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Trödler Jugendbücher (Vorschau)

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KULTURGESCHICHTE<br />

HANNS SCHELL<br />

COLLECTION<br />

HEIDRUN TH. GRIGOLEIT<br />

Schlüssel und Schlösser begleiten uns tagtäglich: Ob für die Wohnung, Garagen- oder<br />

Kellertür, das Bad, die Toilette oder fürs Büro, ob für den fahrbaren Untersatz Auto, Motorrad,<br />

Fahrrad oder für Einrichtungsgegenstände wie Schubladen, Schränke oder den<br />

Safe. Wir sichern und versperren damit unser Eigentum und verwehren Fremden den<br />

Zutritt zu privaten Räumen. Obwohl diese zumeist eisernen Begleiter für jeden im<br />

Alltag so vertraut und unverzichtbar sind, macht man sich kaum Gedanken über ihre<br />

Entstehung und Geschichte. In Graz gibt es jedoch das Museum „Hanns Schell Collection“,<br />

das sich ausschließlich mit dieser Thematik beschäftigt.<br />

Schlüsselexperte Hanns Schell<br />

Eine echte Schwäche für Schließsysteme<br />

und Schlüssel hat der Schlüsselexperte<br />

Hanns Schell, der auf die weltweit größte<br />

Sammlung an verschließbaren Exponaten<br />

stolz sein kann: Nach vielen Jahren intensiver<br />

Sammlertätigkeit gründete er in den<br />

1990er-Jahren in Graz das Schloss- und<br />

Schlüsselmuseum „Schell Collection“, um<br />

seine riesige und seltene Sammlung mit einer<br />

breiten Öffentlichkeit teilen zu können.<br />

In seinem Museum in der Wienerstraße 10<br />

in Graz befinden sich heute über 13.000<br />

Exponate auf 2.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche,<br />

die sich über drei Stockwerke<br />

erstrecken. Aber nicht nur die unterschiedlichsten<br />

Schlüssel, sondern auch<br />

Schlösser, Truhen, Kästchen, Kassetten,<br />

Vorhängeschlösser, ganze Türen, Tresore<br />

und zudem noch weitere Gussobjekte sind<br />

in diesem weltweit größten Spezialmuseum<br />

für „Schloss, Schlüssel, Kästchen,<br />

Kassetten und Eisenkunstguss“ ausgestellt.<br />

So wurden auch Keuschheitsgürtel,<br />

Opferstöcke und Fesseln in die bemerkenswerte<br />

Sammlung aufgenommen. Die<br />

zeitliche Spanne der Exponate und Objekte,<br />

die aus Europa, Afrika, Amerika und<br />

Asien stammen, reicht von der Kelten- und<br />

Römerzeit, das späte Mittelalter, Romanik,<br />

Gotik, Renaissance, Barock, Rokoko über<br />

den Jugendstil bis ins Industriezeitalter.<br />

Die Sammelleidenschaft von Hanns Schell<br />

ist damit zu erklären, dass dieser sich<br />

als ehemaliger Gesellschafter der Firma<br />

Odörfer, einem Eisenwarenbetrieb, auf<br />

Gotisches Truhenschloss mit Spiralen<br />

Ausstellungsraum 1. Stock<br />

Eisenkunstguss 2. Stock<br />

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