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<strong>Bad</strong> <strong>Driburger</strong> <strong>Kurier</strong> Nr. <strong>282</strong> 17. September 2014 Seite 19<br />
„Aus einer Idee wird Wirklichkeit“,<br />
freute sich Bürgermeister Hermann<br />
Temme, über die Baumaßnahme, die<br />
den Fischen und Kleinstlebewesen in<br />
der Brucht zukünftig freien Durchgang<br />
stromaufwärts ermöglicht. Von<br />
der Mündung der Brucht in die Nethe<br />
bis Bellersen, insgesamt eine Strecke<br />
von elf Kilometern, haben Fische<br />
zukünftig sozusagen freie Fahrt.<br />
Bislang war das Wehr zur Wasserstandsregulierung<br />
der Brucht für die<br />
Fische ein unüberwindbares Hindernis,<br />
„stromaufwärts eine Höhe von<br />
rund 70 Zentimetern zu überwinden<br />
ist für die Tiere unmöglich“, erklärte<br />
die Leiterin der Abteilung Umweltschutz<br />
und Wasserwirtschaft des<br />
Kreises Höxter Dr. Kathrin Weiß.<br />
Das Wehr wurde lange Zeit für die<br />
Mühle benötigt, da diese aber nicht<br />
mehr im Einsatz ist braucht man auch<br />
das Wehr nicht mehr. „Außerdem war<br />
es auch immer schwierig die Idee<br />
einer Fischtreppe umzusetzen wegen<br />
der Wasserrechte“, freute sich der<br />
Vorsitzende des Angelvereins Nethegau<br />
Franz Stork, das die Idee zu<br />
einer Fischtreppe, die auch er schon<br />
vor 10 Jahren hatte, jetzt umgesetzt<br />
wird. Lobend erwähnte er auch die<br />
stets gute Zusammenarbeit mit der<br />
Stadt Brakel.<br />
An der Baustelle ist ein Bagger im<br />
Einsatz der den alten Wehrkörper<br />
entfernt und um die 120 Tonnen Kalksandsteine<br />
richtig platziert. Mit den<br />
Steinen wird der vorhandene Höhenunterschied<br />
durch die Anlage von<br />
fünf miteinander verbundenen Natursteinbecken,<br />
so genannten Riegeln,<br />
über eine Länge von cirka 60 Metern<br />
ausgeglichen. Die Steine werden so<br />
platziert, dass Fische von einem Becken<br />
zum nächsten gelangen können.<br />
Außerdem werden durch die so genannten<br />
Natursteinriegel Staustufen<br />
gebildet.<br />
„Durch die wechselseitige Wasserführung<br />
finden die Tiere in den Becken<br />
Ruhezonen in denen sie Kraft<br />
schöpfen können, um das nächsthöhere<br />
Becken und schließlich den Bachlauf<br />
zu erreichen“, erklärte Projektleiter<br />
Dr. Stefan Kroos vom Kreis Höxter.<br />
„Seit 2008 arbeiten wir mit allen<br />
Städten der Region zusammen um die<br />
Wasserdurchgängigkeit zu realisie-<br />
Neue Fischtreppe für die Brucht im Stadtgebiet von Brakel<br />
Hier haben Fische Vorfahrt<br />
Freie Fahrt für Fische freuten sich (v.l.) Bürgermeister Hermann Temme, der erste Vorsitzende des<br />
Angelvereins Nethegau Franz Stork, Projektleiter Dr. Stefan Kroos, die Leiterin der Abteilung Umweltschutz<br />
und Wasserwirtschaft des Kreises Höxter Dr. Kathrin Weiß und Christof Münstermann von der Stadt<br />
Brakel, die auf einem der sechs Riegel standen.<br />
Fotos: Marion Büse<br />
Der Baggerfahrer muss die Steine für die Riegel exakt platzieren, damit<br />
die Fische stromaufwärts schwimmen können.<br />
ren“, ergänzte Dr. Kathrin Weiß. Das<br />
ginge natürlich nicht innerhalb kürzester<br />
Zeit. Fischtreppen gibt es in<br />
Beller und Erkeln schon seit den 80 er<br />
Jahren, in Bellersen seit drei Jahren<br />
und der Mäanderpass in Rheder seit<br />
12 Jahren. Das neue Projekt ist ein<br />
weiterer Schritt zur Umsetzung der<br />
EG-Wasserrahmenrichtlinie im Stadtgebiet<br />
von Brakel. Die Wasserrahmenrichtlinie<br />
verlangt die Herstellung<br />
des guten ökologischen Zustandes an<br />
allen Fließgewässern mit einem Einzugsgebiet<br />
von mehr als 10 Quadratkilometern.<br />
Ganz besonders freute sich Bürgermeister<br />
Hermann Temme, dass die<br />
Brakeler Firma Tegetmeier die Ausschreibung<br />
des Kreises gewonnen<br />
hat. „So sorgt die Umsetzung der<br />
Richtlinie auch für eine Stärkung der<br />
heimischen Wirtschaft“, so der Bürgermeister.<br />
Die von der Stadt Brakel<br />
beantragte Maßnahme wird vom Gewässerentwicklungsprojekt<br />
des Kreises<br />
Höxter koordiniert. Die Kosten<br />
von rund 30.000 Euro übernimmt zu<br />
80 Prozent das Land NRW, den verbleibenden<br />
Eigenanteil von rund 6.000<br />
Euro trägt die Stadt Brakel. MB<br />
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„Heliconie 2“ ist das Kunstwerk des Monats<br />
September im Brakeler Bürgerbüro<br />
Die Malerei ist die Kunst<br />
des Denkens<br />
Bildkalender „Kalender Denkmal des Monats“ 2015<br />
Historische Objekte prägen jeden Monat<br />
Die Regionalgruppe OWL der<br />
Arbeitsgemeinschaft Historische<br />
Stadtkerne in Nordrhein-Westfalen<br />
hat auch für das Jahr 2015<br />
wieder einen schmucken Bildkalender<br />
erstellen lassen. Er zeigt im<br />
Großformat interessante unter<br />
Denkmalschutz stehende Objekte der<br />
12 Mitgliedsstädte. Hinter jedem<br />
Monatsblatt ist eine heraustrennbare<br />
Infoseite eingebunden. Hier gibt es<br />
jede Menge Informationen zu dem<br />
abgebildeten Objekt und der Stadt, in<br />
der es sich befindet.<br />
Somit eignet sich der Kalender als<br />
besonderes Geschenk für Freunde<br />
und Interessenten historischer Objekte<br />
und Städte. Brakel ist diesmal<br />
mit drei Bleiglasfenstern „Tugenden“<br />
vertreten. Der hochwertige Kalender<br />
wird vom Land Nordrhein- Westfalen<br />
subventioniert und kostet<br />
lediglich eine Schutzgebühr von 8<br />
Euro. Erhältlich ist der Kalender ab<br />
sofort in der Brakeler Buchhandlung<br />
„Schröder“.<br />
MB<br />
Brakeler Sportschützen feiern 25-jähriges Jubiläum<br />
Das Ziel immer im Blick<br />
25 Jahre Sportschützen Brakel, das<br />
muss gefeiert werden. Aus diesem<br />
Anlass laden die Brakeler Sportschützen<br />
am Sonntag, 21. September, ab<br />
14.00 Uhr zu einem Tag der offenen<br />
Tür in und vor den Schießstand an der<br />
Brakeler Stadthalle. Eingeladen sind<br />
alle interessierten Bürger, Freunde<br />
und Gönner des Vereins. Bereits um<br />
11.00 Uhr starten die Jubiläumsfeierlichkeiten<br />
mit Ehrungen verdienter<br />
Mitglieder, Grußworten des Bürgermeisters<br />
Hermann Temme, Oberst<br />
Rüdiger Frin und dem Vorsitzenden<br />
der Sportschützen.<br />
Beste Unterhaltung für kleine und<br />
große Besucher bietet am Nachmittag<br />
ein buntes Rahmenprogramm. Für<br />
die Jüngeren gibt es einen Maltisch,<br />
Balanceübungen, wie Wackelbrett<br />
oder Slakline, sowie Kinderarmbrustschießen<br />
und für Kinder bis 12 Jahren,<br />
das Schießen mit Licht. Kinder ab<br />
12 Jahren und interessierte Erwachsene<br />
dürfen ihr Können auf dem<br />
Schießstand testen. Von den Sportschützen<br />
werden verschiedene<br />
Schießvorführungen gezeigt, aufgelegtes<br />
und freistehendes Schießen,<br />
sowie Schießen mit der Luftpistole.<br />
Für das leibliche Wohl ist mit gekühlten<br />
Getränken, Würstchen, Kaffee und<br />
Kuchen bestens gesorgt. Die Sportschützen<br />
freuen sich schon auf viele<br />
Besucher. Bis zum 18. September<br />
findet noch das Nethe-Pokalschießen<br />
für befreundete Vereine statt. MB<br />
Die Brakeler Sportschützen freuen<br />
sich schon auf viele Gäste zum<br />
25 jährigen Jubiläum.<br />
Auch die Jugend der Sportschützen<br />
ist sehr aktiv.<br />
Gerd Eberhard präsentiert sein Kunstwerk des Monats „Heliconie“.<br />
Die tropische Pflanze Heliconie 2<br />
vom Künstler Gerd Eberhardt ist das<br />
Kunstwerk des Monats September in<br />
der Veranstaltungsreihe „Kunst findet<br />
Stadt“ im Brakeler Bürgerbüro.<br />
Gerd Eberhardt kann als „Spätberufener<br />
der Malergilde“ bezeichnet werden.<br />
Er war als Prof. Dr. med. 25 Jahre<br />
in <strong>Bad</strong> Driburg als leitender Arzt tätig.<br />
Nach der Pensionierung studierte er<br />
von 1991 bis 1997 Kunstgeschichte<br />
an der Universität Paderborn und lernte<br />
die handwerklichen Techniken „von<br />
der Pike auf“. Man sagt ja zu Recht,<br />
das Zeichnen sei die „Mutter der bildenden<br />
Künste“. Der bekannte ostwestfälische<br />
Künstler Peter Menne<br />
war der Zeichenlehrer von Gerd Eberhardt.<br />
Für den vielseitigen Künstler<br />
blieb deshalb der zeichnerische Entwurf<br />
immer die Basis für die weitere<br />
Gestaltung eines Kunstobjektes. Das<br />
„Malen aus dem Bauch“ zum Ausagieren<br />
von Stimmungen ist deshalb<br />
„nicht sein Ding“, er malt mehr mit<br />
dem Kopf und hält es mit Reni Magritte,<br />
für den die Malerei eine Kunst<br />
des Denkens war.<br />
Die tropische Pflanze „Heliconie2“<br />
als Kunstwerk des Monats gehört<br />
nicht unbedingt zu den Schwerpunkten<br />
seiner Arbeit, die Ausstellungsvitrine<br />
limitiert aber die Bildbreite auf 50<br />
cm. Die „Heliconie 2“ hat einen abstrakten<br />
Hintergrund, um die kräftige<br />
Farbigkeit des Motivs zu steigern.<br />
Eine größere „Pflanzenserie“ stellte<br />
Eberhardt zusammen mit der Künstlerin<br />
Ula Stadie (Büren/Ronda) unter<br />
dem Titel „Liebesleben der Pflanzen“,<br />
2009 aus. Schwerpunktmäßig beschäftigt<br />
sich Eberhardt mit der figürlichen<br />
Malerei und der Landschaftsmalerei.<br />
Die figürlichen Motive,<br />
insbesondere Portrait und Akt stammen<br />
bei ihm häufig aus der griechischen<br />
Mythologie Europa, Zeus, Pasiphae<br />
und Minotaurus sind seine Themen.<br />
Den Künstler reizte daher auch<br />
die Gegenüberstellung von antiken<br />
Skulpturen und modernen Aktdarstellungen.<br />
Der zweite Schwerpunkt,<br />
die Landschaftsmalerei, ist vorwiegend<br />
naturalistisch. Einige Bilder haben<br />
auch expressionistische Merkmale.<br />
Vielfach sind die Umrisse stärker<br />
konturiert in „cloisonistischer“<br />
Manier. In den letzten Jahren sind bei<br />
Eberhardts Landschaften Übergänge<br />
zur symbolistischen Malerei festzustellen.<br />
Gerd Eberhardt ist trotz seines<br />
Alters ein aktiver und sehr vielseitiger<br />
Künstler.<br />
MB