Herausforderungen 2013 - transfair
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10 Öffentliche Verwaltung<br />
Sozialpartnerschaft<br />
in der Bundesverwaltung<br />
Seit drei Jahren übt Janine Wicki nun die Funktion der Branchenleiterin<br />
öffentliche Verwaltung aus. Ein idealer Zeitpunkt, um eine Zwischenbilanz<br />
über die Sozialpartnerschaft zu ziehen.<br />
Janine Wicki<br />
Als ich im Dezember 2009 meine Arbeit<br />
aufnahm, war eine meiner ersten Sitzungen<br />
der jährliche Sozialpartneraustausch mit der<br />
FINMA. Ich erlebte einen Amtsdirektor, der<br />
sich sichtlich genervt den Fragen der Sozialpartner<br />
stellte und den Austausch als notwendiges<br />
Übel aussehen liess.<br />
Ich erlebte nur zwei Tage später eine Sitzung<br />
mit der Zoll direktion, an der sich der<br />
Oberzolldirektor wie auch der Chef des<br />
Grenzwachtkorps aufmerksam, interessiert<br />
und auch geduldig allen Fragen und Anliegen<br />
der Sozialpartner stellten. Und ich erlebte<br />
wiederum einige Tage später die damalige<br />
Justizministerin, Bundesrätin Eveline<br />
Widmer-Schlumpf, die von sich aus, unkompliziert<br />
und transparent sämtliche Sozialpartner<br />
über die geplante Reorganisation<br />
des BFM informierte.<br />
Rückblickend stehen diese drei Beispiele<br />
symbolisch für die Sozialpartnerschaft.<br />
Beginnen wir beim letzten Beispiel: Bundesrätin<br />
Eveline Widmer-Schlumpf ist als heutige<br />
Finanzministerin unsere wichtigste Sozialpartnerin.<br />
Die Vorsteherin des EFD hat<br />
sich von Anfang an zu einer intakten Sozialpartnerschaft<br />
bekannt. Sie ist zwar von ihrer<br />
politischen Herkunft her klar bürgerlich<br />
und zweifelsohne eine harte Verhandlungspartnerin.<br />
Doch die Dialogbereitschaft, der<br />
gegenseitige Respekt und das Wissen, dass<br />
nur gemeinsam ausgehandelte Lösungen<br />
wirklich tragfähig sind, machen eine funktionierende<br />
Sozialpartnerschaft möglich.<br />
Zum zweiten Beispiel: Sowohl der Zoll wie<br />
auch das VBS weisen seit jeher einen hohen<br />
Organisationsgrad aus und sind sich daher<br />
einen natürlichen sozialpartnerschaftlichen<br />
Umgang gewohnt. Zum ersten Beispiel: Gerade<br />
die klassischen Bundesämter oder auch<br />
die dezentralen Verwaltungseinheiten wie<br />
die ETH oder die FINMA zeigten etliche<br />
Angewöhnungsschwierigkeiten. Sie waren<br />
sich den sozialpartnerschaftlichen Dialog<br />
schlichtweg nicht gewohnt oder liessen ihn<br />
zu einer Pflichtübung verkommen. Das<br />
Resultat: Die Fronten mit den Personalverbänden<br />
verhärteten sich, und der politische<br />
Druck nahm zu, führte zu personellen<br />
Wechseln oder zur Eskalation auf Stufe Departementsvorsteherin,<br />
Departementsvorsteher.<br />
<strong>transfair</strong> wird sich auch <strong>2013</strong> mit aller<br />
Kraft für den Erhalt und wo nötig für die Verbesserung<br />
der Sozialpartnerschaft einsetzen.<br />
Wir wollen die Interessen der Arbeitnehmenden<br />
und diejenigen der Arbeitgebenden im<br />
Dialog ins Gleichgewicht bringen. Und wir<br />
sind weiterhin davon überzeugt, dass eine intakte<br />
Sozialpartnerschaft die Verwaltung<br />
und den Service Public stärkt. Allons-y!<br />
<strong>transfair</strong> magazin l Februar <strong>2013</strong>