STRASSENBAHN MAGAZIN Doppeljubiläum in Gotha (Vorschau)
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<strong>Gotha</strong><br />
RECHTS Aus <strong>in</strong> der<br />
Kaiserzeit vor 1900<br />
veröffentlichten<br />
Publikationen<br />
stammen diese beiden<br />
Schwarzweißaufnahmen<br />
aus der<br />
Anfangszeit der<br />
<strong>Gotha</strong>er Straßenbahn,<br />
hier auf<br />
dem Neumarkt<br />
LINKS Auf dem<br />
Rückweg aus dem<br />
Thür<strong>in</strong>ger Wald führt<br />
die Überlandstrecke<br />
durch weite Felder,<br />
hier am 23. März<br />
2013. Im H<strong>in</strong>tergrund<br />
l<strong>in</strong>ks oben s<strong>in</strong>d die<br />
Türme auf dem<br />
Großen Inselsberg<br />
zu erkennen<br />
DIRK WITTMANN<br />
RECHTS Aus den<br />
ersten Betriebs -<br />
tagen stammt diese<br />
Aufnahme des Tw 1<br />
(Köln 1894) <strong>in</strong> der<br />
Friedrichstraße,<br />
Ecke Schloßallee<br />
(heute Parkallee).<br />
An se<strong>in</strong>en Seitenwänden<br />
ist „<strong>Gotha</strong>er<br />
Straßenbahn,<br />
Union Electrizitäts-<br />
Gesellschaft Berl<strong>in</strong>“<br />
angeschrieben<br />
SLG. SIGURD HILKENBACH (2)<br />
tershäuser Straße/Ecke Cosmarstraße stattfanden.<br />
Am 2. Mai 1894 eröffnete Herzog<br />
Alfred von Sachsen-Coburg und <strong>Gotha</strong> die<br />
Straßenbahn – es war nach Gera der zweite<br />
elektrische Betrieb auf dem Gebiet Thür<strong>in</strong>gens.<br />
Am folgenden 3. Mai nahm die<br />
„Elektrizitätswerke und Straßenbahn <strong>Gotha</strong><br />
AG – EAG“ den regulären Betrieb auf.<br />
Die Wagen rollten dabei im 10-M<strong>in</strong>uten-<br />
Takt durch die Stadt.<br />
Bei der Bevölkerung erfuhr das neue Verkehrsmittel<br />
großen Zuspruch, so dass sich die<br />
von der Frankfurter E.A.G gegründete örtliche<br />
Betriebsführergesellschaft rasch gezwungen<br />
sah, e<strong>in</strong>en weiteren Triebwagen zu beschaffen<br />
und die Strecke 1896 um 370 Meter<br />
bis zur Dorotheenstraße zu verlängern.<br />
Planungen für e<strong>in</strong> Straßenbahnnetz<br />
Im Jahr 1897 vere<strong>in</strong>barte die Landesregierung<br />
des Herzogtums Sachsen-Coburg<br />
und <strong>Gotha</strong> mit der EAG den Bau und Betrieb<br />
e<strong>in</strong>es ganzen Netzes elektrischer<br />
1900 vere<strong>in</strong>barte Straßenbahnstrecken <strong>in</strong> und um <strong>Gotha</strong><br />
L<strong>in</strong>ie Verlauf Status<br />
1 R<strong>in</strong>gbahn 1902 verwirklicht<br />
2 <strong>Gotha</strong> – Siebleben (Krankenhaus) nicht verwirklicht<br />
3 <strong>Gotha</strong> – Hauptfriedhof (Friedhof V) 1911 verwirklicht<br />
4 <strong>Gotha</strong> – Waltershausen – Großtabarz mit Abzweig 1929 verwirklicht mit der heutigen<br />
nach Friedrichroda<br />
Streckenführung<br />
5 <strong>Gotha</strong> – Uelleben nicht verwirklicht<br />
6 Großtabarz – W<strong>in</strong>terste<strong>in</strong> bzw. Schmerbach nicht verwirklicht<br />
7 <strong>Gotha</strong> – Günthersleben – Wechmar nicht verwirklicht<br />
8 <strong>Gotha</strong> – Hauptfriedhof – Remstädt – Goldbach nicht verwirklicht<br />
8 <strong>Gotha</strong> – Töttelstädt nicht verwirklicht<br />
Kle<strong>in</strong>bahnen für die Beförderung von Personen<br />
und Gütern <strong>in</strong> und um <strong>Gotha</strong>. Drei<br />
Jahre danach erhielt die Betriebsgesellschaft<br />
vom herzoglichen Staatsm<strong>in</strong>isterium<br />
die Konzession für neun ganz konkrete<br />
Strecken – siehe Kasten. Davon<br />
verwirklichte die EAG jedoch zunächst lediglich<br />
den 1898 vorgeschlagenen R<strong>in</strong>gschluss<br />
von der Dorotheenstraße über die<br />
Re<strong>in</strong>hardsbrunner Straße zur Parkstraße.<br />
Die Gleisarbeiten waren bis Anfang Mai<br />
1902 ausgeführt. Danach mündete die<br />
neue Strecke im Bereich des Bahnhofes auf<br />
die vorhandenen Gleise e<strong>in</strong>. Um den nach<br />
<strong>STRASSENBAHN</strong> <strong>MAGAZIN</strong> 9 | 2014<br />
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