STS-Zoobericht 2013 - Schweizer Tierschutz STS
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<strong>STS</strong>-ZOOBERICHT <strong>2013</strong><br />
Rückzugsplätzen. Auch mehrere Katzenkistchen<br />
stehen zur Verfügung. An den „Innenbereich“<br />
grenzt ein grosses Freilaufgehege von ca. 150 m2<br />
Fläche an, in dem sich verschiedene Baumstämme,<br />
Klettergerüste, Treppen, Katzenbäume und<br />
hochgelegene Rückzugs-, Schlaf- und Aussichtsplätze<br />
befinden. Zudem verfügt das Gehege über<br />
einen kleinen Weiher, Büsche und hohes Gras. Das<br />
Futter wird teilweise in Schüsseln, teilweise im<br />
Gelände verteilt angeboten und besteht offenbar<br />
sowohl aus Fertigfutter, wie auch rohem Fleisch.<br />
Durch die Maschen der Voliere können sich<br />
Spatzen oder Mäuse verirren, so dass die Katzen<br />
durchaus auch hin und wieder Gelegenheit zum<br />
Jagen und Lauern haben dürften…<br />
In dem Gehege befinden sich zum Zeitpunkt des<br />
Besuchs mindestens 13 Tiere. Die Katzen und<br />
Kater machen einen gesunden, ausgeglichenen<br />
Eindruck. Manche schlafen, andere halten<br />
Ausschau, einige streifen durch ihr Revier oder<br />
suchen am Zaun den Kontakt zu den Besuchern.<br />
Die Tiere leben hier – wie verwilderte Hauskatzen<br />
– in einer „Kolonie“ aus Katzen und Katern verschiedenen<br />
Alters, die untereinander eine<br />
situations- und gebietsabhängige Rangordnung,<br />
aber auch Freundschaften ausbilden (befreundete<br />
Tiere liegen eng beieinander) und durchaus<br />
friedlich zusammen leben. Manche Tiere verhalten<br />
sich Besuchern gegenüber zurückhaltend bis<br />
scheu; andere suchend dagegen auch den Kontakt<br />
zum Menschen.<br />
Anmerkungen<br />
Waschbär<br />
Dieses Gehege ist für die neugierigen, kletterfreudigen<br />
Kleinbären eher zu klein und zu wenig<br />
interessant strukturiert. Das kleine Planschbecken<br />
steht zum Besuchszeitpunkt leer; die erhöhten<br />
Liegeflächen sind grösstenteils frontal einsehbar,<br />
so dass die Tiere beim Schlafen exponiert liegen.<br />
Auch eine grössere Wasserfläche oder ein kleines<br />
Fliessgewässer, Dickicht und hohes Gras fehlen.<br />
Das Klettergerüst und die im Gehege stehende<br />
Tanne sind als Klettermöglichkeit zwar begrüssenswert,<br />
höhere und herausfordernde<br />
Kletterstrukturen wären aber sinnvoll.<br />
Einige der Gehege könnten nämlich mit relativ<br />
wenig Aufwand verbessert werden. Der Serval,<br />
eine von Natur aus äusserst athletische,<br />
sprunggewaltige afrikanische Kleinkatze, ist in<br />
ihrem eher kleinen Gehege wohl unterfordert,<br />
denn auch wenn dieses gut mit hochgelegenen<br />
Liegeplätzen und Versteckmöglichkeiten strukturiert<br />
ist, so fehlt es doch an Platz respektive<br />
entsprechend mehr Beschäftigung. Das Gehege ist<br />
zu „aufgeräumt“; Dickicht, hohes Gras, eine<br />
grössere Wasserstelle, oder Beschäftigung durch<br />
eine spannend gestaltete Futtersuche<br />
(Fleischangel, Futterboxen…) könnten Sinne und<br />
Muskeln des Tieres fordern – denn der Serval ist<br />
derzeit deutlich übergewichtig.<br />
Ähnlich verhält es sich beim Luchsgehege: Dieses<br />
ist zwar ruhig, etwas abseits der Besucherwege<br />
gelegen, mit Büschen, Aussichtspunkten und<br />
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