100 Jahre KÖLN- MÜLHEIM
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erste Sanierung wurde 1960 abgeschlossen.<br />
Einige ältere Mülheimer haben hier ihre erste<br />
eigene Wohnung gefunden. Eine zweite Sanierung<br />
wurde in den 1980ern durchgeführt.<br />
Seither ist es ein weitgehend verschlossenes<br />
Haus mit wenigen Bewohnern.<br />
Anders als ein Schild neben dem Toreingang<br />
sagt, ist die Kranenburg nicht das älteste<br />
Haus Mülheims. Nach zuverlässiger Quelle<br />
(Mahlberg 1978) war es eines von zehn Häusern,<br />
die von Leydel selbst oder mit seiner<br />
Beteiligung zwischen 1765 und 1785 in Mülheim<br />
gebaut wurden. Danach ist die Kranenburg<br />
1780 für Dietrich Köster (fünf <strong>Jahre</strong><br />
nach der Freiheit<br />
119) gebaut worden.<br />
Es ist eine Toranlage<br />
mit großem Innenhof<br />
im Louis XVI Stil,<br />
wie sie für Leydel typisch<br />
war.<br />
Im Jahr 1758 (lt.<br />
Schild das Baudatum)<br />
ist ein Vorgänger<br />
der Kranenburg<br />
gebaut worden, ein<br />
mit dem Neubau<br />
dieses Hauses abgerissenes<br />
Pack- oder<br />
Lagerhaus. Der Bauherr<br />
war ebenfalls<br />
Dietrich Köster. Er<br />
war vermutlich<br />
Weinhändler, da<br />
zwei übereinander<br />
liegende Lagerkeller<br />
mit besonderem<br />
Zugang vom befestigten<br />
Ufer des Rheins gebaut wurden. Der<br />
Weinhandel war für viele Mülheimer Kaufleute<br />
ein Haupt- oder Nebengeschäft, wie für<br />
die Andreae, Bertoldi, Rhodius.<br />
In der Krahnenstraße stehen heute nur<br />
noch zusammenhanglos die alten Häuser<br />
mit den Nummern 8, 9 und 1. Die einst beliebte<br />
Gaststätte Röntgen musste mit den<br />
anderen Häusern einer profitlicheren Bebauung<br />
weichen. Besonders bedauerlich ist,<br />
dass diese Häuser trotz erhaltener Inneneinrichtung<br />
nicht gerettet werden konnten.<br />
Es ist erheblich mehr stehen geblieben als<br />
z. B. die Fassaden der Freiheit 31 – 33.<br />
Bevor wir ein weiteres Beispiel dafür sehen,<br />
passieren wir an der Freiheit 113– 115<br />
die Werkstatt für Orgelbau von Willi Peter<br />
(1907 – 1978). Er hat sie 1952 in den Räumen<br />
einer 1862 begründeten Tabakfabrik<br />
aufgebaut (um 1860 gab es laut Reiberg in<br />
Mülheim 13 Tabakfabriken).<br />
Sie wird<br />
von den Nachfolgern<br />
in seiner Tradition<br />
fortgeführt. Einige<br />
bedeutende Orgeln<br />
wurden hier gebaut<br />
oder erneuert, so<br />
z. B. die von Sankt<br />
Peter in Köln, die als Meilenstein zeitgenössischen<br />
Orgelbaus gilt oder die der Erlöserkirche<br />
in Wien. Angebote zur Führung<br />
durch die Werkstatt (über die VHS) oder<br />
einem Konzert mit einer Peter-Orgel sollte<br />
man nutzen!<br />
Im Häuserverzeichnis von 1770 stand an der<br />
Stelle der Freiheit 113/115 das „Haus Schloß<br />
Bensberg“ Es gehörte dem Bürgermeister<br />
Wilhelm Cramer, der hier eine „Pulverniederlage“<br />
hatte und mit diesem gefährlichen<br />
Stoff sehr nachlässig umging (Bendel 411).<br />
Auf Drängen der Nachbarn musste er sein<br />
Pulverlager außerhalb der Stadt verlegen<br />
und so entstand die kurze Straße Am Pulverturm<br />
(beim Restaurant Scampino).<br />
Auf dem Bild rechts ist noch das originale<br />
„Haus zum Morian“ in der Freiheit 117 zu<br />
sehen. Wie die folgenden Häuser 119 und<br />
121 war es bis in die 1970er bewohnt. Aufnahmen<br />
aus dieser Zeit zeigen historische<br />
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4. Spaziergang