Trödler Jugendbücher (Vorschau)
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TECHNIK<br />
99<br />
Modell entschied. Vielleicht einen Grundig<br />
Concert-Boy? Auch wenn die Geräte anderer<br />
Hersteller ebenfalls ihre Qualitäten<br />
aufwiesen, war das eine gute Entscheidung.<br />
Nicht nur, dass das Radio durch<br />
sein modernes und durchaus „wertiges"<br />
Aussehens auffiel – es beeindruckte außerdem<br />
dank seines Breitbandlautsprechers<br />
durch herausragend guten Klang<br />
und eine „Multi-Match"-Teleskopantenne,<br />
die sich speziell für Kurzwellenempfang<br />
auf 116 cm ausziehen ließ: Stufe 1 (80 cm)<br />
für UKW, Stufe 2 für Kurzwelle. Allein dieses<br />
Bauteil macht den Concert-Boy heute<br />
zu einem beliebten Sammlerstück.<br />
„Boys”<br />
auch wenn das Teil unhandlich und<br />
schwer war. Auf diese Weise grenzte man<br />
sich ein Stück weit von der Welt der Erwachsenen<br />
ab, die ein solches Verhalten<br />
meist nicht tolerierte. Im Rückblick erscheint<br />
deshalb das Kofferradio für die<br />
Jugend jener Jahre als ein Symbol von<br />
Freiheit.<br />
Vom Angebot des örtlichen Radiohändlers<br />
hing es damals oft ab, welchem Hersteller<br />
man den Vorzug gab: Blaupunkt, Philips,<br />
Schaub Lorenz, Saba, Telefunken oder<br />
Grundig? Mehrere Besuche im Fachhandelsgeschäft<br />
gingen meist dem Kauf voraus,<br />
bevor man sich für ein bestimmtes<br />
Die Geschichte der Grundig Kofferradios<br />
geht zurück auf das Jahr 1950; schon das<br />
erste Gerät trug die Bezeichnung „Boy" als<br />
Synonym für den Jungen, also den Kleinen<br />
vom Großen. Das englische Wort hört sich<br />
kurz, knapp und klangvoll an und ist vermutlich<br />
der Anwesenheit amerikanischer<br />
Besatzungssoldaten zu verdanken, denn<br />
die waren in großer Zahl in der Nürnberger<br />
Umgebung stationiert. Eben dort, nämlich<br />
im benachbarten Fürth, befand sich die<br />
Zentrale der Werke von Firmenchef Max<br />
Grundig; heute ist in dem historischen Verwaltungsgebäude<br />
in der Kurgartenstraße<br />
37 ein sehr großes und unbedingt sehenswertes<br />
Rundfunkmuseum unterge-<br />
Concert-Boy, um 1958<br />
Grundig-Werbung, 1958<br />
Concert-Boy, um 1958<br />
Concert-Boy, um 1960