Einstellung des Verfahrens (nach § 206a auÃerhalb bzw. § 260 III ...
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erlanger examenskurs • Strafprozessrecht<br />
Februar2008 • Prof. Dr. Hans Kudlich<br />
Fall 16 (<strong>nach</strong> Examen 1994/II)<br />
P steht im Verdacht, mit seinem Mithäftling S zusammen einen Wärter überfallen zu haben.<br />
Im Verfahren gegen P sagt S als Zeuge aus und belastet P im Sinne der Anklage. Der Verteidiger<br />
<strong>des</strong> P rügt, dass der S nicht über ein Auskunftsverweigerungsrecht belehrt worden<br />
sei und auch nicht hätte vereidigt werden dürfen. Zu Recht? Was folgt gegebenenfalls prozessual<br />
daraus?<br />
<br />
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Fehlende Belehrung über Auskunftsverweigerungsrecht<br />
• Auskunftsverweigerungsrecht <strong>des</strong> S aus § 55 StPO (+)<br />
• Folgen eines Verstoßes<br />
* h.M.: kein Verwertungsverbot, § 55 StPO soll Zeugen, nicht Angeklagten schützen<br />
* a.A.: Verwertungsverbot (+), § 55 StPO dient auch dem Schutz <strong>des</strong> Angeklagten<br />
vor Falschaussagen von Zeugen, die in einem Interessenkonflikt stehen<br />
Vereidigung <strong>des</strong> S<br />
• Vereidigungsverbot hinsichtlich S aus § 60 Nr. 2 StPO (+)<br />
• Folgen eines Verstoßes: <strong>nach</strong> h.M. darf Aussage <strong>des</strong> S bei Beweiswürdigung nur als<br />
uneidliche behandelt werden [sonst i.d.R. Revision begründet]