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Verminderte Knochendichte und Veränderungen im ...

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Einleitung<br />

BMD bei 80 Patienten <strong>und</strong> 57 ges<strong>und</strong>en Probanden mit quantitativer<br />

Computertomographie (QCT). Die Messungen ergaben eine um ca. 15% verminderte<br />

BMD der lumbalen Wirbelsäule bei Depressiven gegenüber den ges<strong>und</strong>en Probanden.<br />

Statistische Analysen zeigten keine signifikanten Zusammenhänge mit anerkannten<br />

Risikofaktoren, die zur Minderung der BMD führen können, wie z.B. Rauchen,<br />

Östrogenmangel, niedriges Körpergewicht, exzessive körperliche Betätigung oder<br />

verminderte körperliche Aktivität.<br />

Gegenwärtig liegen, neben unserer eigenen Arbeit, neunzehn weitere Studien zur<br />

<strong>Knochendichte</strong>minderung bei depressiver Erkankung vor. Vierzehn bestätigen den Bef<strong>und</strong><br />

einer verminderten BMD bei depressiven Patienten (Schweiger et al., 1994; Halbreich et<br />

al.,1995; Michelson et al., 1996; Coelho et al., 1999; Schweiger et al., 2000; Yazici et al.,<br />

2003; Mussolino et al., 2004; Wong et al., 2004; Jacka et al., 2005; Milliken et al., 2006;<br />

Kahl et al., 2006; Silverman et al., 2007; Eskandari et al., 2007; Petronijevic et al., 2008).<br />

Die Arbeitsgruppe Schweiger (2000) berichten in einer Follow-up-Untersuchung zur<br />

vorangegangenen 1994 veröffentlichten Studie über eine Progredienz der<br />

<strong>Knochendichte</strong>minderung bei schwerer depressiver Erkrankung.<br />

Die übrigen fünf Studien (Whooley et al., 1999; Reginster et al., 1999; Whooley et al.,<br />

2004; Yazici et al., 2005; Ozsoy et al., 2005) fanden keinen statistisch signifikanten<br />

Unterschied bezüglich der BMD Depressiver gegenüber ges<strong>und</strong>en Probanden. Für eine<br />

detaillierte tabellarische Übersicht zu den einzelnen Studien siehe Anhang 4.<br />

Eine Assoziation zwischen depressiver Erkrankung <strong>und</strong> verminderter BMD ist von<br />

hochgradigem theoretischen Interesse bezüglich zugr<strong>und</strong>e liegender Pathomechanismen,<br />

welche möglicherweise eng mit den bereits beschriebenen biologischen <strong>Veränderungen</strong><br />

verknüpft sein könnten. Gleichzeitig ist sie von enormer klinischer Relevanz, da eine<br />

frühzeitige <strong>und</strong> überdurchschnittliche Abnahme der BMD einen Risikofaktor für die<br />

Entwicklung einer Osteoporose darstellt.<br />

1.6.1 Osteoporose<br />

Auf der Consensus Development Conference 1993 in Hongkong wurde die Osteoporose<br />

definiert als: „Systemerkrankung des Skeletts, die durch eine Verminderung der<br />

Knochensubstanzmenge <strong>und</strong> einer Verschlechterung der Architektur des<br />

Knochengewebes mit entsprechend erhöhtem Frakturrisiko charakterisiert ist“.<br />

Die Stadieneinteilung der Osteoporose wird anhand des T-scores der<br />

<strong>Knochendichte</strong>messung mit „Dual Energy X-Ray Absobtiometry“ (DEXA) gemessen. Der<br />

T-Score ist der Wert der durchschnittlichen BMD eines 30 Jahre alten, knochenges<strong>und</strong>en<br />

Referenzkollektivs. Zu diesem Zeitpunkt besteht be<strong>im</strong> Menschen physiologischerweise<br />

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