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Verminderte Knochendichte und Veränderungen im ...

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Diskussion<br />

Resorptions- <strong>und</strong> Bildungsparameter des Knochenstoffwechsels <strong>im</strong> Sinne eines<br />

gesteigerten Remodelings. Petronijevic <strong>und</strong> Mitarbeiter (2008) fanden darüber hinaus eine<br />

Korrelation zwischen dem Ausmaß des erhöhten Knochenmetabolismus <strong>und</strong> dem<br />

Schweregrad der depressiven Symptomatik gemessen Anhand der Hamilton-Skala,<br />

welche eine vielfach <strong>im</strong> Rahmen klinischer Studien angewandte Fremdbeurteilungsskala<br />

ist.<br />

Eine erhöhte Remodeling-Rate ist nach Einschätzung von Raisz (2005) ein wesentlicher<br />

prädiktiver Parameter für die Entwicklung einer Osteoporse. Es kommt längerfristig zu<br />

einem Verlust von Knochenmasse, da die Resorption von Knochensubstanz rascher<br />

erfolgt als der Ersatz der resorbierten Substanz. Diese Stoffwechsellage wird als highturnover<br />

Osteoporose bezeichnet <strong>und</strong> geht mit einer <strong>Knochendichte</strong>minderung von mehr<br />

als 3,5% pro Jahr einher.<br />

Verschiedene Autoren berichten von erhöhten oder erniedrigten Konzentrationen für<br />

Osteoprotegerin (OPG) bei Zuständen mit vermehrter Knochenresorption <strong>und</strong> negativer<br />

Remodeling-Bilanz. Beispielhaft hierfür sind die Hormonmangel bedingte<br />

postmenopausalen Osteoporose, systemische Immunreaktionen bei rheumatoider<br />

Arthritis <strong>und</strong> Imm<strong>und</strong>ysregulationen bei HIV sowie der Hyperkortisolismus be<strong>im</strong> Cushing<br />

Syndrom (Gravallese et al., 2002; Ueland et al., 2001; Yano et al., 1999). Ueland <strong>und</strong><br />

Mitarbeiter (2001) beschreiben unter anderem erhöhte Konzentrationen für Serum-OPG<br />

bei Patienten mit HIV <strong>und</strong> bei Patienten mit Cushing Syndrom. OPG korrelierte in HIV-<br />

Patienten positiv mit TNF-, bei Patienten mit Cushing Syndrom bestand eine positive<br />

Korrelation mit Serum-Kortisol-Konzentrationen. Die Autoren vermuteten, dass es sich um<br />

eine kompensatorische Reaktion handelt. Die Arbeitsgruppe von Hofbauer (1999) fand<br />

hingegen in in vivo Studien eine Suppression der OPG-Produktion in Osteoblasten durch<br />

Kortisol.<br />

Kürzlich veröffentlichten Kahl et al. (2004) eine erste Studie, die OPG bei Patienten mit<br />

depressiver Erkrankung untersuchte. Es zeigten sich erniedrigte Konzentrationen für OPG<br />

sowie erhöhte Werte für TNF-, Osteocalcin <strong>und</strong> CrossLaps. OPG-Werte korrelierten in<br />

dieser Patientengruppe negativ mit TNF- <strong>und</strong> positiv mit CrossLaps. Aufgr<strong>und</strong> einer in<br />

diesem Patientenkollektiv bestehenden komorbiden Lebenszeitdiagnose einer Anorexia<br />

nervosa lassen sich die Resultate nicht ohne Weiteres für die depressive Erkrankung<br />

verallgemeinern, da Osteopenie <strong>und</strong> osteoporotische Frakturen eine bekannte<br />

Komplikation der Anorexia nervosa darstellen (Hergenroeder et al., 1995). Eine weitere<br />

Studie von Kahl et al. (2006(b)) fand bei jungen Frauen (Durchschnittsalter 30 Jahre) mit<br />

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