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Verminderte Knochendichte und Veränderungen im ...

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Diskussion<br />

4. DISKUSSION<br />

4.1 <strong>Knochendichte</strong>minderung bei jungen Frauen mit Major Depression<br />

<strong>und</strong> Boderline Persönlichkeitsstörung<br />

Die Resultate der vorliegenden Arbeit zeigen eine signifikant verminderte BMD der LWS<br />

bei jungen Frauen mit normalem oder erhöhtem Körpergewicht, bei denen komorbid eine<br />

BPS <strong>und</strong> eine MDE bestehen.<br />

In den weiteren Untergruppen der Studie zeichnete sich bei Patienten mit BPS/MD eine<br />

nicht signifikante Tendenz für eine Knochedichteminderung ab. Die <strong>Knochendichte</strong>werte<br />

der Patientinnen, bei denen ausschliesslich eine BPS bestand, lagen <strong>im</strong><br />

altersentsprechenden Normbereich.<br />

In der Zusammenschau deuten diese Bef<strong>und</strong>e darauf hin, das die gemessene<br />

<strong>Knochendichte</strong>minderung in der Gruppe BPS/MDE auf Pathomechanismen<br />

zurückzuführen sein könnte, die in der akuten Phase der MD eine Rolle spielen.<br />

Wie bereits eingangs beschrieben, ist die Datenlage zur <strong>Knochendichte</strong>minderung bei<br />

Patienten mit MD uneinheitlich. Von den neunzehn derzeit neben unserer eigenen Arbeit<br />

vorliegenden Studien fanden vierzehn Studien Hinweise auf eine verminderte BMD bei<br />

MD, die übrigen konnten keinen Zusammenhang bestätigen. Faktoren, in denen sich die<br />

vorliegenden Studien unterscheiden <strong>und</strong> welche möglicherweise für die inkonstante<br />

Datenlage verantwortlich sein könnten, sind das unterschiedliche Lebensalter, der<br />

Schweregrad <strong>und</strong> die Dauer der depressiven Erkrankung, die Wertigkeit der<br />

diagnostischen Mittel, die Größe der untersuchten Patientenkollektive <strong>und</strong> komorbide<br />

Erkrankungen.<br />

Vergleicht man das Lebensalter der Probanden in den bisherigen Studien, so fällt auf,<br />

dass eine verminderte BMD am konstantesten <strong>im</strong> mittleren Lebensalter (40.-65.<br />

Lebensjahr) beschrieben wurde (Schweiger et al.,1994; Halbreich et al., 1995; Michelson<br />

et al., 1996; Coelho et al., 1999; Schweiger et al., 2000; Jacka et al., 2005; Kahl et al.,<br />

2006(b); Milliken et al., 2006; Petronijevic et al., 2008). In dieser mittleren Altersgruppe<br />

liegt lediglich eine Studie von Reginster et al. (1999) vor, die keinen signifikanten<br />

Zusammenhang zwischen BMD <strong>und</strong> depressiven Symptomen fand. Reginster <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter untersuchten postmenopausale Frauen, welche sich zu einer Screening<br />

Untersuchung bezüglich einer Osteoporose vorstellten. Depressive Symptome waren mit<br />

dem „General Health Questionaire“ (GHQ) erfragt worden.<br />

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