30.08.2014 Aufrufe

Verminderte Knochendichte und Veränderungen im ...

Verminderte Knochendichte und Veränderungen im ...

Verminderte Knochendichte und Veränderungen im ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Einleitung<br />

Heute wird die Depression in der Psychiatrie dem Kreis der affektiven Störungen, <strong>im</strong><br />

anglo- amerikanischen Sprachgebrauch auch als „mood disorders“<br />

(„St<strong>im</strong>mungsstörungen“) bezeichnet, zugeordnet.<br />

Affektive Störungen äußern sich durch <strong>Veränderungen</strong> von Gefühl, St<strong>im</strong>mung <strong>und</strong><br />

Antrieb, die über das als gewohnte Niveau der St<strong>im</strong>mungsschwankungen einer Person<br />

hinausgehen <strong>und</strong> sich der Kontrolle der betroffenen Person entziehen.<br />

Analog zum anglo-amerikanischen Sprachgebrauch wird für die anhand klinischer<br />

Kriterien diagnostizierte Depression auch der Begriff "Major Depression" (MD) benutzt<br />

<strong>und</strong> <strong>im</strong> Folgenden verwendet.<br />

Exkurs: Klinik der schweren, rezidivierenden depressiven Störung (Major Depression,<br />

nach DSM-IV):<br />

Eines der zwei Hauptkriterien der Diagnose einer MD ist die depressive St<strong>im</strong>mung. Die<br />

Patienten beschreiben Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit <strong>und</strong> Verzweiflung <strong>und</strong><br />

ein „Gefühl der Gefühllosigkeit“. Letzteres beschreibt einen Zustand, in dem die Patienten<br />

unfähig sind, jegliche Art von Emotion zu verspüren, weder Freude noch Trauer. Häufig<br />

besteht eine unbest<strong>im</strong>mte Angst vor der Zukunft. Typisch ist ein morgendliches<br />

St<strong>im</strong>mungstief, oft kombiniert mit frühem Erwachen <strong>und</strong> grübelnd-sorgenvollem<br />

Wachliegen. Zweites Hauptkriterium ist der Verlust von Interesse <strong>und</strong> Freude an fast allen<br />

Aktivitäten des Alltages. Auffällig wird dies insbesondere bei Aufgabe von Hobbies <strong>und</strong><br />

Freizeitaktivitäten, die dem Erkrankten eigentlich Freude bereiteten. Von den<br />

Hauptkriterien muss mindestens eines über einen Zeitraum von zwei Wochen fast<br />

durchgängig <strong>und</strong> ganztägig erfüllt sein.<br />

Zusätzlich müssen mindestens vier weitere Symptome aus dem Bereich der<br />

Nebenkriterien vorliegen. Appetitstörungen (Gewichtsverlust oder –zunahme von >5% in<br />

einem Monat), Schlafstörungen (Ein- <strong>und</strong> Durchschlafstörungen, typisch ist<br />

morgendliches Früherwachen) <strong>und</strong> Störungen der Psychomotorik (gehemmt oder agitiert,<br />

letzteres oft mit quälender innerer Unruhe verb<strong>und</strong>en). Oft erleben sich die Patienten als<br />

nicht belastbar <strong>und</strong> beklagen Energie- <strong>und</strong> Antriebslosigkeit, die es ihnen unmöglich<br />

macht, den Alltag zu bewältigen. Es kann zum Verlust des Selbstwertgefühles kommen.<br />

Die Patienten verlieren die Gewissheit, positive Eigenschaften zu besitzen. Schuldgefühle<br />

<strong>und</strong> ein Gefühl von Wertlosigkeit prägen das Empfinden. Vergangenes wird als nur<br />

scheinbar gut empf<strong>und</strong>en, überstürzte Reaktionen (wie z.B. Kündigung des<br />

Arbeitsplatzes) können die Folge sein. Denk- <strong>und</strong> Konzentrationsstörungen werden von<br />

vielen Patienten beschrieben. Das Denken ist verlangsamt, die Konzentration reicht<br />

manchmal nicht aus, um Gesprächen zu folgen. Fast alle Patienten beschäftigen sich<br />

während einer depressiven Episode mit dem Tod oder erwägen den Suizid als Ausweg<br />

aus dem Zustand der Depression (Suizidgedanken).<br />

Insgesamt müssen mindestens 5 der 9 Kriterien über einen Zeitraum von zwei Wochen<br />

erfüllt sein. Die Diagnose einer MD ist nur zu stellen, wenn keine unmittelbaren<br />

organischen, psychoreaktiven oder andere psychiatrische Erkrankungen als Ursache<br />

anzunehmen sind.<br />

(Tabellarische Übersicht der Kriterien vergleichend neben den ICD-10 Kriterien siehe<br />

Anhang 1)<br />

1.2.1 Epidemiologie<br />

Die MD ist bezogen auf die davon ausgehende ges<strong>und</strong>heitliche Belastung in der<br />

Allgemeinbevölkerung die bedeutsamste psychiatrische Erkrankung. Sie kommt mit einer<br />

10

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!