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Verminderte Knochendichte und Veränderungen im ...

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Diskussion<br />

der Nahrung wurden von uns nicht detailliert erfasst. Letztere werden in der Literatur als<br />

Risikofaktoren diskutiert <strong>und</strong> könnten zu einer <strong>Knochendichte</strong>minderung beitragen. Eine<br />

Studie von Cummings et al. (1995), welche eine Gewichtung einzelner Risikofaktoren<br />

vornahm, ordnete letztere als mäßiggradige Osteoporoserisikofaktoren ein. Milliken <strong>und</strong><br />

Kollegen (2006) beschreiben bei postmenopausalen Frauen einen von Körpergewicht,<br />

Calciumaufnahme <strong>und</strong> körperlicher Betätigung unabhängigen, negativen Einfluss<br />

depressiver Symptome auf die BMD in einer Verlaufbeobachtung über ein Jahr. Ähnliche<br />

Resultate fanden Jacka et al. (2005). Petronijevic <strong>und</strong> Mitarbeiter (2008) beschreiben eine<br />

Korrelation zwischem dem Ausmass körperlicher Aktivität <strong>und</strong> den<br />

Knochenstoffwechselparametern. Sie vermuten, dass die verminderte körperliche Aktivität<br />

<strong>im</strong> Rahmen der depressiven Episode von wesentlicher Bedeutung für die gemessene<br />

<strong>Knochendichte</strong>minderung sei. Letztere Parameter sollten in zukünftigen Studien miterfasst<br />

werden.<br />

In dem von uns untersuchten Patientenkollektiv ist die Komorbidität von Essstörungen als<br />

möglicher Einflussfaktor zu beachten. Die Diagnose einer Anorexia nervosa war aufgr<strong>und</strong><br />

des bekannten Risikos einer <strong>Knochendichte</strong>minderung Ausschlusskriterium für die<br />

Studienteilnahme. Bei 20/ 38 eingeschlossenen Patienten lag eine Bul<strong>im</strong>ia nervosa vor,<br />

welche in unseren Analysen keinen Einfluss auf die BMD zeigte. In der Literatur ist<br />

gegenwärtig kein direkter Einfluss der Bul<strong>im</strong>ia nervosa auf die BMD beschrieben, aber es<br />

gibt Studien, die „weight cycling“ <strong>und</strong> Diäten als Risikofaktoren für verminderte BMD<br />

beschreiben (Fogelholm et al., 1997; Bacon et al., 2004). Ein derartiger Einflussfaktor<br />

kann in unserer Patientengruppe nicht ausgeschlossen werden.<br />

Als weiterer Risikofaktor für eine <strong>Knochendichte</strong>minderung ist der Nikotinkonsum<br />

beschrieben (Hopper et al., 1994; Bjarnason <strong>und</strong> Christiansen, 2000), welches wir in<br />

unserem Studiendesign <strong>und</strong> den Analysen nicht berücksichtigten.<br />

Die Erhebung unserer Daten als Querschnittsstudie trägt möglicherweise zu einer<br />

ungenauen Messung bei, da Schwankungen der Zytokinkonzentrationen <strong>im</strong> Verlauf einer<br />

MDE dokumentiert sind <strong>und</strong> Unterschiede bezüglich verschiedener Verlaufsformen der<br />

MD beschrieben werden, wie z.B. therapieresistenter Verlaufsform oder der MDE mit<br />

melancholischen Merkmalen gegenüber der mit atypischen Merkmalen (Bonaccorso et<br />

al., 2001; Maes et al., 1997; Gold <strong>und</strong> Chrousos, 2002; Tuglu et al., 2003). Die geringe<br />

Gruppengröße l<strong>im</strong>itiert die statistische Aussagekraft.<br />

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