schellmuseums<br />
wird die historische Entwicklung von den<br />
anfänglich primitiven Schließsystemen bis<br />
hin zu den Meisterstücken des 20. Jahr-<br />
Schließsysteme spezialisiert hatte. Inspiriert<br />
durch Meisterstücke der vergangenen<br />
Zeit und angespornt durch Vorhangschlösser,<br />
die er bei Reisen in Isfahan und<br />
Teheran erstand, begann er schon vor<br />
über 40 Jahren, Schlösser und Schlüssel<br />
und später Truhen und Kassetten zu sammeln<br />
– kurzum alles, was man verschließen<br />
oder absperren kann.<br />
Privatmuseum<br />
Es gibt viel zu entdecken in der unerwartet<br />
spannenden Welt der Eisenkunst im<br />
Museum Hanns Schell Collection in Graz.<br />
Zunfttruhen im 2. Stock des Museums<br />
Keuschheitsgürtel<br />
Keuschheitsgürtel mit Schlössern in Herzform<br />
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