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Smartphone Version - Société suisse de pédiatrie

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Vol. 23 Nr. 1 2012<br />

Empfehlungen<br />

Abbildung 1: Korrekte Lagerung<br />

Unter fortgesetzter Maskenbeatmung soll<br />

eine Magenson<strong>de</strong> eingelegt wer<strong>de</strong>n, um in<br />

<strong>de</strong>n Magen abgewichene Luft abzuleiten 29) .<br />

Die Larynxmaske hat ihre Wirksamkeit bei<br />

Termingeborenen sowie bei Kin<strong>de</strong>rn<br />

≥ 34 SSW und > 2000 g Geburtsgewicht gezeigt<br />

30), 31) . Somit kann die Larynxmaske als<br />

Alternative für geschultes Personal zur Beatmung<br />

von Termingeborenen betrachtet wer<strong>de</strong>n,<br />

dies vor allem in Situationen, wo eine<br />

Maskenbeatmung o<strong>de</strong>r Intubation nicht erfolgreich<br />

durchgeführt wer<strong>de</strong>n kann b); 3), 5), 6), 32) .<br />

Die korrekt durchgeführte Beatmung mit<br />

Beutel und Maske führt jedoch in <strong>de</strong>n meisten<br />

Situationen zum Erfolg. Zu<strong>de</strong>m kann sie einfacher<br />

erlernt wer<strong>de</strong>n. Allenfalls kann ein<br />

Gü<strong>de</strong>ltubus eingesetzt wer<strong>de</strong>n (z. B. bei Pierre-Robin<br />

Sequenz, Choanalatresie).<br />

Rolle <strong>de</strong>s Sauerstoffes in <strong>de</strong>r<br />

neonatalen Reanimation<br />

Der Einsatz von reinem Sauerstoff (FiO 2<br />

1.0) in <strong>de</strong>r Neugeborenen-Reanimation ist<br />

durch neuere Untersuchungen in Frage<br />

gestellt wor<strong>de</strong>n, da tiefere Sauerstoffkonzentrationen<br />

o<strong>de</strong>r reine Luft (FiO 2<br />

0.21) bei<br />

<strong>de</strong>n meisten Neugeborenen nach <strong>de</strong>r Geburt<br />

ebenso effizient sind wie Sauerstoff in<br />

hoher Konzentration 33)–36) . Besorgnis besteht<br />

bezüglich <strong>de</strong>n möglichen Auswirkungen<br />

von 100% Sauerstoff auf die Atmung,<br />

auf die zerebrale Durchblutung sowie bezüglich<br />

<strong>de</strong>r potenziellen Zellschädigung<br />

durch toxische Sauerstoffradikale, insbeson<strong>de</strong>re<br />

wenn nach einem Zell- und Gewebescha<strong>de</strong>n<br />

durch Hypoxie hohe Sauerstoffkonzentrationen<br />

appliziert wer<strong>de</strong>n. Generell<br />

formuliert soll Sauerstoff als Medikament<br />

betrachtet und damit streng indiziert und<br />

Neugeborene mit Reanimationsbedarf<br />

Termingeborene Kin<strong>de</strong>r sollen primär mit<br />

Raumluft beatmet wer<strong>de</strong>n. Bei normokarb)<br />

Nicht aber bei: Frühgeborenen (< 34 SSW, < 2000 g),<br />

während Herzmassage, bei atem<strong>de</strong>primierten Neugeborenen<br />

mit dick grünem Fruchtwasser.<br />

dosiert wer<strong>de</strong>n. Die überwiegen<strong>de</strong> Mehrheit<br />

<strong>de</strong>r Neugeborenen braucht keinen zusätzlichen<br />

Sauerstoff unmittelbar nach <strong>de</strong>r<br />

Geburt. Eine isolierte periphere Zyanose<br />

bei einem reaktiven Neugeborenen mit<br />

normaler Herzfrequenz stellt keine Indikation<br />

für eine Sauerstoffapplikation dar.<br />

Neuere Daten zeigen, dass bei gesun<strong>de</strong>n<br />

Termingeborenen die präduktale transkutane<br />

Sauerstoffsättigung bei normaler Adaptation<br />

während <strong>de</strong>r ersten 10 Lebensminuten<br />

von 40–60% auf Werte > 90% ansteigt<br />

(Algorithmus) 37)–42) . Wenn Sauerstoff appliziert<br />

wird, muss dies immer mittels transkutaner<br />

präduktaler Sauerstoffsättigung<br />

(tcSaO 2<br />

) kontrolliert und dosiert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die angestrebte präduktale tcSaO 2<br />

unter<br />

Sauerstoffapplikation soll nach <strong>de</strong>r 10. Lebensminute<br />

zwischen 90–95% liegen<br />

(FiO 2<br />

↑ wenn tcSaO 2<br />

< 90%, ↓ FiO 2<br />

wenn<br />

tcSaO 2<br />

> 95%).<br />

Neugeborene ohne Reanimationsbedarf<br />

Bei ungenügen<strong>de</strong>r Sauerstoffsättigung (siehe<br />

Algorithmus), respektive bei zentraler<br />

Zyanose nach <strong>de</strong>r 5. Lebensminute mit regelmässiger<br />

Atmung und normaler Herzfrequenz<br />

wird das Neugeborene stimuliert und<br />

Sauerstoff über eine Gesichtsmaske angeboten<br />

(Flow 4–5 l/Min., initale FiO 2<br />

0.30–<br />

0.40). Diese Sauerstoffmaske sollte dicht<br />

und gleichmässig über Mund und Nase<br />

gehalten wer<strong>de</strong>n. Unnötiges Hin- und Herbewegen<br />

<strong>de</strong>r Maske verursacht Fluktuationen<br />

<strong>de</strong>r Sauerstoffkonzentration. Die FiO 2<br />

wird in 10%-Schritten erhöht bis zur Normalisierung<br />

<strong>de</strong>r Sauerstoffsättigung.<br />

Abbildung 2: Mekoniumsapirations-Adapter zum<br />

intratrachealen Absaugen von Mekonium 29)<br />

Abbildung 3: Korrektes Platzieren <strong>de</strong>r Maske<br />

Abbildung 4: Beatmung mit Beutel und Maske.<br />

Achtung: Der Mittelfinger wird auf <strong>de</strong>n<br />

Unterkiefer platziert. Der Mund ist leicht<br />

geöffnet; es soll kein Druck auf <strong>de</strong>n Mundbo<strong>de</strong>n<br />

appliziert wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>de</strong>m, jedoch insuffzient atmen<strong>de</strong>n Kind<br />

richtet sich die Indikation nach zusätzlichem<br />

Sauerstoff nach <strong>de</strong>n transkutanen<br />

Sauerstoffsättigungswerten (mittels präduktaler<br />

Pulsoxymetrie gemessen). Bei<br />

normaler Herzfrequenz und persistieren<strong>de</strong>r<br />

Zyanose soll die Sauerstoffzufuhr so titriert<br />

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