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Smartphone Version - Société suisse de pédiatrie

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Vol. 23 Nr. 1 2012<br />

Zeitschriftenreview<br />

führen können. Es besteht die einhellige<br />

Auffassung, dass ein Fremdkörper im Oesophagus<br />

notfallmässig entfernt wer<strong>de</strong>n<br />

muss, hingegen gehen die Meinungen bezüglich<br />

Fremdkörper, insbeson<strong>de</strong>re Knopfbatterien,<br />

im Magen auseinan<strong>de</strong>r. Die Autoren<br />

empfehlen ein ebenfalls rasches<br />

Entfernen (eine Haltung, die wir teilen).<br />

Der zweite Artikel berichtet über eine ähnliche<br />

Erfahrung: Auf 10 Kin<strong>de</strong>r, die eine<br />

Knopfbatterie verschluckt hatten, wiesen<br />

5 schwere Verletzungen <strong>de</strong>r Oesophaguso<strong>de</strong>r<br />

Magenmuskulatur auf, bei 2 war es<br />

zur Perforation gekommen, wovon eine bis<br />

in die Trachea, mit oeso-trachealer Fistelbildung.<br />

Die Autoren insistieren auf <strong>de</strong>r Tatsache,<br />

dass diese Verletzungen nicht nur <strong>de</strong>kubitus-,<br />

son<strong>de</strong>rn durch die beson<strong>de</strong>ren Eigenschaften<br />

<strong>de</strong>r Knopfbatterien bedingt sind,<br />

die <strong>de</strong>shalb notfallmässig entfernt wer<strong>de</strong>n<br />

müssen.<br />

Referenzen<br />

Severe gastric damage caused by button<br />

battery ingestion in a 3-month-old infant.<br />

S Honda, M Shinkai, Y Usui, et al.<br />

J Pediatr Surg 2010; 45 (9): e 23–e 26.<br />

Studienzentrum: Department of Surgery,<br />

Kanagawa Children’s Medical Center, Yokohama,<br />

Japon.<br />

Kimball SJ, Park AH, Rollins MD, Grimmer<br />

JF, Muntz H.<br />

A review of esophageal disc battery ingestions<br />

and a protocol for management.<br />

Arch Otolaryngol Head Neck Surg. 2010;<br />

136 (9): 866–871.<br />

Studienzentrum: University of Utah School<br />

of Medicine, Division of Otolaryngology-<br />

Head and Neck Surgery, Salt Lake, USA.<br />

Beinverletzungen durch<br />

Fahrradspeichen<br />

Diese nicht immer harmlosen Verletzungen<br />

sind in pädiatrischen Notfallstationen gut<br />

bekannt; es erstaunt mich <strong>de</strong>shalb, wie<br />

wenig bisher darüber berichtet wur<strong>de</strong>. Hier<br />

zwei Beiträge zu diesem Thema.<br />

Der erste beschreibt 3 4–6-jährige Kin<strong>de</strong>r,<br />

alle Passagiere auf <strong>de</strong>m Hintersitz eines<br />

Fahrra<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>ren Beine in die sich drehen<strong>de</strong>n<br />

Speichen gerieten. Nur das jüngste war<br />

in einem Kin<strong>de</strong>rsitz mit einer Schutzvorrichtung.<br />

Alle drei erlitten eine Tibiafraktur,<br />

wobei in einem Fall eine Ostesynthese<br />

notwendig wur<strong>de</strong>.<br />

Im Zusammenhang mit diesen 3 schweren<br />

Fällen berichten die Autoren, dass in <strong>de</strong>n<br />

Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n (<strong>de</strong>m Veloland!) jährlich etwa<br />

4500 Kin<strong>de</strong>r in Notfallstationen versorgt<br />

wer<strong>de</strong>n, die sich als Passagier durch Kontakt<br />

mit <strong>de</strong>m Hinterrad verletzt haben. Sie<br />

betonen, wie wichtig es ist, Fahrradsitze zu<br />

benutzen, die die Beine <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>n<br />

sich drehen<strong>de</strong>n Radspeichen schützen.<br />

Im zweiten Bericht aus Indien geht es um<br />

41 4–12-jährige Kin<strong>de</strong>r mit solchen Verletzungen,<br />

7 durch das Vor<strong>de</strong>r-, die übrigen<br />

34 durch das Hinterrad. Es kam zu 8 Frakturen,<br />

vor allem aber zu zahlreichen Hautable<strong>de</strong>rungen,<br />

wobei in mehreren Fällen<br />

die Achillessehne o<strong>de</strong>r Gelenke freigelegt<br />

wur<strong>de</strong>n. Fünf dieser Hautlappen wur<strong>de</strong>n<br />

nekrotisch.<br />

Die Autoren betonen, dass die Schwere<br />

dieser Verletzungen oft unterschätzt wird,<br />

da sie anfänglich harmloser aussehen als<br />

sie in Tatsache sind. Es wird empfohlen, sie<br />

systematisch nach 48 Stun<strong>de</strong>n nachzukontrollieren.<br />

Die Vorbeugung besteht selbstverständlich<br />

in kin<strong>de</strong>rgerechten Velositzen,<br />

aber auch im Tragen angepasster Schuhe.<br />

Referenzen<br />

Bicycle spoke-related injuries in children:<br />

Emphasise prevention.<br />

Kramer WL, Haaring GJ.<br />

Ned Tijdschr Geneeskd 2011; 155 (30–31):<br />

A 3736.<br />

Studienzentrum: Universitair Medisch Centrum<br />

– Wilhelmina Kin<strong>de</strong>rziekenhuis, afd.<br />

Kin<strong>de</strong>rchirurgie, Utrecht.<br />

Agarwal A, Pruthi M.<br />

Bicycle-spoke injuries of the foot in children.<br />

J Orthop Surg (Hong Kong). 2010 Dec; 18<br />

(3): 338–41.<br />

Studienzentrum: Department of Orthopaedics,<br />

Chacha Nehru Bal Chikitsalaya, Delhi,<br />

India.<br />

Hun<strong>de</strong> verursachen bei Kin<strong>de</strong>rn<br />

nicht nur Bissverletzungen<br />

In <strong>de</strong>n USA wer<strong>de</strong>n je<strong>de</strong>s Jahr 4.7 Millionen<br />

Kin<strong>de</strong>r von einem Hund gebissen. Vieles<br />

wur<strong>de</strong> zu Hun<strong>de</strong>bissen gesagt, überlegt<br />

und geschrieben. Aber an<strong>de</strong>re, durch <strong>de</strong>n<br />

Kontakt zwischen Kin<strong>de</strong>rn und Hun<strong>de</strong>n<br />

bedingte Verletzungsarten wur<strong>de</strong>n nie untersucht.<br />

Die Autoren haben alle Aufnahmen in ihrer<br />

Notfallstation untersucht, die mit solchen<br />

Verletzungen zusammenhingen. Die im Zusammenhang<br />

mit einem Hund stehen<strong>de</strong>n<br />

Aufnahmen stellten 2% <strong>de</strong>r traumabedingten<br />

Notfälle dar, entsprechend 191<br />

0–20-jährige Kin<strong>de</strong>r im Zeitabschnitt 2001<br />

bis 2007. Davon waren 18% keine Bissverletzungen.<br />

Die Mehrzahl (76%) ergab sich<br />

aus direktem Kontakt mit einem Hund. In<br />

12% <strong>de</strong>r Fälle stürzte das Kind in <strong>de</strong>n Armen<br />

eines Erwachsenen weil ein Hund sie<br />

gestos sen hatte o<strong>de</strong>r sich zwischen <strong>de</strong>n<br />

Beinen hindurchzwängte. Zusammenstösse<br />

zwischen Hund und verschie<strong>de</strong>nen Fahrzeugen<br />

(Fahrrad, Roller usw.) waren in 12%<br />

<strong>de</strong>r Fälle Unfallursache. Häufigste Verletzungen<br />

waren Prellungen, Schä<strong>de</strong>lverletzungen,<br />

Frakturen von Extremitäten, am<br />

häufigsten <strong>de</strong>s Femurs.<br />

Die Autoren schliessen daraus , dass diese<br />

weite Gruppe von Verletzungen bei Analyse<br />

und Vorbeugung von hun<strong>de</strong>bedingten Unfällen<br />

nicht mehr unbeachtet bleiben sollte.<br />

Referenz<br />

«Non-bite dog-related» injuries: An overlooked<br />

injury mechanism in the pediatric<br />

population.<br />

Juang D, Sippey M, Zuckerbraun N, Rutkoski<br />

JD, Gaines BA.<br />

J Trauma 2011; 71 (5 Suppl 2): S 531–S 533.<br />

Studienzentrum: From the Department of<br />

Surgery, Children’s Mercy Hospital, Kansas<br />

City, Missouri; Department of Surgery<br />

(M.S., J.D.R., B.A.G.), and Department of<br />

Emergency Medicine (N.Z.), Children’s Hospital<br />

of Pittsburgh of UPMC, Pittsburgh,<br />

Pennsylvania.<br />

Aerosolsprays:<br />

Schützt Kin<strong>de</strong>raugen!<br />

Die Autoren dieses Artikels stützen sich auf<br />

eine grosse Datenbank (National Electronic<br />

Injury Surveillance System) um auf die Gefahren<br />

im Zusammenhang mit Aerosolsprays<br />

bei Kin<strong>de</strong>rn aufmerksam zu machen.<br />

Von 41 869 Notfallaufnahmen im Zusammenhang<br />

mit Aerosolsprays, betrafen im<br />

Verlauf <strong>de</strong>r über 12 Jahre (1997–2009) geführten<br />

Studie 10 765 (26%) die Augen.<br />

Kin<strong>de</strong>r von 0–18 Jahren waren in über <strong>de</strong>r<br />

43

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