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Verminderte Knochendichte und Veränderungen im ...

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Diskussion<br />

Letztendlich ist zu vermerken, dass die Ergebnisse unserer Arbeit sich nicht ohne<br />

Weiteres bezüglich einer <strong>Knochendichte</strong>minderung bei MD verallgemeinern lassen, da wir<br />

eine spezifische, schwer kranke Population junger Frauen <strong>im</strong> Rahmen eines stationären<br />

Aufenthaltes untersuchten.<br />

4.6 Abschliessende Betrachtung<br />

Junge Frauen mit MDE <strong>und</strong> komorbider BPS stellen eine Risikogruppe für die Entwicklung<br />

einer Osteoporose dar, da sie bereits vor Erreichen der „peak bone mass“ in Relation zu<br />

ges<strong>und</strong>en Frauen der gleichen Altersgruppe eine verminderte BMD aufweisen.<br />

Dysregulationen proinflammatorischer Zytokine spielen in der Entwicklung der<br />

<strong>Knochendichte</strong>minderung bei MD vermutlich eine wesentliche pathophysiologische Rolle.<br />

Unsere Resultate zeigten bei jungen Frauen mit BPS/MDE signifikant erhöhte TNF--<br />

Konzentrationen, welche eine negative Korrelation mit der verminderten BMD der LWS<br />

aufwiesen <strong>und</strong> positiv mit erhöhten Serum CrossLaps korrelierten. Wir schließen hieraus,<br />

dass eine TNF- vermittelte Osteoklastenaktivierung in unserer Patientinnengruppe von<br />

zentraler Bedeutung für die Entwicklung einer verminderten BMD ist.<br />

Ein weiterer signifikanter statistischer Zusammenhang bestand zwischen der<br />

verminderten BMD der LWS <strong>und</strong> erhöhten Serum-Kortisol-Konzentrationen. Wir ordnen<br />

die in der Patientinnengruppe BPS/MDE bestehenden erhöhten Serum-Kortisol-<br />

Konzentrationen als bekanntes Merkmal der gestörten Reaktivität des HHN-Systems in<br />

der akuten MDE ein. Typischerweise führt Kortisol zu einer verminderten<br />

Osteoblastenaktivität (Rubin <strong>und</strong> Bilezikian, 2002). Unsere Resultate zeigten eher das<br />

Profil einer Osteoklastenaktivierung, ein Anhalt für eine wesentliche<br />

Osteoblastenhemmung bestand nicht. Abgesehen vom direkten Einfluss auf den<br />

zellulären Knochenstoffwechsel führt Kortisol zu einer Störung der Kalziumhomöostase.<br />

Die diesbezüglich gemessenen Laborparameter lagen in unserer Studie <strong>im</strong> Normbereich.<br />

Sowohl lokal als auch zentral ist eine Interaktion der erhöhten Serum-Kortisol-<br />

Konzentrationen mit der Sekretion <strong>und</strong> Wirkung weiterer hypophysärer Hormone,<br />

insbesondere Wachstumsfaktoren <strong>und</strong> Geschlechtshormone, denkbar. Das Profil des<br />

vorliegenden Knochenstoffwechselmusters ähnelt dem einer postmenopausalen<br />

Osteoporose, jedoch lagen die Östradiolkonzentrationen <strong>im</strong> Normbereich.<br />

Interessanterweise wird die lokale Wirkung dieser Hormone auf die Knochenzellen unter<br />

anderem ebenfalls über die Produktion von Zytokinen, insbesondere von IL-6 <strong>und</strong> die<br />

Expression des IL-6 Rezeptors, vermittelt <strong>und</strong> bewirkt <strong>im</strong> wesentlichen eine Steigerung<br />

der Osteoklastentätigkeit. Wir fanden signifikant erhöhte IL-6-Konzentrationen bei<br />

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